Alt 11.03.19, 17:16
Standard Wall Street legt zu - Dow hinkt mit Boeing-Minus hinterher
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NEW YORK (Dow Jones)--Mit Aufschlägen zeigen sich die Aktienkurse an der Wall Street am Montag. Während der S&P-500 und der Nasdaq-Composite deutlich zulegen, hinkt der Dow-Jones-Index der positiven Entwicklung etwas hinterher. Hier belastet das deutliche Minus der Boeing-Aktie, die nach dem neuerlichen Absturz einer Maschine vom Typ 737-MAX um 7,5 Prozent fällt. Dies hinterlässt auch Spuren im Dow-Jones-Index, in dem Boeing die mit Abstand am schwersten gewichtete Aktie ist.

Der Dow-Jones-Index verbessert sich um 0,4 Prozent auf 25.553 Punkte, nachdem er im Tagestief schon bei 25.208 Punkten gelegen hatte. Der S&P-500 steigt um 1,2 Prozent, der Nasdaq-Composite legt um 1,7 Prozent zu.

Boeing-Aktie mit neuerlichem 737-Absturz unter Druck

Es gebe "Ähnlichkeiten" zwischen dem Absturz in Äthiopien am Wochenende und dem bereits fünf Monate zurückliegenden Absturz einer Maschine desselben Typs im Oktober vor der indonesischen Küste, erklärte die chinesische Luftfahrtbehörde. Beide Maschinen seien in der Startphase verunglückt. China hat darauf - wie auch Äthiopien - beschlossen, dass Maschinen dieses Typs zunächst am Boden bleiben müssen.

Nach dem Absturz in Indonesien hatten Luftfahrtexperten kritisiert, Boeing habe die Fluggesellschaften und Piloten nicht ausreichend über ein neues System gegen Strömungsabrisse informiert. Kritisiert wurde auch das Piloten-Training für das neue Modell. Boeing hat bislang rund 350 Maschinen dieses Typs ausgeliefert, bei dem es sich um den am besten verkauften Typ der 737-MAX-Reihe handelt.

Die Analysten von Buckingham Research merken an, dass die Aktie nach dem Absturz der Maschine von Lion Air um 7 Prozent gefallen war und im Anschluss lediglich drei Handelstage benötigte, um das Minus wieder aufzuholen. Die Analysten weisen zudem darauf hin, dass Boeing die 737-Produktion nicht unterbrechen werde und negative Auswirkungen erst in einigen Quartalen belasten dürften.

Powell sieht keine Notwendigkeit für Zinsänderung

Positive Impulse kommen von der Zinsseite, denn US-Notenbankpräsident Jerome Powell hat am Wochenende erneut davon gesprochen, dass die Notenbanker bei weiteren Zinserhöhungen geduldig agieren könnten. Daneben stützen Stimmen von den US-chinesischen Handelsgesprächen, die auf weitere Annäherungen hindeuten. "Wenn Sie nach den Aussichten für die nächsten Beratungen fragen, habe ich das Gefühl, dass es Hoffnung gibt", sagte Vize-Handelsminister Wang Shouwen am Rande des Nationalen Volkskongresses in Peking.

Die vorbörslich veröffentlichten Daten zu den Einzelhandelsumsätzen im Januar fielen etwas besser aus als erwartet. Allerdings wurden die Dezember-Daten nach unten revidiert. Die Lagerbestände aus dem Dezember trafen mit einem Plus von 0,6 Prozent gegenüber dem Vormonat exakt die Prognose.

Boeing-Aktie zieht Airlines mit nach unten

Aktien von Fluggesellschaften stehen im Sog von Boeing ebenfalls im Fokus. American Airlines legen nach anfänglichen Verlusten um 0,3 Prozent zu und Southwest Airlines büßen 1,3 Prozent ein. Beide Airlines haben Flugzeuge des Typs 737-MAX erworben. Southwest hat schon mitgeteilt, dass sie die Boeing-Maschinen weiter einsetzen werde. Passagiere, die auf einen anderen Flugzeugtyp umbuchen wollten, müssten dies auf eigene Kosten tun.

Etwas gemildert wird der Druck auf den Dow durch die Apple-Aktie, die nach einem positiven Analysten-Kommentar um 3,3 Prozent zulegt. Bank of America-Merrill Lynch hat die Aktie auf "Buy" von zuvor "Neutral" hochgestuft.

Oracle geben mit einer Abstufung um 0,2 Prozent nach. Nomura Instinet empfiehlt die Titel nunmehr zum Verkauf.

Daneben zieht eine Fusion im Technologiesektor die Aufmerksamkeit des Marktes auf sich. Nvidia übernimmt Mellanox Technologies für 6,8 Milliarden Dollar. Die Mellanox-Aktie legt daraufhin um 8,5 Prozent zu, für Nvidia geht es um 4,6 Prozent nach oben.

Ölpreise legen mit Aussagen aus Saudi-Arabien zu

Aufwärts geht es mit den Ölpreisen. Marktteilnehmer verweisen zur Begründung auf Aussagen des saudischen Ölministers, wonach sein Land die Öl-Exporte unter die Marke von 7 Millionen Barrel pro Tag drücken wolle. Daneben wird in den USA weniger Öl gefördert: Nach Daten des Branchenausrüsters Baker Hughes waren dort in der vergangenen Woche weniger Ölförderanlagen in Betrieb. Der Preis für ein Barrel Rohöl der US-Sorte WTI steigt um 1,4 Prozent auf 56,83 Dollar. Brent verteuert sich ebenfalls um 1,4 Prozent auf 66,67 Dollar.

Der Goldpreis gibt dagegen leicht nach. Die Feinunze ermäßigt sich um 0,3 Prozent auf 1.293 Dollar. Marktteilnehmer machen den festeren Dollar für den Preisrückgang verantwortlich. Der Euro hatte am Donnerstag mit pessimistischen Äußerungen der Europäischen Zentralbank kräftig nachgegeben und seither nur einen kleinen Teil der Verluste wettgemacht. Aktuell kostet ein Euro 1,1225 Dollar. Am Donnerstag hatte die Gemeinschaftswährung zeitweise noch über 1,13 Dollar notiert.

Staatsanleihen sind derweil nicht gefragt. Die Rendite der zehnjährigen Papiere steigt um 1 Basispunkt auf 2,64 Prozent.

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March 11, 2019 12:17 ET (16:17 GMT)

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