Alt 06.03.19, 09:45
Standard Feste Kurse in Schanghai nach neuerlicher Schlussrally
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die chinesischen Aktienmärkte kennen derzeit fast nur eine Richtung. Auch am Mittwoch legte der Schanghai-Composite kräftig zu, wie bereits am Vortag dank einer Ausweitung der Kursgewinne im späten Handel. Am Ende des Tages stand ein Plus von 1,5 Prozent auf 3.102 Punkte. Es war bereits der vierte Anstieg Folge. Seit Jahresbeginn hat der Index damit schon um über 23 Prozent zugelegt und den weitaus größten Teil der Verluste aus dem Vorjahr wieder wettgemacht.

Auch die Indizes ChiNext und der Shenzen-Composite legten erneut deutlich zu, ebenfalls um jeweils 1,5 Prozent. Auch sie befinden sich auf Mehrmonatshochs.

Nachdem in den vergangenen Wochen vor allem die Erwartung einer Einigung in den US-chinesischen Handelsgesprächen für Kauflaune bei den Anlegern sorgte, kommen nun Konjunkturhoffnungen dazu. Denn zu Beginn des am Vortag begonnenen Nationalen Volkskongresses wurden von Peking diverse Stimuli zur Ankurbelung der Wirtschaft angekündigt, beispielsweise eine Senkung der Mehrwertsteuer. Positiv als Beleg für eine weitere Öffnung des Landes und ein Entgegenkommen in den Verhandlungen mit den USA werteten Marktbeobachter, dass es aus dem chinesischen Kabinett hieß, die Regierung dürfe von international agierenden Unternehmen keine Auskünfte mehr über technologische Geheimnisse im Tausch gegen Marktanteile in China einfordern.

An den anderen Plätzen der Region hellte sich die Stimmung im Verlauf des Handels zwar auf, gleichwohl schloss der Nikkei-Index 0,6 Prozent leichter bei 21.597 Punkten. Hier berichteten Händler von weiter fallenden Kurse der Automobilwerte, was die Stimmung belastet habe. Ein leicht negativer Impuls kam vom Devisenmarkt. Dort befestigte sich der Yen im Handelsverlauf etwas, wenngleich er gegenüber der gleichen Vortageszeit wenig verändert im Bereich eines Mehrwochentiefs zum Dollar blieb. Auch gegenüber anderen Währungen zeigte der Dollar übergeordnet weiter Muskeln. Gestützt wurde er von am Dienstag wieder stark ausgefallenen US-Konjunkturdaten.

Seoul mit viertem Minus in Folge - Schwache BIP-Daten belasten "Aussie"

In Seoul fiel der Kospi weiter, wenn auch diesmal zum Handelsende nur ein kleines Minus auf der Kurstafel stand. Dort ist die Stimmung seit dem gescheiterten US-nordkoreanischen Gipfel in der Vorwoche angeschlagen. Dazu passte die Nachricht, dass auf einer Raketenanlage in Nordkorea von US-Experten neue Aktivitäten ausgemacht wurden. Die Anlage hatte seit August 2018 stillgelegen. Eigentlich hatte Nordkorea zugesagt, diese als Zeichen der Entspannung abzubauen nach dem ersten US-nordkoreanischen Gipfel im vergangenen Jahr.

In Sydney ging der Index mit einem Plus von 0,8 Prozent aus dem Tag. Hier gab der Austral-Dollar den Takt vor. Nachdem sich gerade erst die Notenbank des Landes vorsichtig zur Konjunkturentwicklung geäußert hatte, blieben nun die BIP-Daten für das vierte Quartal hinter den Erwartungen zurück. Das schürte Zinssenkungspekulationen.

Der Austral-Dollar kam deutlich unter Druck, sein Kurs fiel von 0,7075 auf zuletzt 0,7030 US-Dollar. Das ist der niedrigste Stand seit Anfang Januar. Aus Sicht australischer Unternehmen - zumal solcher, die stark vom Export abhängen - ist das zumindest kurzfristig günstig, ebenso wie die Zinsspekulation. "In dem Fall sind schlechte Nachrichten, gute Nachrichten für den Aktienmarkt", hieß es aus dem Handel zu den BIP-Daten.

Unter den Einzelwerten ging es in Taiwan für den Linsenhersteller und Apple-Zulieferer Largan um 2,9 Prozent nach oben. Trotz eines Kursanstiegs um 55 Prozent auf 4.495 Taiwan-Dollar seit dem Tief im Januar sind die Analysten von Daiwa weiter optimistisch für die Aktie. Sie haben ihr Kursziel um 27 Prozent erhöht auf 5.060. Grund für den Optimismus ist unter anderem, dass Smartphones mittlerweile zunehmend mit drei Linsen ausgestattet werden.

Am Ölmarkt fielen die Preise. Brentöl verbilligte sich zuletzt um 0,7 Prozent auf 65,38 Dollar je Barrel, nachdem der US-Branchenverband API am Vorabend für die Vorwoche einen sehr starken Anstieg der US-Ölvorräte gemeldet hatte - weit über den Prognosen für die im späteren Tagesverlauf anstehenden staatlichen Lagerdaten.

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March 06, 2019 02:56 ET (07:56 GMT)

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