Alt 17.04.10, 14:29
Standard Tanz auf dem Vulkan?
Beitrag gelesen: 1212 x 

Keine Frage. Es ist ziemlich viel passiert in der vergangenen Woche. Zum einen begann die Zahlensaison. Zum anderen gab es üble Nachrichten von US-amerikanischen Banken. Und dann gab es da noch einen Vulkanausbruch. Doch der Reihe nach. Zuerst zur Zahlensaison, die bislang recht positiv verlief. Alcoa enttäuschte. Intel, UPS und JP Morgan indes erfreuten. Google brachte auch gute Zahlen, wurde aber trotzdem abgestraft. Anscheinend hat der Internet-Gigant derzeit zu viele Baustellen offen wie zum Beispiel den Zensur-Streit mit China oder das Datenschutz-Problem mit dem neuen Projekt „Street View“. Dass Microsofts Suchmaschine Bing auch im März seinen Marktanteil erneut steigern konnte, ist auch nicht unbedingt förderlich für die Google-Aktie, die am Freitag um fast acht Prozent auf 550 US-Dollar einbrach. Nun wird es spannend, denn bei 534 Dollar hat die Aktie eine signifikante Unterstützung ausgebildet, die dem Kurs Rückendeckung geben könnte.

Platzt die nächste Blase?

Eine üble Nachricht aus New York erreichte uns am Freitag. Die US-Finanzmarktaufsicht SEC hat Goldman Sachs wegen Betrugs an Kunden durch die Vermarktung zweitklassiger Kreditportfolien angeklagt. Die Bank habe den Investoren verschwiegen, dass ein großer Hedge-Fonds gegen die Papiere zockte. Hat die SEC Recht, ist das ein herber Rückschlag für die Bankenwelt, die nichts dringender benötigt als neues Vertrauen. Dass es Bankenaktien im Sog dieser Meldung nach unten riss, versteht sich von selbst. Auch von Morgan Stanley gab es bittere Kunde: Ein Immobilienfonds des Instituts hat Buchverluste von nicht weniger als 5,4 Mrd. US-Dollar angehäuft. Dies könnte ein erstes Anzeichen sein, dass die Blase auf dem spekulativ überhitzten Markt für Gewerbeimmobilien platzt. Es droht die Gefahr, dass den Banken weltweit neue heftige Probleme blühen. Es gilt daher, die Entwicklungen auf dem Markt für Gewerbeimmobilien mit Argusaugen zu beobachten. Irgendwie erscheint mir das Ganze als Tanz auf dem Vulkan.

Neuer DAX-Titel?

Apropos. Der Vulkanausbruch in Island hat massive Auswirkungen auf den Luftverkehr und auf Luftfahrt-Aktien. Experten rechnen damit, dass den europäischen Airlines Einbußen von täglich mehr als 100 Mio. Euro drohen. Wie lange der Vulkan noch aktiv ist und wohin die Aschewolke zieht, weiß derzeit keiner so genau. Kein Wunder also, dass die Aktie der Lufthansa am Freitag um mehr als vier Prozent sank. Rein charttechnisch scheint eine Fortsetzung des Sinkflugs bis in den Bereich um elf Euro denkbar. Wahrscheinlich ist indes, dass HeidelbergCement vor dem Aufstieg in den DAX steht und dort Salzgitter ersetzen könnte. Dies berichtete die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ unter Berufung auf Indexexperten. Mit einem KGV11e von 9,5 und einem Buchwert von etwa 59 Euro je Aktie ist die Aktie nach meiner Einschätzung nicht nur wegen eines möglichen Aufstiegs, sondern auch aus fundamentalen Gründen einen näheren Blick wert. Doch bis zum 4. Juni, wenn die Deutsche Börse einen möglichen Aufstieg bekannt gibt, wird noch ziemlich viel passieren. Keine Frage.

Viel Erfolg mit Ihren Geldanlagen wünscht

Frank Sterzbach
Finanzen & Börse
http://www.finanzenundboerse.de
__________________
Abonnenten von Finanzen & Börse erhalten monatlich einen aktuellen Newsletter mit Gewinn bringenden Informationen zum Themenspektrum Geldanlage, Börse und Finanzen – dies gratis und frei Haus. Unter www.finanzenundboerse.de kann man sich für das Gratis-Börsenmagazin anmelden und sogleich die aktuelle Ausgabe lesen.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Finanzen und Börse die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 15:22 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]