Alt 25.02.10, 15:48
Standard Neue Ängste
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Über der Akropolis hängen pechschwarze Wolken. Die Staatsschulden Griechenlands sollen etwa 300 Mrd. Euro betragen. Ob ein Staat pleite ist oder nicht, hat aber nicht wirklich etwas mit der absoluten Höhe seiner Schulden zu tun. Entscheidend ist, ob eine Regierung die Schuldzinsen bezahlen kann bzw. ob sie auch Investoren findet, die ihr auch weiterhin die Schuldpapiere, sprich Staatsanleihen, abkaufen. Doch die griechische Regierung, die schon seit Jahren durch schlechte Wirtschaftspolitik und mangelnde Haushaltsdisziplin die Auflagen des Maastricht-Vertrages verletzt hat, leidet mittlerweile unter einem schwerwiegenden Vertrauensproblem. Schlimmer noch: Nicht nur Griechenland, das lediglich für 2,7 Prozent der Wirtschaftsleistung in der Europäischen Union (EU) verantwortlich zeichnet, sondern auch ökonomisch weitaus bedeutenderen Ländern wie Spanien oder Italien droht die Schuldenfalle.

Spekulanten am Werk

Erst als durchsickerte, dass die EU der griechischen Regierung unter noch zu klärenden Auflagen helfen würde, atmete der Aktienmarkt kurz auf. Für den vorherigen Kursverfall waren auch so genannte Carry Trades verantwortlich. Zur Erklärung: Hierbei nehmen Spekulanten einen Kredit in einer niedrig verzinsten Währung auf wie zum Beispiel in US-Dollar. Um das Geld dann in Währungen mit einem vergleichsweise höheren Zinsniveau, wie zum Beispiel dem Euro, anzulegen. Ziel ist es, mit den höheren Zinseinkünften nach Rückzahlung des Kredits Gewinne zu generieren. Da sich in der Eurozone die Problemfälle aber häufen, wurden Carry Trades aufgelöst, um Währungsverluste zu verhindern. Das Kapital hierfür wurde unter anderem auch vom Aktienmarkt abgezogen.

Risikofaktoren

Derzeit bewegt sich der DAX in einer Handelsspanne zwischen 5.400 Zählern (200-Tage-Linie) und 5.730 Punkten (90-Tage-Linie und horizontaler Widerstand). Ob der Index in den kommenden Tagen nachhaltig über den recht starken Widerstand bei 5.730 Zählern ausbrechen kann, ist fraglich. Charttechnisch steht eine Trend-Entscheidung also noch aus. Es gibt daher mit Sicherheit bessere Einstiegsmomente als derzeit. Die momentanen Risikofaktoren, wie in erster Linie die Griechenland-Krise, aber sorgen für tiefe Ängste, die nicht zu unterschätzen sind. Kurzum: Kurzfristig sind weitere Rücksetzer nicht auszuschließen. Besser also, aktuell eher defensiv zu agieren und mit der nötigen Geduld auf einen günstigeren Einstiegszeitpunkt zu warten.

Viel Erfolg mit Ihren Geldanlagen wünscht

Frank Sterzbach
Finanzen & Börse
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