Alt 25.01.10, 21:28
DAX: Erster Härtetest!
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Der Januar war bislang ziemlich turbulent. Als Grund für den jüngsten Absturz diente Barack Obama und dessen Kriegserklärung an die Banken. So soll nach dessen Plänen unter anderem der Eigenhandel beschnitten und damit risikoreiche Geschäfte verboten werden. Klar ist: Schon seit einiger Zeit beschäftigt sich der US-Kongress mit strengeren Regeln für Banken. Klar ist auch: Es wird und muss eine Finanzmarktreform geben. Die Finanzkrise ist ein Fanal – überhaupt keine Frage. Ob allerdings Obamas jüngste Pläne überhaupt eine echte Chance haben, ist zweifelhaft. Außerdem erscheint es mir nicht gerade als sinnvoll, den Eigenhandel abzuwürgen. Mit den oftmals satten Gewinnen aus dem Investment Banking könnten Banken ihr Eigenkapital stärken und ihre Risikovorsorge erhöhen – wenn man sie dazu zwingt.

Etwas eingetrübt

Jedenfalls dürfte die Diskussion, wie man die Renditegier der Banken am besten an die Kandare legt, noch eine Weile andauern. Die fast schon panische Reaktion der Börse Ende letzter Woche erscheint mir jedoch als ein wenig übertrieben. Im DAX-Chart hinterließ das Ganze aber tiefe Spuren. So tauchte der Index am letzten Freitag unter den kurzfristigen Aufwärtstrend bei 5.800 Zählern. Dadurch hat sich das charttechnische Bild zweifelsohne erst einmal eingetrübt. Gleiches gilt übrigens auch für den Weltleitindex Dow Jones, der am gleichen Tag unter die Unterstützungszone bei 10.500 Punkten rauschte. Spätestens bei einem nachhaltigen Unterschreiten von 5.500 Punkten könnte es beim DAX noch heikler werden. Ein Abrutschen bis auf 5.300 Punkte wäre in diesem Fall nicht auszuschließen. In diesem Bereich befindet sich jedoch eine starke Unterstützungszone, die durch zwei Tiefpunkte und die 200-Tage-Linie definiert wird. Fakt ist: Der DAX steht vor seinem ersten Härtetest im neuen Jahr.

Unser Ausblick

Die charttechnische Situation mahnt aktuell etwas zur Vorsicht. Hinzu kommt: Die Zahlensaison wird auch in den kommenden Tagen für höhere Schwankungen sorgen. Chinas Tendenz zu einer restriktiveren Geldpolitik dürfte ein Thema an den Aktienmärkten und vor allem an den Rohstoff-Börsen bleiben. Die maroden Staatsfinanzen einiger Länder werden uns ohnehin noch eine ganze Weile beschäftigen. Demgegenüber steht jedoch eine weiterhin hohe Liquidität – noch gibt es keine ernsthaften Anzeichen, dass die US-Notenbank den Leitzins alsbald erhöhen wird. Auch die neuesten Stimmungsdaten stimmen uns nicht pessimistisch. Ein überbordender Optimismus ist nicht mehr vorhanden, Bullen und Bären sind mittlerweile in einer Pattsituation. Kurzfristig sind weitere Rücksetzer aber keineswegs auszuschließen. Auf Sicht von einigen Monaten sehen wir den DAX jedoch um einiges oberhalb der Marke von 6.000 Zählern.

Viel Erfolg mit Ihren Geldanlagen wünscht

Frank Sterzbach
Finanzen & Börse
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