Alt 29.08.09, 13:00
Schwieriger September?
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Was für ein Sommer an der Börse! Alleine in den letzten sieben Sommer-Wochen stürmte der DAX um mehr als 20 Prozent gen Norden. Und das, obwohl die Märkte schon im Frühjahr kräftig kletterten. Freilich: Die Rally im Frühjahr resultierte aus der Erleichterung, dass ein Zusammenbruch des globalen Finanzsystems mit einer exzessiven Ausweitung der Geldmenge verhindert werden konnte. Die Rally im Sommer ist indes das Ergebnis einiger erfreulicher Konjunktur- und Unternehmensdaten, die auf eine wieder wachsende Wirtschaft in den kommenden Monaten hindeuten. Unter dem Strich jedoch bleibt: Seit dem Mehrjahrestief am 6. März 2009 bei 3.666 Punkten konnte der DAX um mehr als 50 Prozent ansteigen. Das ist zweifelsohne eine Erholungsbewegung, die ihres Gleichen sucht. Es hat sich somit einmal mehr bewahrheitet, dass Rezessionsquartale Kaufquartale sind. Andererseits sind jetzt Zweifel durchaus angebracht. Ist der Markt überbewertet? Droht nun eine angemessene Korrektur?

Aktien mittlerweile teuer?

Fakt ist: Mit einem durchschnittlichen KGV auf Basis des laufenden Jahres von 15 sind die Aktien im DAX nicht mehr billig. Auch auf Basis des kommenden Jahres erscheinen zyklische Werte wie beispielsweise eine ThyssenKrupp mit einem KGV10e von 19 schon als ziemlich teuer. Die momentanen Kurse bei vielen zyklischen Werten eskomptieren somit zum Teil schon einen konjunkturellen Aufschwung. Noch aber ist die Krise nicht ausgestanden. So ist leider zu befürchten, dass sich der Arbeitsmarkt im Herbst und Winter nach Auslaufen der Kurzarbeit verschlechtert. Ein schwächerer Arbeitsmarkt hätte ein schwächeres Konsumklima zur Folge. Noch wurde somit lediglich die Talsohle durchschritten – steigende Arbeitslosenzahlen könnten die Wiederaufnahme soliden Wachstums verzögern. Hoffen wir, dass sich diese Befürchtungen nicht bewahrheiten.

Noch Luft nach oben?

Stichwort Saisonalität. Schaut man sich die langjährigen Charts von Dow Jones, DAX, ATX oder SMI etwas genauer an, dann erkennt man, dass vor allem im September oder auch im Oktober die Kurse gerne mal purzeln. Dies könnte in diesem Jahr wieder so sein – insbesondere vor dem Hintergrund einer ausschweifenden Aufwärtsbewegung in den vorherigen Monaten. Es könnte in den kommenden Wochen also durchaus zu einer Korrektur kommen. Interessant in diesem Zusammenhang: Der mittelfristige Aufwärtstrend beim DAX verläuft bei etwa 4.820 Zählern. Gut möglich aber, dass der Index zuvor noch einmal neue Jahreshochs erklimmt. Charttechnisch ist Luft bis ca. 5.800 Punkte. Selbst ein Kratzen an der runden Marke von 6.000 Punkten ist nicht unmöglich. Charttechnische Indikatoren als auch Sentiment liefern noch keine wirklichen Signale einer hurtigen Korrektur. Doch die Gefahr einer baldigen Korrektur sollte man derzeit immer auf dem Schirm haben. Trotz oder gerade wegen des sagenhaften Sommers.

Viel Erfolg mit Ihren Geldanlagen wünscht

Frank Sterzbach
Finanzen & Börse
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