In der vergangenen Woche hatte das Anleihenbarometer Bund-Future erneut mit wichtigen charttechnischen Unterstützungslinien zu kämpfen. Per Saldo konnte der Bund-Future aber wieder etwas zulegen.

Zum Wochenauftakt hat sich das Anleihenbarometer von den Verlusten der Vorwoche etwas erholt und beendete den Tag mit einem Plus. Zwischenzeitlich war der Bund-Future allerdings bis auf 120,30 Zähler gefallen, und hatte damit die charttechnische Unterstützungslinie bei 120,50 Zählern durchbrochen. Vor allem im langen Laufzeitenbereich stiegen die Kurse an und die Renditen gaben nach. „Zum Kursanstieg trugen die Kursverluste an den Aktienmärkten zu Wochenbeginn bei“, erklärt Claudia Smetko, Anleihenhändlerin an der Stuttgarter Börse. Denn in diesem Umfeld war der sichere Hafen der Staatsanleihen wieder gesucht.

Am Dienstag gab der Bund-Future leicht ab. Bundesbankchef Weber dämpfte in einer Rede die Spekulationen auf weitere Zinssenkungen. Er sehe derzeit auch keine Notwendigkeit die angekündigten Wertpapierkäufe aufzustocken, so der Notenbanker.

Zur Wochenmitte lieferten neben den veröffentlichten Konjunkturdaten, die schwachen Aktienmärkte wieder Impulse. Vor allem die US-Einzelhandelsumsätze für den April sorgten für Bewegung an den Finanzmärkten. Mit einem Rückgang von 0,4 Prozent fielen sie schwächer aus als im Vorfeld erwartet, und dämpften die Hoffnungen auf eine schnelle Belebung der US-Konjunktur. Selbst ohne die rückläufigen Pkw-Verkäufe und die Tankstellenumsätze gingen die Umsätze im Einzelhandel um 0,3 Prozent zurück. „Es scheint, als ob sich die US-Bürger beim Konsum weiter zurückhalten. Das kommt am Markt natürlich nicht gut an und belastete insbesondere die Aktienkurse, was wiederum den Anleihen hilft“, so die Anleihenhändlerin Claudia Smetko.

Der Donnerstag stand auch wieder in der Gunst der Anleihen und das Anleihenbarometer Bund-Future konnte kleine Kursgewinne verzeichnen. Mit den veröffentlichten US-Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe wurde klar, dass der amerikanische Arbeitsmarkt weiter unter Druck steht. Die wöchentlichen Erstanträge auf Unterstützung kletterten um 32.000 auf 637.000 Anträge. Volkswirte hatten nur einen Anstieg um 10.000 erwartet.

Anlegertrends: Zahlreiche Neuemissionen an der Börse Stuttgart

Seit Montag ist eine neue Länderanleihe des Landes Hessen am Börsenplatz Stuttgart notiert. Der festverzinsliche Kupon liegt bei 3,125 Prozent, fällig wird die Neuemission am 13. Mai 2014. Privatanlegerfreundlich ist die kleinste handelbare Einheit: Sie liegt bei 1.000 Euro nominal (WKN: A0SLVZ).

Die niederländische Fortis Bank ist seit Donnerstag mit einer neuen staatsgarantierten Anleihe vertreten. Die Neuemission verzinst sich mit einem festen Kupon von 3,375 Prozent und läuft bis zum 19. Mai 2014. Bei 50.000 Euro nominal liegt die kleinste handelbare Einheit (WKN: A0T9WN).

Auch die österreichische Erste Group Bank hat eine neue staatsgarantierte Anleihe emittiert. Bei 2,25 Prozent liegt der feste Kupon, am 13. Mai 2011 wird die Anleihe fällig. Die kleinste handelbare Einheit und die Mindeststückelung liegen bei 50.000 Euro nominal (WKN: EB1CRV).

Die Schweizer Rückversicherung Swiss RE ist mit zwei neuen Anleihen vertreten: Eine Anleihe mit dreijähriger Laufzeit und einem festen Kupon von 6,00 Prozent (WKN: A0T9W5), sowie eine fünfjährige Anleihe mit einer Verzinsung von 7,00 Prozent (WKN: A0T9W6). Beide Anleihen sind mit einer kleinsten handelbaren Einheit von 50.000 Euro nominal ausgestattet.

Zwei neue Anleihen steuert auch der Automobilkonzern Volkswagen in dieser Woche bei. Im November 2010 endet die Laufzeit einer Anleihe mit einem Kupon von 3,75 Prozent (WKN: A0T9QH). Die zweite Anleihe läuft bis zum 15. November 2013 und verzinst sich mit einem Kupon von 5,375 Prozent (WKN: A0T9QK). Privatanlegerfreundlich sind die kleinsten handelbaren Einheiten mit jeweils 1.000 Euro nominal.

Der Arzneimittelhersteller Sanofi-Aventis hat eine neue Anleihe mit vierjähriger Laufzeit begeben. Bei 3,5 Prozent liegt der festverzinsliche Kupon. Die kleinste handelbare Einheit und zugleich die Mindeststückelung liegen bei 1.000 Euro nominal (WKN: A0T9QF).

Quelle: boerse-stuttgart AG