Alt 30.04.09, 13:42
Bonds weekly: Rentenreport KW 18
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US-Notenbank-Sitzung ohne große Überraschungen.

In der verkürzten Handelswoche vollzog der deutsche Anleihenmarkt eine Seitwärtsbewegung. Das Anleihenbarometer Bund-Future bewegt sich mittlerweile seit rund vier Wochen innerhalb einer Spanne von 121,50 und 123,50 Punkten.

Zum Auftakt der neuen Woche legte der Bund-Future leicht zu. Die Sorgen vor einer globalen Ausbreitung der Schweinegrippe belasteten die Stimmung an den Finanzmärkten und sorgten für Nachfrage nach Staatsanleihen. „Institutionelle Investoren schichteten von Dividendenwerten in sichere Zinspapiere um“, berichtet Sabine Traub, Leiterin des Rentenhandels an der Stuttgarter Börse.

Am Dienstag konnten die Anleihen zunächst Kursgewinne verbuchen. Mit dem Renditeanstieg in den USA und den damit verbundenen fallenden Anleihenkursen mussten auch die deutschen Anleihen wieder Federn lassen. Als Grund für den Trendwechsel wurde im Handel das deutlich besser als erwartet ausgefallene Verbrauchervertrauen in den USA genannt. Der entsprechende Index stieg auf 39,2 Punkte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten nur einen Anstieg auf 29,0 Zähler erwartet. Damit notiert der Index auf dem bisher höchsten Stand des Jahres.

Am Mittwoch stand neben einigen Konjunkturdaten auch die Sitzung der US-Notenbank Fed auf der Agenda. Die amerikanischen Notenbanker sehen erste leichte Stabilisierungstendenzen. Die Risiken für die Konjunktur und die Inflation seien aber weiter nach unten gerichtet. Zusätzliche Liquiditätsprogramme wurden nicht angekündigt. „An den sehr niedrigen Leitzinsen möchten die Notenbanker in der nächsten Zeit nichts ändern. Der Leitzins ist derzeit nahe null“, sagt Sabine Traub. Der Bund-Future Kontrakt geriet nach der Fed-Sitzung leicht unter Druck. „Anscheinend hatten einige Marktakteure mit einer Ausweitung des Ankaufs von Anleihen gerechnet. Zudem belasteten die Kursgewinne der Aktienmärkte“, meint die Rentenexpertin. Die Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den USA lagen mit einem Rückgang von 6,1 Prozent im ersten Quartal deutlich unter dem erwarteten Minus von 4,6 Prozent. An den Aktienmärkten wurden die Daten mit Verweis auf den überraschend gestiegenen privaten Verbrauch jedoch positiv ausgelegt.

Zum Ausklang der verkürzten Handelswoche präsentierten sich die Anleihen etwas schwächer. „Die positive Stimmung bei den Dividendentiteln belastet erneut die Bondmärkte“, erklärt Sabine Traub.

Anlegertrends: Weitere Neuemissionen an der Börse Stuttgart

Seit Dienstag ist eine weitere Länderanleihe des Landes Berlin am Börsenplatz Stuttgart notiert. Die Anleihe wird am 13. Februar 2014 fällig. Der feste Kupon liegt bei 3,5 Prozent. Die kleinste handelbare Einheit ist privatanlegerfreundlich gestaltet und liegt bei 1.000 Euro nominal (WKN: A0XYS7).

Die Produktpalette an staatsgarantierten Anleihen wurde in dieser Woche erneut ausgebaut. Die IKB ist mit einer zweijährigen Anleihe – Zinskupon 2,25 Prozent – vertreten (WKN: A0SMN5). Die Raiffeisen Zentralbank Österreich hat eine neue Anleihe mit 2,5prozentiger Verzinsung und Fälligkeit am 4. Mai 2011 emittiert (WKN: A0T877). Beide Anleihen verfügen über eine kleinste handelbare Einheit von 1.000 Euro nominal.

Per Dienstag wurde eine neue Anleihe des Telekommunikationsanbieters Portugal Telecom in den Stuttgarter Börsenhandel aufgenommen. Bei 6,00 Prozent liegt der feste Kupon. Die Neuemission wird am 30. April 2013 fällig. Und die kleinste handelbare Einheit beträgt hier 50.000 Euro nominal (WKN: A0T9A3).

Der Automobilkonzern BMW ist seit Mittwoch mit einer neuen Anleihe an der Stuttgarter Börse vertreten. Die Neuemission verzinst sich mit einem festen Kupon von 4,625 Prozent. Die Laufzeit endet am 29. Oktober 2010. Bei 50.000 Euro nominal liegen die kleinste handelbare Einheit und zugleich auch die Mindeststückelung (WKN: A0T825)

Die Immofinanz AG hat eine neue Wandelanleihe emittiert. Der Nominalwert von 100.000 Euro kann in 50.000 Aktien gewandelt werden. „Dies entspricht einem Wandlungspreis von 2,00 Euro. Aktuell notiert die Aktie bei rund 1,50 Euro“, erklärt der Anleihenhändler Christof Wolf. Am 22. Dezember 2011 endet die Laufzeit der Anleihe. Der Kupon liegt bei 7,00 Prozent (WKN: A0T8Q0). „Den Besitzern der beiden bereits laufenden Immofinanz-Wandelanleihen wurde angeboten, ihre Papiere gegen die neue Anleihe zu tauschen“, so der Rentenhändler weiter.

Quelle: boerse-stuttgart AG
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