Alt 23.04.09, 16:38
Bonds weekly: Rentenreport KW 17
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Anleihenmarkt kann Kursgewinne nicht halten.

In den vergangenen Handelstagen konnte sich das Anleihenbarometer Bund-Future per Saldo auf hohem Niveau stabilisieren. Nach einem schwungvollen Start in die Woche, gaben die Notierungen im weiteren Wochenverlauf wieder etwas nach.

Der Wochenauftakt stand ganz im Zeichen der verzinslichen Wertpapiere. „Als Begründung wurde am Markt angeführt, dass in der aktuellen Woche nur wenige neue Staatsanleihen emittiert wurden. Zudem gab es einige Fälligkeiten. Diese Gelder werden gerne in bereits laufende Anleihen investiert, was diesen zugute kommt“, berichtet Sabine Traub, Leiterin des Rentenhandels an der Stuttgarter Börse. In den USA sorgte die Aussicht auf anstehende Treasury-Käufe durch die US-Notenbank Fed für freundliche Stimmung. Zu dieser anleihenfreundlichen Stimmung trugen die deutlichen Kursrückgänge an den Aktienmärkten bei. Bei den Dividendentiteln machten viele Anleger nach dem Kursanstieg der vergangenen Woche Kasse und realisierten Kursgewinne.

Am Dienstag schloss das Anleihenbarometer nach einem volatilen Handelstag nahezu unverändert. Nach einem freundlichen Start belastete der überraschend positive ZEW-Konjunkturindex die Anleihenkurse. Denn die Einschätzung der künftigen Wirtschaftsentwicklung in Deutschland stieg auf plus 13,0 Punkte von minus 3,5 Zählern im Vormonat. Dies ist der höchste Stand seit Mitte 2007. Im weiteren Tagesverlauf bestimmten die Aktienmärkte die Entwicklung der Anleihen und es kam zu einer spiegelbildlichen Entwicklung. Die positive Stimmung der Aktien am späten Nachmittag ist auf die Äußerungen des US-Finanzministers Timothy Geithner zurückzuführen. Dieser sagte, dass die bisher genehmigten Mittel für die noch notwendigen Bankenrettungen ausreichend seien und dass die überwiegende Mehrzahl der Banken eine mehr als ausreichende Kapitalausstattung habe.

Zur Wochenmitte war der Datenkalender nur dürftig gefüllt. Mit dem Index der Federal Housing Finance Agency (FHFA) für die Hauspreise im Februar kam aber Bewegung in den Markt und der Bund-Future geriet unter Druck. Denn der Index stieg um 0,7 Prozent im Februar und damit den zweiten Monat in Folge. „Ob dies wirklich schon als Stabilisierung zu betrachten ist, oder es sich vielleicht nur um ein Strohfeuer handelt, wird sich mit dem Index von S&P-Case Shiller zeigen, der in der kommenden Woche veröffentlicht wird.“, so die Rentenexpertin.

Im Rahmen gemischter Konjunkturdaten präsentierte sich der Anleihenmarkt am Donnerstag kaum verändert. Die Industrie in der Euro-Zone hat im Februar den schärfsten Auftragseinbruch seit Beginn der Datenerhebung verzeichnet. Verglichen mit dem Vorjahr sammelten die Firmen 34,5 Prozent weniger Aufträge ein, wie das europäische Statistikamt Eurostat mitteilte. Die Einkaufsmanagerindizes aus dem Euroraum waren dagegen über den Erwartungen ausgefallen.

Anlegertrends: GMAC Anleihen mit deutlichen Kursgewinnen -Emissionskarussell dreht sich wieder

Die Anleihen der Finanzierungstochter von General Motors – GMAC – konnten in dieser Woche deutlich zulegen. Händler berichten von einer regen Nachfragen nach den Anleihen. Je nach Laufzeit konnten die Papiere bis zu 10 Punkte innerhalb weniger Tage ansteigen. Kursbewegende Nachrichten kamen allerdings nicht an den Markt. „Es könnte gut sein, dass es sich bei den Käufen um Shorteindeckungen gehandelt hat“, vermutet die Rentenexpertin.

Die NRW-Bank hat einen neuen Agency begeben, der seit Donnerstag an der Stuttgarter Börse handelbar ist (WKN: NWB045). Bei 4,25 Prozent liegt der feste Kupon, am 29. April 2019 endet die Laufzeit. Die kleinste handelbare Einheit und zugleich auch die Mindeststücklung sind privatanlegerfreundlich gestaltet und liegen bei 1.000 Euro nominal.

Seit Dienstag, den 22. April sind zwei neue Veolia-Anleihen an der Stuttgarter Börse handelbar. Veolia ist ein internationaler Umweltdienstleister mit Hauptsitz in Frankreich. Emittiert wurden eine fünfjährige Anleihe mit einem festen Kupon von 5,25 Prozent und eine zehnjährige Anleihe, die sich mit 6,75 Prozent verzinst (WKNs: A0T8ZV u. A0T8ZW). Bei beiden Neuemissionen beträgt die kleinste handelbare Einheit 1.000 Euro nominal.

Der Personaldienstleister Adecco ist ab morgen mit einer neuen Anleihe vertreten. Die Neuemission verzinst sich mit einem Kupon von 7,625 Prozent und läuft bis zum 28. April 2014. Bei 50.000 Euro nominal liegt die kleinste handelbare Einheit (WKN: A0T865).

Aegon, das niederländische Versicherungsunternehmen, hat einen neuen Bond emittiert, der ebenfalls ab morgen in Stuttgart gelistet ist. Bei 7,00 Prozent liegt der feste Kupon, die Laufzeit endet am 29. April 2012. Privatanlegerfreundlich sind die kleinste handelbare Einheit und die Mindeststückelung: sie betragen 1.000 Euro nominal (WKN: A0T87J).

Ab Dienstag kommender Woche ist eine neue Länderanleihe am Börsenplatz Stuttgart gelistet. Dieser Bond wurde gemeinsam von den Bundesländern Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Saarland und Schleswig-Holstein begeben. Am 29. April 2014 wird die Neuemission fällig, der festverzinsliche Kupon beträgt 3,25 Prozent. Bei 1.000 Euro nominal liegt die kleinste handelbare Einheit (WKN: A0Z1QA).

Quelle: boerse-stuttgart AG
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