Alt 09.04.09, 13:48
Bonds weekly: Rentenreport KW 15
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Ruhige Karwoche an den Anleihenmärkten.

In den vergangenen Handelstagen präsentierte sich der deutschen Anleihenmarkt behauptet. In einer konjunkturdatenarmen Woche verlief der Handel aber relativ ruhig.

Zum Wochenauftakt unterstützten schwächere Aktienmärkte das Anleihenbarometer Bund-Future. Aber auch die europäischen Konjunkturdaten waren schwach und damit anleihenfreundlich ausgefallen. So gingen die Erzeugerpreise im Februar um 0,5 Prozent zurück, die Jahresrate rutschte mit – 1,6 Prozent sogar auf den tiefsten Stand seit neun Jahren. Im Einzelhandel sanken die Umsätze im Februar um 0,6 Prozent. Verschiedene EZB-Vertreter meldeten sich zudem zu Wort und unterstützten die Anleihen verbal. „Denn sie verwiesen darauf, dass es beim Leitzins in der Eurozone durchaus noch Potential nach unten gäbe“, berichtet Sabine Traub, Leiterin des Rentenhandels an der Stuttgarter Börse.

Am Dienstag wurden insbesondere die Kurzlaufenden Anleihen von den Aussagen des griechischen Notenbankchefs Provopoulos unterstützt. Auch dieser verwies in einem Interview darauf, dass die EZB den Leitzins bei einer wirtschaftlichen Verschlechterung unter ein Prozent senken könnte.

Zur Wochenmitte konnten die Anleihenkurse anfangs etwas zulegen, was sie nicht zuletzt den Aktienmärkten zu verdanken hatten. Denn die am Dienstagabend nach dem Börsenschluss veröffentlichten Quartalszahlen von Alcoa sorgten für Enttäuschung. „Und so waren insbesondere US-Anleihen als der sichere Hafen wieder gefragt“, erklärt Sabine Traub. Zudem fielen die veröffentlichten deutschen Auftragseingänge für Februar deutlich schlechter als erwartet aus, was sich ebenfalls stützend auf die Bondnotierungen auswirkte. Im Tagesverlauf drehten die Aktienmärkte jedoch und die Anleihen mussten ihre Gewinne wieder abgeben.

Dieser Trend setzte sich aufgrund der positiven Vorgaben aus Asien seitens der Aktien am Donnerstagmorgen fort und das Anleihenbarometer Bund-Future präsentierte sich weiter leichter. Für Bewegung könnte aber noch die Sitzung der Bank of England am Nachmittag sorgen. Dabei erwarten die wenigsten Marktteilnehmer eine Veränderung der Leitzinsen (aktuell 0,5 Prozent). Man wird eher auf den Wortlaut der Notenbanker achten. „Gegebenenfalls werden weitere Maßnahmen angekündigt, um mehr Geld ins Finanzsystem zu pumpen. Bereits vor einigen Wochen hatte die britische Notenbank mit dem Ankauf von Staats- und Unternehmensanleihen begonnen“, sagt die Rentenexpertin.

Anlegertrends: Automobilanleihen erfreuen sich reger Umsätze – GM Anleihen unter Druck

Der US-Automobilhersteller General Motors (GM) soll einem Medienbericht zufolge seine Vorbereitung auf ein mögliches Insolvenzverfahren beschleunigt haben. Dies sorgt auch in dieser Woche für Abgabedruck bei den Anleihen des US-Konzerns.

Unternehmensanleihen der deutschen Automobilkonzerne wie Daimler, BMW und VW erfreuen sich nach wie vor reger Nachfrage bei den Anlegern. „Dies liegt insbesondere an den hohen Kupons“, erklärt der Rentenhändler Oliver Gebhard. „Für die hohen Zinskupons sind die Konkurrenzsituation am Anleihenmarkt, aber auch die derzeitige schwierige Situation bei den Automobilkonzernen verantwortlich“, so der Experte weiter. Zu den aktuellen Umsatzspitzenreitern gehören die zweijährige VW-Anleihe mit der WKN A0T8EV und die fünfjährige Daimler-Anleihe mit der WKN A0T5SE.

Der Chemiekonzern BASF ist mit einer neuen Anleihe an der Stuttgarter Börse vertreten, die sich ab dem ersten Handelstag guter Umsätze erfreut. Die festverzinsliche Anleihe ist mit einem Kupon von 3,75 Prozent ausgestattet und läuft bis zum 8. Oktober 2012. Privatanlegerfreundlich ist die kleinste handelbare Einheit: Sie beträgt 1.000 Euro nominal (WKN: A0XFK1).

Seit Dienstag ist die neue Anleihe des Spezialchemie-Konzerns Lanxess am Börsenplatz Stuttgart notiert, die ebenfalls auf eine hohe Nachfrage seitens der Anleger stößt. Am 9. April 2014 endet die Laufzeit, der feste Kupon beträgt 7,75 Prozent. Die kleinste handelbare Einheit und zugleich auch Mindeststückelung betragen 1.000 Euro nominal (WKN: A0T8NY).

Das Land Berlin ist seit Dienstag mit einer neuen Länderanleihe vertreten. Bei 3,00 Prozent liegt der feste Kupon, am 9. April 2013 wird die Anleihe fällig. Auch hier liegt die kleinste handelbare Einheit bei 1.000 Euro nominal (WKN: A0XFBJ)

Mit der neuen Anleihe der European Investment Bank wurde das Angebot an Agencies weiter ausgebaut. Bei 4,25 Prozent liegt der feste Kupon, am 15. April 2019 endet die Laufzeit der Anleihe (WKN: A0T6MJ). „Unter dem Begriff Agencies werden nationale und supranationale Institutionen mit einem speziellen öffentlichen Förderauftrag zusammengefasst, wie beispielsweise die L-Bank oder die Kreditanstalt für Wiederaufbau“, erklärt Markus Gross, Anleihenhändler an der Börse Stuttgart.

Quelle: boerse-stuttgart AG
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