Alt 20.03.09, 13:20
Bonds weekly: Rentenreport KW 12
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US-Notenbank sorgt für Kursfeuerwerk bei Anleihen.

Die Anleihenmärkte bekamen in der vergangenen Handelswoche einen kräftigen Impuls durch die Entscheidung der US-Notenbank (Fed), mehr als eine Billion US-Dollar in die US-Wirtschaft zu pumpen. Auch der Bund-Future stieg deshalb besonders am Mittwochabend sprunghaft an, so dass die Abwärtsbewegung der vorangegangenen Tage vorerst gestoppt werden konnte.

Zum Wochenauftakt tendierten die Anleihenkurse zunächst leicht schwächer. Hauptgrund hierfür war eine Äußerung von US-Notenbankpräsident Ben Bernanke, wonach er ein Ende der Rezession noch in diesem Jahr erwarte.

Am Dienstag erholte sich der Bund-Future etwas. Dies lag wohl auch an einsetzenden Gewinnmitnahmen am Aktienmarkt, wodurch die Kurse der Dividendentitel nachgaben. Die Veröffentlichung des überraschend deutlich verbesserten ZEW-Konjunkturindex wurde von den Marktteilnehmern zwar mit Interesse zur Kenntnis genommen, auf das Handelsgeschehen hatte dies jedoch kaum Einfluss. Erst durch die erstaunlich guten Daten zu den Baubeginnen in den USA geriet das Rentenbarometer unter Druck. Demnach hat sich die Lage am US-Immobilienmarkt deutlich verbessert.

Am Mittwoch warteten die Marktteilnehmer gespannt auf die Ergebnisse der Zusammenkunft des Offenmarktausschusses der US-Notenbank. Spielraum für eine weitere Zinssenkung ist derzeit aber nicht vorhanden. „Deshalb war bereits im Vorfeld der Sitzung mit unorthodoxen Methoden der Fed gerechnet worden. Das Ausmaß der bekannt gegebenen Maßnahmen sorgte dann aber doch für eine große Überraschung.“, sagte Sabine Traub, Leiterin des Rentenhandels an der Börse Stuttgart. Ben Bernanke kündigte an, die bereits laufenden Programme zum Ankauf hypothekenbesicherter Anleihen um bis zu 750 Milliarden US-Dollar fast zu verdoppeln. Außerdem will die Fed in den nächsten Wochen lang laufende Staatsanleihen im Volumen von bis zu 300 Milliarden US-Dollar ankaufen. Die Nachfrage bei richtungweisenden US-Staatsanleihen stieg sofort extrem an. Die Renditen brachen daraufhin um 40 bis 50 Basispunkte ein - so stark, wie seit dem Börsenkrach vom 20. Oktober 1987 nicht mehr. Der Bund-Future sprang um mehr als zwei volle Zähler auf 124,42 Punkte nach oben und der US-Dollar verlor stark an Wert.

Nach diesem fulminanten Feuerwerk setzten am Donnerstag an den Anleihenmärkten leichte Gewinnmitnahmen ein. Dennoch hat sich der richtungsweisende Bund-Future zum Wochenschluss bei über 124 Punkten stabilisiert.

Anlegertrends: Daimler-Anleihen erfreuen sich großer Beliebtheit

Die seit knapp zwei Wochen an der Börse Stuttgart notierte Daimler-Anleihe (WKN: A0T7J4) mit zweijähriger Laufzeit findet bereits reißenden Absatz. Nun steht die Einführung einer weiteren Daimler-Anleihe (WKN: A0T74C) kurz bevor. Diese kann ab dem 24.03. über die Börse Stuttgart geordert werden. Der Kupon liegt bei 7,75 Prozent und die Laufzeit reicht bis zum 26. März 2012. Die kleinste handelbare Einheit und die Mindeststückelung liegen bei 1.000 Euro nominal.

Die von der Deutschen Lufthansa neu emittierte Anleihe (WKN: A0XFNP) mit einem festen Kupon von 6,75 Prozent und einer Laufzeit bis zum 24. März 2014 ist seit Donnerstag handelbar und wurde bereits an ihrem ersten Handelstag sehr gut angenommen. Die kleinste handelbare Einheit und die Mindeststückelung liegen hier ebenfalls bei 1.000 Euro nominal.

Am selben Tag wurden auch vom Tabak-Konzern Philip Morris zwei neue Anleihen zum Handel an der Börse Stuttgart eingeführt. Der erste Bond verfügt über eine dreijährige Laufzeit und einen Kupon von 4,25 Prozent (WKN: A0T74K); der zweite über eine siebenjährige Laufzeit und eine Verzinsung von 5,75 Prozent (WKN: A0T74L). Die kleinste handelbare Einheit beträgt jeweils 50.000 Euro nominal.

Am Montag ist dann auch der Energieversorger E.on mit einer Neuemission vertreten. Die Anleihe (WKN: ENAGOX) verzinst sich mit 4,125 Prozent und läuft bis zum 26.03.2013. Bei 1.000 Euro nominal liegen sowohl die kleinste handelbare Einheit als auch die Mindeststückelung.

Zudem sind an der Börse Stuttgart bereits ab Freitag zwei neue Euro-Staatsanleihen handelbar. Finnland begibt einen Bond (WKN: A0T738), der bis zum 15. September 2014 läuft und sich mit 3,125 Prozent verzinst. Die kleinste handelbare Einheit wurde mit 1.000 Euro nominal festgelegt. Die belgische Staatsanleihe (WKN: A0T74Q) hat eine Laufzeit bis zum 28. März 2015 und einen festen Kupon von 3,5 Prozent. Die kleinste handelbare Einheit und die Mindeststückelung liegen hier bei besonders privatanlegerfreundlichen 0,01 Euro.

Außerdem kamen am Donnerstag zwei weitere staatsgarantierte Anleihen an den Markt:

Die französische DEXIA Crédit Local hat eine Anleihe mit dreijähriger Laufzeit begeben (WKN: A0T7UL), die sich mit 2,625 Prozent verzinst. Hier liegt die Mindeststückelung bei 50.000 Euro nominal.

Die Swedbank emittierte ebenfalls einen Bond mit dreijähriger Laufzeit (WKN: A0T74R). Der Kupon liegt hier aber bei 2,375 Prozent. Die kleinste handelbare Einheit und die Mindeststückelung betragen 1.000 Euro nominal.

Darüber hinaus hat die Förderbank des Landes Nordrhein-Westfalen, die NRW-Bank eine Anleihe begeben, die seit Montag an der Börse Stuttgart handelbar ist (WKN: NWB044). Diese läuft bis zum 18. März 2014 und verzinst sich mit 3,375 Prozent. Mindeststückelung und kleinste handelbare Einheit liegen bei 1.000 Euro nominal.

Quelle: boerse-stuttgart AG
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