Beitrag gelesen: 1246 x |
||
Aktienmärkte geben die Marschrichtung vor.
Das Geschehen an den Anleihenmärkten wurde in der vergangenen Handelswoche maßgeblich von den Aktienmärkten beeinflusst. Per Saldo litt das Anleihenbarometer Bund-Future unter dem Kursanstieg der Dividendentitel und verlor an Boden. Zum Wochenauftakt kam es am Anleihenmarkt zu leichten Kursverlusten. Dies lag auch an den Kommentaren von EZB-Vertretern. So äußerte das Direktoriumsmitglied Starck, dass niedrige Zinsen allein keine Lösung in der Krise seien. Seiner Meinung nach, wären sehr tiefe Zinsen nicht unbedingt wünschenswert und könnten bestehende Probleme verschärfen. Auch die Emission weiterer Staatsanleihen drückte auf die Stimmung. „Denn die Flut an neuen Staatsanleihen reißt nicht ab“, berichtet Oliver Gebhard, Rentenhändler an der Stuttgarter Börse. Seit Anfang des Jahres haben die USA und viele europäische Staaten bereits zahlreiche Neuemissionen am Markt platziert – und ein baldiges Ende ist nicht in Sicht. „Dies ist wenig verwunderlich, denn die Staaten haben aufgrund der zahlreichen Hilfspakete, die unter anderem für den Finanzsektor geschnürt wurden, einen erhöhten Finanzierungsbedarf“, sagt Oliver Gebhard. Am Dienstag belastete die Rallye an den Aktienmärkten die Notierungen der verzinslichen Wertpapiere deutlich. „Es war quasi eine lehrbuchmäßige Reaktion“, berichtet die Anleihenhändlerin Claudia Smetko. „Mit den steigenden Aktienkursen kam es zu Umschichtungen von Anleihen in Dividendentitel. Der sichere Hafen der Anleihen war in diesem Umfeld nicht mehr so begehrt“, meinte Claudia Smetko. Zur Wochenmitte präsentierte sich das Anleihenbarometer ohne klare Richtung. Am Donnerstag kam es, trotz der über den Erwartungen liegenden Konjunkturdaten und starker Aktienmärkte, zu leichten Kursgewinnen. Die US-Einzelhandelsumsätze fielen im Februar im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozent. Volkswirte hatten im Konsens mit einem kräftigeren Rückgang um 0,4 Prozent gerechnet. Die Umsätze ohne Kraftfahrzeuge erhöhten sich den Angaben zufolge sogar um 0,7 Prozent. Hier war lediglich ein minimaler Zuwachs von 0,1 Prozent erwartet worden. Belastet vom erneuten Kursanstieg der Aktien gaben die Notierungen am Anleihenmarkt zum Wochenausklang wieder nach. Der DAX konnte kurz nach Handelseröffnung die psychologisch wichtige Marke von 4.000 Zählern überschreiten. Anlegertrends: Zahlreiche Neuemissionen in Stuttgart Die kräftige Erholung an den Aktienmärkten kam auch einigen Unternehmensanleihen zugute. Insbesondere Anleihen, die zuletzt deutlich unter Druck kamen, wie beispielsweise die Titel von General Electric und General Motors, konnten sich wieder stabilisieren. Der Energiekonzern Vattenfall hat drei neue Anleihen emittiert, die seit Donnerstag an der Stuttgarter Börse handelbar sind. Eine Anleihe mit vierjähriger Laufzeit und einem Kupon von 4,125 Prozent (WKN: A0T7NA) und eine siebenjährige Anleihe mit einem festen Kupon von 5,25 Prozent (WKN: A0T7NB). Die dritte Anleihe verzinst sich mit einem Kupon von 6,25 Prozent und wird im März 2021 fällig (WKN: A0T7NC). Die kleinste handelbare Einheit beträgt bei allen Neuemissionen jeweils 50.000 Euro nominal. Auch die Deutsche Bahn ist in dieser Woche mit einer Neuemission vertreten. Die neue Anleihe läuft bis zum 12. März 2019, der Kupon liegt bei 4,875 Prozent. Bei 50.000 Euro nominal liegen die kleinste handelbare Einheit und die Mindeststückelung (WKN: A0T7J0). Im Rahmen der regelmäßigen Daueremissionen hat die Finanzagentur des Bundes eine neue Bundesschatzanweisung begeben. Bei 3,00 Prozent liegt der feste Kupon. Die Laufzeit endet am 12. März 2010 (WKN: 113721). In dieser Woche kamen weitere staatsgarantierte Anleihen an den Markt. So haben die österreichische Raiffeisen Zentralbank und die österreichischen Volksbanken jeweils eine Neuemission begeben. Die Anleihe der Raiffeisen Zentralbank verzinst sich mit einem festen Kupon von 3,00 Prozent. Am 13. März 2012 endet die Laufzeit (WKN: A0T7KQ). Bei 3,375 Prozent liegt der Kupon der vierjährigen Österreichischen Volksbanken Anleihe (WKN: A0T7NX). Die Deutsche Industriebank (IKB) ist ebenfalls vertreten: Die neue Anleihe verzinst sich mit einem Kupon von 2,625 Prozent. Am 13. März 2012 endet die Laufzeit (WKN: A0SMN4). Bei allen drei Anleihen beträgt die kleinste handelbare Einheit 1.000 Euro nominal. „Staatsgarantierte Anleihen sind bei den Anlegern derzeit beliebt“, berichtet der Anleihenhändler Markus Gross. „Aufgrund der Staatsgarantie besitzen diese Anleihen einen Renditeabschlag gegenüber den klassischen Anleihen ohne Garantie. Dieser wird aber aufgrund des Sicherheitsaspektes gerne in Kauf genommen“, so Markus Gross. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Bonds weekly die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
|