Kaum ein Aktienmarkt wurde in diesem Jahr so gebeutelt wie der brasilianische. Der BOVESPA erreichte in den vergangenen Tagen sogar den tiefsten Stand seit April 2009. Da gleichzeitig auch der brasilianische Real gegenüber dem Dollar deutlich abwertete, summiert sich in Brasilien seit Jahresanfang mittlerweile ein USD-Minus von mehr als 20%.

Bei der Verlusthöhe könnte es auch bleiben, denn die Regierung leitet immer mehr Maßnahmen zur Bekämpfung der Krise ein: Nachdem in den vergangenen Wochen schon diverse Kapitalverkehrskontrollen gelockert wurden, hat sie nun auch die Steuern auf Währungsderivate und ausländische Anleihenkäufe abgeschafft. Reicht dies nicht aus um den Real zu stabilisieren, so stehen der Zentralbank zur Krisenbekämpfung zudem noch ausreichende Währungsreserven in Höhe von 374 Mrd. USD zur Verfügung. Erfreulicherweise hat die Regierung im Mai einen fiskalischen Primärüberschuss (Fiskalüberschuss vor Zinszahlungen) bekannt gegeben, so dass sie sich darüber hinaus auch eine Konjunkturspritze leisten könnte!

BOVESPA erreicht Aufwärtstrend

Auch aus technischer Sicht dürfte das Schlimmste nun vorüber sein, denn der BOVESPA prallte in diesen Tagen von einer 12-jähirgen Aufwärtstrendlinie ab. Aus fundamentaler Sicht ist es gut möglich, dass diese wichtige Unterstützungslinie hält, denn auch die Marktbewertungen haben angesichts eines KGV 13e von unter 9 mittlerweile hervorragendes Einstiegsterrain erreicht.

Mein Fazit: Ich rechne damit, dass der BOVESPA bis zur Weltmeisterschaft im kommenden Jahr deutlich zugelegt und suche daher nach interessanten Brasilien-Aktien für mein Emerging-Markets-Musterdepot.

Viel Erfolg bei der Geldanlage wünscht Ihnen

Ihr
Florian Schulz
Chef-Redakteur Emerging-Markets-Trader
www.emerging-markets-trader.de

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Florian Schulz ist ausgewiesener Experte auf dem Gebiet der Emerging Markets und Chefredakteur des Emerging-Markets-Trader Börsenbriefs. Mehr Infos unter: www.emerging-markets-trader.de.