Alt 10.07.19, 22:20
Standard Anleger agieren vor Powell-Auftritt vorsichtig
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Das Warten auf die halbjährliche Anhörung von US-Notenbankchef Jerome Powell vor dem Kongress hat am Mittwoch mangels sonstiger frischer Impulse das Geschehen an den Aktienmärkten in Ostasien bestimmt. Die Akteure erhoffen sich davon später am Tag Hinweise, wie es mit den Zinsen in den USA weitergeht. Zuletzt hatte wegen guter US-Arbeitsmarktdaten zumindest die Spekulation auf einen großen Zinsschritt am 31. Juli einen Dämpfer erhalten. Dessen ungeachtet wird aber weiter fest mit einer Senkung um 25 Basispunkte gerechnet.

In diesem Umfeld und angesichts wenig inspirierender US-Vorgaben dominierte Kaufzurückhaltung. Nach den jüngst kleineren Einbußen überwogen zahlenmäßig aber moderate Aufschläge bei den Indizes.

In Tokio gab der Nikkei-Index indes um gut 0,1 Prozent nach auf 21.533 Punkte. Tagessieger war die technologielastige Börse in Taiwan mit einem Anstieg um 0,9 Prozent, wohingegen es in Schanghai um 0,4 Prozent abwärts ging.

Neue Preisdaten aus dem Reich der Mitte bewegten nicht. Die Verbraucherpreise stiegen im Juni im Jahresvergleich wie erwartet um 2,7 Prozent, die Erzeugerpreise blieben unverändert. Nach Ansicht von Analysten lassen die Preisdaten der chinesischen Notenbank Spielraum, ihre Geldpolitik weiter zu lockern - für den Aktienmarkt ein tendenziell günstiges Signal.

Hoffnungen durch Wiederbeginn der Handelsgespräche

Mancherorts waren Technologietitel gesucht. Im südkoreanischen Seoul versuchten Händler das mit Hoffnungen auf Fortschritte in den US-chinesischen Handelsgesprächen zu erklären, nachdem am Dienstag die Chefunterhändler der USA und Chinas telefonisch die Verhandlungen wieder aufgenommen hatten. Samsung Electronics verteuerten sich um 1 Prozent und SK Hynix um 4,4 Prozent. In Sydney legte der Technologie-Subindex um 1,8 Prozent zu.

Für Hyundai Engineering & Construction ging es in Seoul um 1,3 Prozent nach oben, nachdem sich das Unternehmen Aufträge von Saudi Aramco sichern konnte.

Rekordhoch in Neuseeland

In Neuseeland stieg das Marktbarometer um gut 1 Prozent auf ein neuerliches Rekordhoch. Haupttreiber waren A2 Milk mit einem Kurssprung von 6,6 Prozent. Sie profitierten von einem positiven Analystenkommentar der UBS. Demnach könnte der Gewinn des Milchproduzenten in den nächsten Jahren um 20 Prozent oder mehr steigen, getragen von Wachstumschancen in China und den USA.

In Sydney dürften Spekulationen auf weitere Zinssenkungen in "Down Under" eine stützende Rolle gespielt haben, nachdem die Juli-Daten zum Verbrauchervertrauen in Australien enttäuschend ausgefallen waren.

Zuletzt noch gesuchte Rohstoffaktien gaben etwas nach und folgten damit den Eisenerzpreisen. Hier kam es nach dem neuerlichen Preisschub am Vortag zu einer kleinen Gegenbewegung - knapp unter dem jüngst markierten Fünfeinhalbjahreshoch. Die Analysten von ANZ gehen davon aus, dass das Angebot-Nachfrageverhältnis kurzfristig angespannt bleiben und tendenziell für festere Preise sorgen wird. Hintergrund seien Produktionsprobleme bei Rio Tinto und Vale. Fortescue, Rio Tinto und BHP gaben in Sydney um bis zu 0,7 Prozent nach.

Coca-Cola Amatil legten in Sydney nach durchwachsenen Absatzzahlen für Mai um 0,8 Prozent zu.

Ölpreise ziehen an

Aufwärts ging es mit den Ölpreisen. Die Sorte Brent verteuerte sich um 1,3 Prozent auf 64,96 Dollar je Barrel. Rückenwind kam von den Lagerbestandsdaten eines US-Branchenverbands. Demnach sanken die Ölvorräte in den USA um über 8 Millionen Barrel und damit deutlich stärker als mit 2,4 Millionen für die offiziellen Daten im späteren Tagesverlauf erwartet wird.

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DJG/DJN/gos/smh

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July 10, 2019 03:44 ET (07:44 GMT)

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