Alt 03.07.19, 14:44
Standard Wall Street dürfte mit Zinshoffnung leicht steigen
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NEW YORK (Dow Jones)--Der US-Aktienterminmarkt suggeriert für den Mittwoch einen etwas festeren Handelsbeginn am Kassamarkt. Gestützt wird der Markt von der Hoffnung auf weiter billiges Notenbankgeld. Der S&P-500 schickt sich damit an, den fünften Aufschlag und den dritten Rekordschlussstand in Folge zu verbuchen. Mit Blick auf den Unabhängigkeitstag am Donnerstag ist mit einem eher zurückhaltenden Geschäftsverlauf zu rechnen, auch weil der Handel am Mittwoch verkürzt ist und viele Marktteilnehmer erst am Montag an den Markt zurückkehren dürften.

US-Präsident Donald Trump hat mit den Ökonomen Judy Shelton und Christopher Waller seine Kandidaten für zwei freie Positionen bei der US-Notenbank Federal Reserve vorgestellt, nachdem er die Währungshüter zuvor monatelang zur Senkung der Zinsen angehalten hat. Shelton und Waller gelten als Befürworter einer lockeren Geldpolitik.

Hoffnung auf lockere Geldpolitik stützt Aktien

Befeuert wird die Hoffnung auf eine weiterhin lockere Geldpolitik durch die Nominierung von Christine Lagarde für den Präsidentschaftsposten bei der Europäischen Zentralbank. "Marktteilnehmer stecken sie unserer Ansicht nach in das Lager der Tauben", sagt Volkswirt Daniele Antonucci von Morgan Stanley. Im europäischen Handel sorgt die Nominierung für ein Abrutschen der Renditen 10-jähriger deutscher Bundesanleihen auf ein Rekordtief. Am Aktienmarkt wird die Nominierung der vermeintlichen "Taube" Lagarde durchaus positiv gesehen.

Die Berufung vermeintlich taubenhafter Geldpolitiker in den USA und Europa beflügelt die Spekulation auf weiter fallende Zinsen. Am US-Rentenmarkt steigen die Kurse, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen fällt im Gegenzug um 2,6 Basispunkte auf nur noch 1,95 Prozent. Zusätzlich gestützt wird der Rentenmarkt durch schwache Arbeitsmarktdaten. ADP berichtet von einem Stellenaufbau deutlich unter Markterwartung. Allerdings kommen die Renditen mit etwas besser als vorgesagt ausgefallenen wöchentlichen Arbeitsmarktdaten wieder von ihren Tageshochs zurück.

Im frühen Verlauf werden noch Daten zu den Auftragseingängen im Industriesektor veröffentlicht sowie der ISM-Index für das nicht-verarbeitende Gewerbe.

Am Devisenmarkt tut sich derweil wenig, der WSJ-Dollarindex stagniert. Analysten hatten nach den schwachen Arbeitsmarktdaten mit mehr Bewegung des Dollar gerechnet. Die Daten werden als Beleg für Zinssenkungsfantasien gewertet. Auch der Euro bewegt sich zum Greenback kaum. US-Daten und die Nominierung von Lagarde glichen sich aus, heißt es im Handel.

Der Goldpreis hält sein erhöhtes Niveau nach der Rally des Vortages. Mit den Zinssenkungsspekulationen und den weiterhin fallenden Marktzinsen verteuert sich die Feinunze um weitere 0,1 Prozent auf 1.420 Dollar. Damit wird das Edelmetall weiterhin auf einem Sechsjahreshoch gehandelt.

Lagerabbau stützt Ölpreis

Fallende Rohöllagerbestände in den USA treiben derweil die Ölpreise. Wie aus Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hervorgeht, sind die US-Vorräte an Erdöl in der Vorwoche gesunken. Für die offiziellen Daten der Regierung, die im Tagesverlauf veröffentlicht werden, rechnen Volkswirte ebenfalls mit einem Lagerabbau. US-Leichtöl der Sorte WTI verteuert sich um 0,8 Prozent auf 56,69 Dollar je Fass, Nordseeöl der Sorte Brent um 1,2 Prozent auf 63,16 Dollar.

Unter den Einzelwerten legen Symantec vorbörslich um 16,7 Prozent zu. Der Chiphersteller Broadcom will Medienberichten zufolge die Cybersicherheitsgruppe übernehmen. Die Broadcom-Aktie verliert dagegen 4,1 Dollar. Tesla reagieren auf die vorgelegten Zweitquartalszahlen des Herstellers von Elektroautos mit einem Anstieg um 7,3 Prozent. Diese fielen besser aus als erwartet. Außerdem verkaufte Tesla eine Rekordzahl an Fahrzeugen.

Canopy Growth sinken um 2,2 Prozent. Der Vizechef des kanadischen Unternehmens aus der Branche für medizinisches Cannabis tritt zurück.

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