Alt 02.07.19, 16:55
Standard Uneinheitlich - Hongkong mit Nachholeffekten
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Nach den Kursgewinnen zu Wochenanfang haben sich die Aktienmärkte in Ostasien und Australien am Dienstag uneinheitlich gezeigt. Während sich Hongkong nach einer feiertagsbedingten Pause mit Aufschlägen zurückmeldete, übten sich die Anleger an den anderen Börsen weitgehend in Zurückhaltung. Sydney konnte von der Zinssenkung der Notenbank nicht profitieren. Von der Wall Street kamen derweil positive Vorgaben. Die wichtigsten US-Indizes legten um bis zu 1,1 Prozent zu.

Der Euphorie über den am Wochenende verkündeten "Waffenstillstand" im Handelskonflikt zwischen den USA und die Wiederaufnahme von Verhandlungen war schnell verflogen. Die Anleger wägten nunmehr die Chancen eines künftigen Abkommens zwischen beiden Ländern ab.

US-Präsident Donald Trump zufolge haben die neuerlichen Gespräche zwischen Washington und Peking "bereits begonnen". Jeder Deal "müsse für uns besser sein als für sie", so Trump weiter. Weitere Details zu den Gesprächen wurden bisher jedoch nicht bekannt, besonders was Verhandlungen auf höherer Ebene betrifft. Zudem besteht nach wie vor die Möglichkeit, dass sich die Verhandlungen wieder festfahren und es zu keiner Einigung kommt.

Derweil will China schon ab 2020 darauf verzichten, die Beteiligung von Ausländern an Finanzfirmen zu begrenzen. Das geschehe ein Jahr vor dem bisherigen Zeitplan und solle die Bereitschaft Pekings zum Öffnen seiner Märkte signalisieren, sagte Ministerpräsident Li Keqiang in einer Rede.

Für Verunsicherung sorgte, dass die USA im Streit um Subventionen für die Flugzeugbranche erwägen, Strafzölle auf Produkte aus Europa zu erheben. Das Büro von US-Handelsvertreter Robert Lighthizer legte am Montag eine Liste mit dutzenden Produkten aus der Europäischen Union mit einem Handelsvolumen von vier Milliarden Dollar (rund 3,5 Milliarden Euro) vor, die mit zusätzlichen Zöllen belegt werden könnten.

Hongkong mit Nachholeffekten - Zinssenkung in Australien verpufft

In Hongkong verbessert sich der Hang-Seng-Index im späten Handel um 1,2 Prozent. Marktbeobachter sprachen hier von Nachholeffekten nach der Handelspause zu Wochenanfang aufgrund der Feierlichkeiten zum Jahrestag der Rückgabe der früheren britischen Kronkolonie an China. Auch die am Montag erneut aufgeflammten Demonstrationen hielten die Anleger nicht zurück. An den anderen Handelsplätzen zeigte sich jedoch ein anderes Bild, hier dominierte weitgehend eine zurückhaltende Stimmung. Schanghai und Tokio zeigten sich wenig verändert zum Vortag. In Seoul gab der Kospi um 0,4 Prozent auf 2.122 Punkte nach. Belastet wurde der Index weiterhin von den von Japan am Montag angekündigten Exportbeschränkungen für südkoreanische Unternehmen. Der Technologieriese Samsung gab 0,8 Prozent nach. Hyundai Motor fielen um 2,8 Prozent, nach schwachen Verkaufszahlen für Juni. Keine große Rolle spielten in Südkorea veröffentlichte Daten zu den Verbraucherpreisen, welche leicht unter den Erwartungen der Ökonomen lagen.

Nachdem die australische Notenbank die Cash Rate um 25 Basispunkte auf 1,00 Prozent gesenkt hatte, verbuchte der S&P/ASX-200 in Sydney zunächst leichte Aufschläge, gab diese im weiteren Verlauf jedoch wieder ab und schloss nahezu unverändert zum Vortag. Die Zinssenkung war am Markt bereits weitgehend erwartet worden, dennoch gaben Bankenwerte deutlich nach. Westpac verloren 1,6 Prozent, für Commonwealth Bank of Australia und ANZ ging es jeweils um 1,5 Prozent abwärts. Zinssenktungsspekulationen trieben auch die Börse in Neuseeland, und zwar um 0,6 Prozent auf ein neues Rekordhoch bei 10.532 Punkte.

Anheuser-Busch bereitet laut Kreisen Börsengang vor

Aus Kreisen wurde bekannt, dass die Asientochter des Brauereikonzerns Anheuser-Busch Inbev bei einem Börsengang in Hongkong bis zu 9,8 Milliarden US-Dollar einnehmen will. Die Budweiser Brewing Company APAC Ltd würde damit den größten Börsengang eines Lebensmittel- und Getränkeherstellers weltweit starten. Das Bookbuilding solle noch an diesem Dienstag beginnen, erster Börsentag soll der 19. Juli sein, war von mehreren Informanten zu hören.

In Hongkong legten Casino-Aktien deutlich zu, nachdem die offiziellen Zahlen für Juni einen Anstieg der Brutto-Glücksspieleinnahmen in Macao um 5,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr aufgezeigt haben, was die Erwartungen übertroffen hat. Sands China gewannen 7,9 Prozent, für Galaxy Entertainment ging es um 7,3 Prozent nach oben. Deutliche Aufschläge in China verzeichneten zudem Schiffsbauwerte, nachdem im Sektor eine Konsolidierung erwartet wird. China Shipbuilding verbesserten sich um 7,5 Prozent.

Sumitomo Dainippon Pharma zeigten sich in Tokio 1,7 Prozent leichter, nachdem die US-Tochter Boston Biomedical eine Studie über eine Bauchspeicheldrüsenkrebstherapie eingestellt hatte.

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July 02, 2019 03:51 ET (07:51 GMT)

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