Alt 30.03.22, 11:12
Standard Freundlich - In Tokio bremsen Dividendenabschläge
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TOKIO/HONGKONG (Dow Jones)--Weiter nach oben ist es am Mittwoch an den meisten Börsen in der Region Ostasien und in Australien gegangen. Wie bereits am Vortag in Europa und den USA zu sehen, sorgte die Entwicklung bei den russisch-ukrainischen Gesprächen für Zuversicht und Kaufbereitschaft.

Russland hat angekündigt, seine militärischen Angriffe im Norden der Ukraine zurückzufahren, angeblich weil man dort beträchtliche Erfolge erzielt habe. Auch wenn es Spekulationen gibt, dass Russland seine Truppen nur verlagert, um andernorts schlagkräftiger agieren zu können, legten die Aktienkurse zu. Hilfreich war auch, dass bei den Ölpreisen nach deren jüngstem deutlichen Rücksetzer relative Ruhe herrschte. Dazu verwiesen Marktbeobachter mit Blick auf das nahe Quartalsende auf mögliches sogenanntes Windowdressing. Anleger kaufen oder verkaufen dann Aktien, um ihre Portfolios zum Stichtag aufzuhübschen.

Während es in Schanghai nach einem starken Schlussgeschäft um 2,0 Prozent nach oben ging und Hongkong im Späthandel ebenfalls sehr fest lag und in Sydney (+0,7%) bereits der siebte Tag in Folge mit Aufschlägen verzeichnet wurde, war die Tendenz an der Tokioter Börse schwach. Der Nikkei-Index büßte 1 Prozent auf 27.988 Punkte ein. Gegenwind kam vom sich weiter erholenden Yen. Nach Tiefs am Montag von über 125 je Dollar und rund 124 am Vortag, lag der Kurs zum Handelsende bei rund 122.

Zur andauernden Erholung des Yen führten Marktbeobachter an, dass mit Blick auf das Quartalsende, das in Japan auch das Ende des Fiskaljahres ist, viele japanische Unternehmen Fremdwährungsgewinne repatriierten, also in Yen umtauschten. Derweil sank die Zehnjahresrendite japanischer Anleihen deutlich um 3,5 Basispunkte auf 0,21 Prozent. Zu Wochenbeginn hatte die Notenbank angekündigt, vermehrt Anleihen kaufen zu wollen, um die Rendite unterhalb von 0,25 Prozent zu halten. Das hatte die Talfahrt des Yen beschleunigt.

Zugleich zeigte sich der Dollar aber auch auf breiter Front leichter, abzulesen am zuletzt 0,3 Prozent leichteren Dollar-Index. Wegen der Entspannungssignale im Ukraine-Krieg verliere der Dollar in seiner Funktion als sicherer Hafen an Zulauf, hieß es dazu.

Viele Aktien in Tokio "ex"

Teilnehmer am Aktienhandel in Tokio wiesen außerdem darauf hin, dass dort viele Aktie ex Dividende gegangen seien. Der Nikkei-225 ist anders als beispielsweise der DAX ein reiner Kursindex, weshalb sich in ihm Dividendenabschläge direkt bemerkbar machen.

Zu den dividendenbereinigten Aktien gehörten Nippon Yusen (-8,6%), JFE Holdings (-6,2%) oder Japan Post Holdings (-6,0%). Für Nintendo ging es um 5,7 Prozent abwärts, weil der Videospieleanbieter seine neueste Version von "Legend of Zelda" erst 2023 auf den Markt bringen wird und nicht schon 2022.

Im südkoreanischen Seoul (+0,2%) berichteten Händler von Kursgewinnen bei Aktien der Wettbewerber von Micron Technology, nachdem der US-Chiphersteller solide Quartalszahlen vorgelegt hatte. SK Hynix gewannen beispielsweise 0,8 Prozent.

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March 30, 2022 03:12 ET (07:12 GMT)

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