Alt 28.03.22, 21:41
Standard Tokio leichter - Yen-Schwäche wird zum Belastungsfaktor
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TOKIO/HONGKONG (Dow Jones)--Die ostasiatischen Aktienmärkte haben sich am Montag meist wenig verändert gezeigt. Dabei hatten sich die Indizes vielfach von anfänglichen Verlusten im Verlauf erholt. Gleichwohl wurden sie nach oben gebremst vom neuerlichen deutlichen Anstieg der Marktzinsen in den USA am Freitag, dem andauernden Krieg in der Ukraine und Pandemie-Sorgen.

Eine Ausnahme machte Hongkong, wo im Späthandel ein Plus von 0,9 Prozent stand. Der Nikkei-Index in Tokio war der Ausreißer nach unten mit einem Minus von 0,7 Prozent auf 27.944 Punkte. Marktteilnehmer sprachen mit Blick auf den Krieg in der Ukraine von Sorgen über steigende Kosten für Rohstoffe. Dazu passte ein neuer Fall des Yen, wodurch Importe noch teurer werden.

Am Anleihemarkt war die Rendite 10-jähriger japanischer Papiere um 1,5 Basispunkte gestiegen auf 0,25 Prozent und damit das höchste Niveau seit 2016. Darauf hatte die japanische Notenbank erklärt, dass sie bei einer Rendite von 0,25 Prozent bereit sei, in unbegrenztem Umfang zehnjährige japanische Staatsanleihen zu kaufen, worauf der Yen deutlich nachgab. Der Dollar schoss auf zuletzt 123,17 Yen, verglichen mit Ständen um 122 zur gleichen Zeit am Freitag. Der Dollar steht zum Yen so hoch wie zuletzt vor über sechs Jahren.

Wachstum der Industriegewinne in China beschleunigt

In Schanghai schloss das Aktienbarometer knapp im Plus, die techniklastigeren Indizes in Shenzhen gaben aber deutlicher nach, belastet von Sorgen um neue Spannungen zwischen den USA und China. Dass Schanghai wegen eines Corona-Ausbruchs mehr oder weniger komplett abgeriegelt wird, wurde insgesamt gut weggesteckt. In zwei Stufen sollen dort über die nächsten Tage umfassende Corona-Tests durchgeführt werden.

Derweil kam aus der Industrie des Landes die Nachricht, dass die Gewinne im Zeitraum Januar-Februar um 5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen sind, nachdem das Plus im Dezember noch 4,2 Prozent betragen hatte.

Die Kurse von Fluglinien wie Air China, China Eastern und China Southern litten unter den neuen Lockdowns und gaben bis 3,2 Prozent nach.

In Hongkong trieben sich kräftig erholende Kurse im Techniksektor den Leitindex HSI, der entsprechende Subindex gewann 1,9 Prozent. Meituan machten einen Satz um knapp 11 Prozent. Das Technikunternehmen ist im vierten Quartal beim Umsatz dank eines erheblichen Neugeschäfts und einem stabilen Wachstum im Bereich Essenslieferungen kräftig gewachsen und auch stärker als die zentralen Rivalen Tencent und Alibaba (jeweils +2,8%).

In Tokio verbesserten sich Yokohama Rubber um 2,3 Prozent mit der Nachricht, dass das Unternehmen das Reifengeschäft der schwedischen Trelleborg übernehmen wird. Die Kosemtikaktie LG Household & Health Care verbilligte sich in Seoul um 3,7 Prozent nach enttäuschend ausgefallenen Geschäftszahlen.

In Sydney zeigte der ASX 200 mit einem Miniplus von 0,1 Prozent bereits das fünfte Tagesplus in Folge. Fortescue Metals, Rio Tinto und BHP waren mit höheren Eisenerzpreisen gesucht und legten bis zu 2,3 Prozent zu. Auch Bankaktien gehörten zu den Gewinnern, unterstützt von anziehenden Marktzinsen. Der Subindex der Technikaktien, die oft unter steigenden Zinsen besonders leiden, gab dagegen um 2,7 Prozent nach.

Cimic schlossen knapp behauptet mit 22 Austral-Dollar, nachdem ein unabhängiger Board-Ausschuss des Unternehmens einstimmig das Übernahmeangebot des Mehrheitsaktionärs Hochtief zur Annahme empfohlen hatte. Hochtief hatte Ende Februar angekündigt, die ausstehenden 21,4 Prozent an der australische Tochter übernehmen zu wollen für 22 australische Dollar je Aktie.

Rücksetzer bei den Ölpreisen

Die Ölpreise gaben deutlich nach um bis zu knapp 4 Prozent. Händler sprachen von einem technischen Widerstand im Bereich von 118 Dollar je Brentöl, der gehalten habe, worauf die Preise nach unten abgedreht hätten. Verwiesen wurde aber auch auf die Pandemiemaßnahmen in China, die die Ölnachfrage beeinträchtigen dürfte.

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March 28, 2022 03:27 ET (07:27 GMT)

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