Alt 15.03.22, 16:40
Standard China-Börsen brechen erneut ein - Ölpreise fallen weiter
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TOKIO/HONGKONG (Dow Jones)--Überwiegend mit Abschlägen haben sich die ostasiatischen Börsen am Dienstag gezeigt. Erneut deutlich unter Druck standen die Indizes in Schanghai und Hongkong. So verlor der Schanghai-Composite 5,0 Prozent und der Hang-Seng-Index knickte im späten Handel um 5,8 Prozent ein. Damit wurde die steile Abwärtstendenz vom Vortag fortgesetzt. Die Sorgen um weiter steigende Corona-Fallzahlen drückten erneut auf die Stimmung. So hat China eine neue Rekordzahl an Neuinfektionen vermeldet - diese war doppelt so hoch wie am Vortag. Wegen der Infektionswelle hat die Regierung über zahlreiche Städte einen Lockdown verhängt. Diese führte in der Folge auch zu Produktionsunterbrechungen in diversen Werken.

Dazu kamen die anhaltenden Sorgen vor verschärften regulatorischen Kontrollen der USA gegen dort börsennotierte chinesische Unternehmen. Dies setzte die Technologiewerte weiterhin unter Abgabedruck. So fielen Alibaba Group um 10,9 Prozent und Country Garden Services verloren 10,9 Prozent.

Für die Tencent-Aktie ging es um 9,3 Prozent abwärts. Laut informierten Personen könnte der Technologiekonzern eine Strafe in Rekordhöhe wegen Verletzung bestimmter Zentralbankvorschriften durch seine Bezahl-App Wechat Pay erhalten.

Hoffnungen auf Ukraine-Gespräche - Kämpfe gehen unvermindert weiter

Daneben standen auch die Entwicklungen im Ukraine-Krieg weiter im Blick. Die Verhandlungen zwischen Kiew und Moskau sollen am Dienstag fortgesetzt werden, erste greifbare Fortschritte, die ein Ende der anhaltenden russischen Angriffe bringen könnten gibt es bislang allerdings noch nicht. Vor allem der Belagerungsring um die Hauptstadt Kiew scheint immer enger zu werden.

Im Blick blieb auch die Zinsentscheidung der US-Notenbank am Mittwoch. Es wird mit der ersten Anhebung seit 2018 gerechnet. Eine Erhöhung um 25 Basispunkte ist eingepreist. Angesichts der weiter steigenden Inflation, die auf dem höchsten Niveau seit 40 Jahren liegt, könnte die Fed allerdings das Zinserhöhungstempo verschärfen.

Die Konjunkturdaten aus China hatten kaum Einfluss. Die Industrieproduktion hat ihr Wachstum im Januar und Februar beschleunigt. Die Eigenheimverkäufe, ein Schlüsselindikator für die Immobilien-Nachfrage, sind in den ersten beiden Monaten des Jahres 2022 dagegen gegenüber dem Vorjahr um 22,1 Prozent gesunken.

Ölpreise geben weiter nach

Erneut steil abwärts ging es für die Ölpreise. WTI rutschte erstmals seit Anfang März wieder unter die Marke von 100 Dollar je Barrel. Händler verwiesen auf Spekulationen über eine sinkende Nachfrage aus China infolge der dortigen Corona-Pandemie. Mit der Industriemetropole Shenzhen wurde ein wichtiger Wirtschaftsstandort abgeriegelt. Auch das Atomabkommen mit dem Iran sei trotz des jüngsten Raketenangriffs auf den Irak noch nicht gescheitert, sagte ein Händler. Damit könnte weiteres Öl auf den Markt kommen. Dazu gesellten sich Berichte, auch aus Venezuela könnte zusätzliches Erdöl an den Markt gelangen - US-Sanktionen könnten fallen. US-Regierungsbeamte bestätigten entsprechende Gespräche.

Die Ölpreisabgaben setzten auch die Ölwerte in der Region unter Druck. So schlossen die Aktien von Woodside Petroleum in Sydney 2,9 Prozent tiefer und Sinopec verloren in Schanghai 7,2 Prozent. In Australien, wo es für den S&P/ASX 200 um 0,7 Prozent nach unten ging, standen auch die Aktien von Rio Tinto, BHP und Fortescue mit den nachgebenden Rohstoffpreisen unter Druck. Hier ging es zwischen 3,9 und 4,9 Prozent abwärts.

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March 15, 2022 03:36 ET (07:36 GMT)

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