Alt 03.03.22, 18:15
Standard Börsen erholen sich leicht dank guter US-Vorgaben
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SCHANGHAI/TOKIO (Dow Jones)--Die asiatischen Börsen haben sich am Donnerstag leicht erholt. Eine für Donnerstag angekündigte zweite Gesprächsrunde zwischen russischen und ukrainischen Delegierten ließ Anleger etwas hoffen auf ein Ende des Krieges. Allerdings setzen russische Truppen ihre Angriffe fort und beschießen immer rücksichtsloser Städte und zivile Einrichtungen. Nach Angaben der US-Regierung nehmen die Invasoren zunehmend Zivilisten ins Visier. Gerade wegen der Schreckensnachrichten aus dem Kriegsgebiet klammere man sich umso mehr an die Gespräche der Konfliktparteien, hieß es.

Rückenwind für den Aktienmarkt kam derweil von der US-Notenbank. Fed-Chef Jerome Powell avisierte für die in zwei Wochen stattfindende Sitzung angesichts der stark erhöhten Inflation zwar eine Zinserhöhung; allerdings sprach er sich - auch wegen schwer abwägbaren Folgen des Kriegs in der Ukraine - für eine Erhöhung um lediglich 25 Basispunkte aus. Zuletzt hatten einige Notenbanker auch schon für Spekulationen über einen größeren Zinsschritt gesorgt angesichts der galoppierenden Inflation.

China-Börsen hinken hinterher

In China kamen die Börsen im späten Handel von den Tageshochs zurück und schlossen mit Abgaben. Nur die Börse in Hongkong hielt im späten Geschäft noch knappe Aufschläge. Der Schanghai-Composite schloss 0,1 Prozent, der Shenzhen-Composite 0,8 Prozent und das Startup-Segment ChiNext gar 1,5 Prozent tiefer. Gebremst wurde der chinesische Markt von schwachen Konjunkturdaten. Bei den chinesischen Dienstleistern hatte sich die Geschäftsaktivität im Februar verlangsamt. Der entsprechende Caixin-Markit-Einkaufsmanagerindex sank auf den tiefsten Stand seit sechs Monaten. Der auf Daten der staatlichen Statistikbehörde basierende offizielle Einkaufsmanagerindex war im Februar dagegen leicht geklettert. Die Analysten von China Fortune Securities glauben, dass die meisten negativen Faktoren nun eingepreist seien. Zudem verwiesen sie auf die unterstützende Geldpolitik in China.

Der HSI in Hongkong hielt sich besser, nachdem er zuvor aber auch stärker unter dem Ukraine-Krieg gelitten hatte. Der HSI ist abhängiger von internationalen Faktoren. Auffallend fest zeigte sich der südkoreanische Kospi (+1,6%). Hier verwies man auf die Entwicklung in den USA, aber auch auf hoch revidierte Wachstumsraten. Angeführt wurden die Gewinne von Aufschlägen in den Sektoren Automobilbau und Elektronik. Die zinssensiblen Technologietitel profitierten von Powells Andeutungen eines nur kleinen Zinsschrittes im März. Im Ölsektor zogen mit den galoppierenden Erdölpreisen SK Innovation um 2,4 Prozent an, unter den Technikwerten Samsung Electronics um 1,7 Prozent.

In Japan kam der Rückenwind in erster Linie vom Devisenmarkt, wo der Yen zum US-Dollar deutlich nachgab. Der Nikkei-225 gewann 0,7 Prozent - angeführt von Aufschlägen in den Sektoren Finanzwesen und Energie. Unter den Versicherungstiteln legten Dai-ichi Life Holdings und Mitsubishi UFJ Financial Group um über 4 Prozent zu. In Japan sind die Marktzinsen deutlich gestiegen am Rentenmarkt für Staatsanleihen.

Der australische S&P/ASX-200 beendete den Handel 0,5 Prozent höher. Erstmals seit Dezember verbuchte der Index fünf Tage in Folge Aufschläge. Steigende Rohstoffpreise stützten abermals die schwer gewichteten Branchenaktien, der Energie- und Rohstoffsektor zog um weitere 2,6 Prozent an. Der lokale Markt ist ein Profiteur der anziehenden Rohstoffpreise im Zuge des Ukraine-Krieges.

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March 03, 2022 03:12 ET (08:12 GMT)

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