Alt 18.06.18, 21:56
Standard Etwas leichter - Dow mit fünftem Tagesminus in Folge
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NEW YORK (Dow Jones)--Der sich verschärfende Handelskonflikt zwischen den USA und China hat auch zum Start in die neue Woche keine Kaufstimmung aufkommen lassen. Er verlieh zugleich Sorgen über die Zukunft des nordamerikanischen Freihandelsabkommens Nafta zwischen den USA, Kanada und Mexiko neue Nahrung. Zwar machten die Indizes im Verlauf größere Verluste aus der Eröffnung wieder wett, dennoch schloss der Dow-Jones-Index den fünften Tag in Serie im Minus.

Zum Ende des Handels lag der Dow-Jones-Index 0,4 Prozent im Minus bei 24.987 Punkten, nicht weit entfernt von seinem Tageshoch. Der S&P-500 büßte 0,2 Prozent ein, die Nasdaq-Indizes bewegten sich kaum vom Fleck. Composite büßten 0,4 bzw. knapp 0,3 Prozent ein.

Umgesetzt wurden an der Nyse 856 (Freitag: 2.360) Millionen Aktien, wobei der Umsatz zum Ausklang der Vorwoche vom Verfalltermin aufgebläht war. Auf 1.657 (1.403) Kursgewinner entfielen 1.304 (1.545) -verlierer, unverändert schlossen 117 (122) Titel.

Nachdem US-Präsident Donald Trump am Freitag Zölle auf chinesische Waren im Wert von rund 50 Milliarden Dollar genehmigt hat, wird Peking seinerseits Zölle im gleichen Umfang auf US-Importe verhängen. Sollten sich die Handelsspannungen mit China in einen offenen Handelskrieg ausweiten, dürfte das mutmaßlich das Gewinnwachstum der Unternehmen spürbar treffen, warnte Alec Young, Direktor beim globalen Märkte-Research von FTSE Russell.

Konjunkturseitig kam ein kleiner Dämpfer aus dem Immobiliensektor in Form eines gesunkenen NAHB-Hausmarktindex. Hierin könnten sich die zuletzt stark gestiegenen Bauholzpreise niederschlagen, hieß es.

Auch sichere Häfen kaum gesucht

Während Risikopapiere verkauft werden, erhielten sogenannte sichere Häfen nur leichten Zulauf. Der japanische Yen und der schweizerische Franken zogen leicht an. Der Euro bewegte sich zum Dollar unter Schwankungen ganz leicht nach oben auf 1,1614 Dollar. Noch mache sich die Regierungskrise in Berlin beim Euro nicht bemerkbar, das könne sich aber schnell ändern, sollte die Koalition am Asylstreit zerbrechen, warnten Händler.

Am Gold- und Rentenmarkt sorgte die gestiegene Risikoscheu der Anleger allenfalls für leichte Nachfrage nach vermeintlicher Sicherheit. Die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen fiel minimal auf 2,92 Prozent. Der Goldpreis verlor sogar 1 Dollar auf 1.278 Dollar. Die Feinunze war zum Vorwochenschluss im Verbund mit anderen Rohstoffen wie Industriemetallen mit der Verschärfung im Handelsstreit auf ein Sechsmonatstief gerutscht. Doch Händler betonten, dass Gold am Metallmarkt ein Eigenleben führe und vom Handelskonflikt tendenziell profitieren dürfte.

Die Ölpreise stiegen kräftig, wobei die globaler gehandelte Sorte Brent gegenüber der US-Sorte WTI jüngste Verluste zum Teil wieder aufholte. WTI verteuerte sich um 1,1 Prozent auf 65,78 Dollar je Fass, Brent um 2,5 Prozent auf 75,26 Dollar. Die von China angedrohten Zölle auf US-Öl dürfte die Nachfrage nach Brent in China erhöhen, hieß es zur Begründung der Diskrepanz. Insgesamt wurde der Ölmarkt von Meldungen gestützt, wonach die vom Erdölkartell Opec angepeilten Fördersteigerungen deutlich kleiner ausfallen dürften, als vom Markt erwartet. Im späten Verlauf trieb die Meldung zusätzlich, wonach laut Daten von Vortexa die iranischen Ölexperte im April und Mai im Zuge des Rückzugs der USA aus dem Atomabkommen von 2,76 Millionen auf 2,15 Millionen Barrel je Tag gesunken sind.

Kräftige AMD-Gewinne zulasten von Intel

Tagessieger am Aktienmarkt waren Papiere aus dem Energiesektor mit einem durchschnittlichen Plus von 1,1 Prozent. Ganz am Ende lagen die Sektoren Telekommunikation und haushaltsnahen Verbrauchsgüter mit einem Abschlag von jeweils rund 1,9 Prozent.

Intel verloren 3,4 Prozent, nachdem Northland Capital Markets die Aktie zum Verkauf gestellt hatte. Die Technologieführerschaft von Intel sei geschrumpft, wenn nicht komplett verschwunden, so die Analysten. Sie sehen verstärkten Wettbewerb für Intel von AMD. AMD machten einen Satz um 4,7 Prozent nach vorne.

Nvidia zogen keinen positiven Impuls daraus, dass sie den Platz von Time Warner im S&P-100 erhalten. Letztere werden nach der Übernahme durch AT&T den Index verlassen. Nvidia sind zudem bereits im stärker beachteten S&P-500 notiert. Nvidia verloren 0,1 Prozent. Fleetcor Technologies kommen für Time Warner in den S&P-500-Index. Sie gewannen 6,4 Prozent.

Tesla stiegen um 3,5 Prozent, nachdem sich CEO Elon Musk über das Wochenende optimistisch zu neuen Produktionslinien ausgelassen hatte. Das Unternehmen kämpft seit längerer Zeit damit, die eigenen Produktionsziele zu erfüllen. Zugleich warnte Musk Spekulanten auf fallende Tesla-Kurse: Sie hätten noch drei Wochen Zeit, bevor ihre Positionen "explodieren".

Google steigt in das chinesische E-Commerce-Geschäft ein. Der US-Suchmaschinengigant investiert dazu 550 Millionen US-Dollar in JD.com, die Nummer zwei auf dem Gebiet der Online-Handelsplattformen hinter Alibaba. Der Kurs der Mutter Alphabet machte 2,1 Prozent gut, JD.com legten nur um 0,4 Prozent zu.

FDA bewegt Kurse

Xerox gaben um 0,6 Prozent nach und reagierten eher moderat auf die Nachricht wonach Fujfilm nach der gescheiterten Fusion Schadensersatz von Xerox fordert. Die Fujifilm Holdings hat den Drucker- und Kopiererhersteller auf 1 Milliarde US-Dollar wegen Vertragsverletzung verklagt. Xerox hatte den schon vereinbarten Deal mit der japanischen Fujifilm auf Druck der beiden aktivistischen Investoren Carl Icahn und Darwin Deason im Mai abgeblasen, die den US-Konzern als nicht

Der Kurs des kanadischen Pharmaunternehmens Valeant Pharmaceuticals sackte um über 12 Prozent ab. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hatte die Zulassung eines Medikaments gegen trockene Haut verweigert. Daneben bewegten FDA-Entscheidungen auch die Kurse von Solid Biosciences und Ziopharm Oncology. Erstere gewannen nach einer Testzulassung 10,9 Prozent, Ziopharm knickten um 18,4 Prozent ein, weil hier eine Studie für ein Krebspräparat gestoppt wurde von der Aufsichtsbehörde.

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June 18, 2018 16:12 ET (20:12 GMT)

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