Alt 12.06.18, 12:38
Standard Börsen vor Notenbanksitzungen leicht im Minus
Beitrag gelesen: 246 x 

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen drehen am Dienstagmittag leicht ins Minus. "Die Umsätze waren zuletzt in steigende Kurse hinein dünn, weil viele Marktteilnehmer auf die Notenbanksitzungen und den Verfall warten", sagt ein Marktteilnehmer. Die ZEW-Konjunkturerwartungen haben sich derweil wie erwartet abgeschwächt. Der ZEW-Index der Konjunkturerwartungen sank auf minus 16,1 von minus 8,2 Punkte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Stand von minus 15,0 Punkten prognostiziert.

Der DAX verliert 0,1 Prozent auf 12.831 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,1 Prozent auf 3.478 Punkte nach unten. Vor den geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank am Mittwoch und der EZB am Donnerstag halten sich die Anleger zurück. Bei der Fed gilt eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte als ausgemachte Sache. Spannender wird es bei der EZB. Mario Draghi könnte hier den Ausstieg aus dem Wertpapierkaufprogramm Ende des Jahres bekannt geben. Derzeit kauft die EZB monatlich Anleihen für 30 Milliarden Euro.

Das historische Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-Un hat dagegen kaum Einfluss auf das Handelsgeschehen. Die "Denuklearisierung" Nordkoreas soll nach Worten Trumps "sehr schnell beginnen". Trump und Kim unterzeichneten in Singapur ein Dokument, das der US-Präsident als "umfassend" bezeichnete. Trump lud den nordkoreanischen Machthaber zudem zu einem Besuch in Washington ein.

Deutsche Autowerte und französische Banken im Fokus

Daimler erholen sich von den Vortagesverlusten und legen um 1,0 Prozent zu. Wegen unzulässiger Abschalteinrichtungen der Abgasreinigung muss der Autohersteller hunderttausende Autos und leichte Transporter mit Dieselmotor zurückrufen, was die Aktie zu Wochenbeginn belastete. BMW verlieren derweil 0,5 Prozent. In China verzeichnete BMW im vergangenen Monat mit seinen Marken einen Absatzrückgang von 10 Prozent auf 45.860 Fahrzeuge.

Kaum beeindruckt von einer Verschärfung der Kreditvergabe in Frankreich zeigen sich die Banken des Landes. Der französische Rat für Finanzstabilität kündigte einen "antizyklischen" Kapitalpuffer an. Dieser verpflichtet die Banken, einen Sicherheitspuffer von 0,25 Prozent der risikogewichteten Aktiva vorzuhalten. Ausländische Banken müssen ebenfalls einen Puffer in dieser Höhe auf ihre französischen Assets vorweisen. Die Aktie von BNP Paribas und Credit Agricole notieren wenig verändert.

Für die Aktie von Heidelberger Druck geht es nach der Bekanntgabe der finalen Zahlen um 6,8 Prozent nach unten. "Da hatten wir doch ein bisschen mehr erwartet", sagt ein Händler mit Blick auf den Ausblick für 2018/19. Während die Zahlen im Rahmen der vorläufigen Ergebnisse gelegen hätten, sei der Ausblick nur verhalten geblieben. Ein anderer Händler blickt hier besonders auf die EBITDA-Marge, die zwischen 7,0 und 7,5 Prozent liegen soll. Hier liege die Konsenserwartung schon jetzt bei 7,4 Prozent.

Für einen Kurssprung von 3,4 Prozent bei Ströer sorgt eine Hochstufung. "Das Upgrade von Mainfirst (auf Outperform) hat für ein Ende der Durststrecke gesorgt", sagt ein Händler. Seit den Problemen der europäischen Werbeindustrie, angefangen bei Prosieben und hin bis zur britischen WPP, seien Ströer nicht mehr als attraktives Investment wahrgenommen worden.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/ros

(END) Dow Jones Newswires

June 12, 2018 06:34 ET (10:34 GMT)

Copyright (c) 2018 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 10:48 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]