Alt 06.06.18, 12:12
Standard Überwiegend freundlich - Technologiewerte gesucht
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Wie schon am Vortag hat sich an den ostasiatischen Aktienmärkten am Mittwoch im späten Geschäft eine überwiegend positive Tendenz durchgesetzt. Stützten in Japan die Exportwerte, waren es in Australien die Bergbautitel. In der ganzen Region folgten zudem Technologietitel ihren US-Pendants nach oben. Insgesamt hielten sich die Ausschläge aber in Grenzen, der orientierungs- und lustlose Handel des Vortages setzte sich fort.

Der Nikkei-225 hatte nach anfänglichen Verlusten gedreht und schloss 0,4 Prozent höher auf 22.626 Punkten. Zuvor hätten Gewinnmitnahmen etwas belastet, nachdem der Index drei Tage am Stück zugelegt hatte. Doch ein leichter Anstieg des Dollar zum Yen weckte das Kaufinteresse wieder. Der Greenback klettert auf 110,06 Yen nach einem Tagestief am Vortag unter 109,60. Unter den Exportwerten, die von sinkenden Yen-Kursen profitieren, stiegen Toyota Motor um 1,8 und Sony um 2,8 Prozent.

Am chinesischen Aktienmarkt brauchten Anleger eine Weile, um sich für eine Richtung zu entscheiden: Während in Hongkong der HSI um 0,5 Prozent auf ein Dreiwochenhoch zulegte, schaffte auch der Schanghai-Composite den späten Dreh knapp ins Plus - begünstigt von Aufschlägen in den Sektoren Energie und Versorgung. Facebook hatte seine Datenpartnerschaft mit einigen chinesischen Elektronikfirmen wie Huawei bestätigt. Die vier Partnerschaften gehören zu den rund 60, die Facebook seit 2007 mit Herstellern von Elektronikgeräten eingegangen ist, damit diese Facebook auf ihren Geräten einrichten konnten, wie eine Facebook-Sprecherin sagte. Kursrelevanz schien diese Nachricht nicht zu haben. China hatte derweil den Referenzkurs für den Yuan um 0,2 Prozent höher zum US-Dollar bestimmt - das war der höchste Tageszuwachs seit Mitte Mai. Kaufargumente für chinesische Exporttitel lieferte das aber nicht.

Stimmung für Technologie ungebrochen gut

In Hongkong waren es einmal mehr Technologiewerte, die die Gewinnerlisten anführten. Sie folgten damit ihren Pendants in den USA. Tencent stiegen um 1,1 Prozent. Die Papiere der Mobiltelefonkomponentenfertiger AAC und Sunny Optical zogen um 9,3 bzw. 4,9 Prozent an. Gestützt wurde die Kursentwicklung im Technologiesektor von einer Analyse der Credit Suisse. Die Experten sahen bei der Nachfrage eine Bodenbildung. Ping An Healthcare erholten sich um 9,8 Prozent und machten damit Einiges ihrer Verluste im Nachgang des Börsengangs wett.

Auch in Taipeh auf Taiwan waren Technologietitel - vornehmlich mit Bezug zum Mobiltelefonmarkt - gefragt. Der technologielastige Leitindex Taiex kletterte auf ein weiteres Viermonatshoch. Largan stiegen gar auf ein neues Sechsmonatshoch. Der Hersteller von Linsen für Mobiltelefone verbuchte im Mai einen Absatzschub von 15 Prozent - der erste seit November überhaupt. Largan zogen um 3,9 Prozent an und liegen im Juni nun schon über 12 Prozent im Plus. Unter den Technologiewerten sprangen Yageo und Walsin jeweils um 10 Prozent.

In Australien hatte das BIP-Wachstum im ersten Quartal positiv überrascht, der S&P/ASX-200 gewann 0,5 Prozent - der Rohstoffsektor legte um 1,6 Prozent zu, Energietitel um 2,4 Prozent. BHP Billiton und Rio Tinto kletterten um 2,0 bzw. 2,5 Prozent. Für Euphorie sorgten die BIP-Daten jedoch nicht. Der Arbeitsmarkt bleibe schwach und die Lohnsteigerungen bewegten sich auf historischen Tiefs, daher stehe eine Leitzinserhöhung derzeit nicht auf dem Radar, hieß es. Dennoch zog der Austral-Dollar mit den Daten deutlich an, um dann wieder etwas zurückzukommen. In Wellington auf Neuseeland schloss der Leitindex den zweiten Tag in Folge auf Rekordhoch.

Unter den Einzelaktien starteten Air China in Hongkong um 3,6 Prozent durch. Die Fluggesellschaft verlangt auf Inlandsflügen in China neue Treibstoffzuschläge. Die Sektoraktien liefen mit den zurückkommenden Ölpreisen seit ein paar Tagen ohnehin sehr gut. Auf Wochensicht gewann die Aktie über 8 Prozent. Xinyi Solar ermäßigten sich um 1,1 Prozent. JP Morgan hatte Umsatz- und Margenschätzungen gesenkt, nachdem China jüngst die Einspeisungsvergütungen für die Solarbranche gesenkt und die Aktien der Branchenvertreter auf Talfahrt geschickt hatte. Sollten Xinyi Solar weiter fallen, droht die schwächste Woche überhaupt. 2014 waren die Papiere in einer Woche um 17,5 Prozent eingebrochen.

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June 06, 2018 05:29 ET (09:29 GMT)

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