Alt 05.06.18, 12:52
Standard Aktien legen im späten Geschäft mehrheitlich zu
Beitrag gelesen: 316 x 

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Nach der Rally des Vortages haben die asiatischen Aktienmärkte am Dienstag mehrheitlich weiter zugelegt. Allerdings zogen nicht alle Börsen bei der im späten Geschäft Fahrt aufnehmenden Aufwärtsbewegung mit. Ein negativer Impuls kam vom seit Tagen fallenden Ölpreis. Wie schon an der Wall Street standen Ölwerte auch in Asien nicht auf den Kaufzetteln - auch wenn sich die Ölpreise im asiatisch geprägten Geschäft gegenüber dem Vorabend leicht erholten. In Hongkong ermäßigten sich CNOOC um 0,1 Prozent und Sinopec um 3,1 Prozent. Letztere litten zudem unter einer Abstufung durch Goldman Sachs.

In Tokio gewann der Nikkei-225 trotz überraschend schwach ausgefallener Ausgaben der privaten Haushalte im April und einer sich abschwächenden Konsumneigung 0,3 Prozent auf 22.540 Punkte. Entscheidender für die Kursfindung sei der seit Tagen schwächelnde Yen gewesen, hieß es. Die schwächere Landeswährung stützt die Exportaussichten der japanischen Wirtschaft. Der Schanghai-Composite baute seine Aufschläge im Verlauf aus und schloss 0,8 Prozent fester auf dem Tageshoch. In Hongkong ging es um 0,3 Prozent nach oben, nachdem der Leitindex HSI am Vortag die stärksten Gewinne verbucht hatte. Damit baute Hongkong die Gewinnstrecke auf nunmehr vier Tage aus. Zunächst hatte noch ein schwacher lokaler Einkaufsmanagerindex belastet.

Chinesische Kleinwerte mit leichter Erholung

Im chinesischen Kernland ging die Aufwärtsbewegung vom Kleinwertesegment ChiNext aus, das sich um 2,5 Prozent von den heftigen Verlusten der Vorwoche zumindest etwas erholte. Neue Konjunkturdaten halfen auch etwas. Der privat erhobene Caixin-Einkaufsmanagerindex für den Servicesektor im Mai zeigte sich zwar unverändert, deutet damit aber auch weiter auf Expansion hin. Der Subindex für das Vertrauen der Dienstleister zog allerdings auf den höchsten Stand seit Juni 2017 an.

In Australien zeigte sich der S&P/ASX-200 mit Abgaben von 0,5 Prozent - belastet von Verlusten bei Energiewerten im Zuge des Ölpreisverfalls. Der Energiesektor büßte 1,3 und Bergbauwerte im Schnitt 1 Prozent ein. Zudem trübte sich das Verbrauchervertrauen ein. Analysten verwiesen aber auch auf Industriereformen in China, die auch die Schadstoffemissionen eindämmen sollen. Dies bedeute für den Eisenerzmarkt den schärfsten Einschnitt seit Jahren, hieß es.

Unbeeindruckt zeigten sich Aktien und auch der Austral-Dollar davon, dass die australische Zentralbank den Leitzins wie erwartet auf dem bisherigen Niveau belassen hat und signalisierte, dass sie weiterhin auf stärkeres Lohnwachstum wartet, bevor sie geldpolitisch auf die Bremse tritt. "Die Inflation ist niedrig, und dies dürfte noch einige Zeit anhalten, was auf das geringe Wachstum der Arbeitskosten und den starken Wettbewerb im Einzelhandel zurückzuführen ist. Eine allmähliche Belebung der Inflation wird jedoch erwartet, wenn die Wirtschaft stärker wird", sagte RBA-Gouverneur Philip Lowe.

Auf Neuseeland holte die Börse nach der Feiertagspause die regionalen Aufschläge des Vortages nach und verbuchte den höchsten Tagesgewinn seit 19 Monaten. Zudem schloss der Leitindex erneut auf Allzeithoch. In Südkorea verhalf ein Schlussspurt dem Kospi zum vierten Aufschlag in Folge. Samsung und Hynix gewannen 0,4 bzw. 1,3 Prozent, nachdem beide Werte am Vortag noch wegen chinesischer Ermittlungen unter Druck gestanden hatten.

Unter den Einzelwerten fielen Sharp in Tokio um 4,1 Prozent auf ein 17-Monatstief. Das Elektronikunternehmen plant eine Kapitalerhöhung. Mit den Mittel sollen unter anderem Aktien, die von Finanzinstitutionen gehalten werden, zurückgekauft werden. Zudem kauft Sharp das Laptop-Geschäft von Toshiba. Damit zieht sich das japanische Unternehmen aus den meisten Bereichen der Unterhaltungselektronik zurück. Sharp zahlt umgerechnet rund 32 Millionen Euro für 80,1 Prozent an Toshibas Laptop-Geschäft. Toshiba legten um 1,0 Prozent zu.

Dollar zeigt zum Yen weiter Stärke

Am Devisenmarkt setzte sich die Dollarerholung zum Yen fort. Die geopolitischen Entspannungssignale auf der Koreanischen Halbinsel schmälerten die Attraktivität der japanischen Währung in ihrer Funktion als sicherer Hafen in Krisenzeiten. Der US-Dollar kletterte im Tageshoch auf 110,01 Yen nach Wechselkursen um 109,62 zur Vortageszeit. In der Vorwoche war der Greenback bis auf rund 108 Yen zurückgefallen, als die italienische Regierungsbildung und der Koreakonflikt zu heftigen Turbulenzen geführt hatten.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/gos

(END) Dow Jones Newswires

June 05, 2018 05:35 ET (09:35 GMT)

Copyright (c) 2018 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 20:24 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]