Alt 29.05.18, 10:07
Standard Politische Unwägbarkeiten drücken auf die Stimmung
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die Aktienmärkte in Ostasien sind am Dienstag den Vorgaben ihrer europäischen Pendants gefolgt und haben nachgegeben. Die Anleger gingen auf Nummer sicher angesichts der diversen politischen Unwägbarkeiten. Wie auch in Europa wurde vor allem die politische Entwicklung in Italien als Belastungsfaktor ausgemacht. Dort droht nun eine Neuwahl, aus der die eurokritischen Parteien als Gewinner hervorgehen könnten.

Daneben nähmen nun auch in Spanien mit dem angekündigten Misstrauensvotum gegen die Regierung die politischen Risiken zu - mit ähnlichen Gefahren wie in Italien, hieß es. Gleichzeitig sei unklar, wie sich die Beziehungen zwischen den USA und Nordkorea und der Handelskonflikt der USA mit China weiter entwickelten.

In dieser Gemengelage scheuten die Finanzmarktteilnehmer zunehmend das Risiko und steuerten sogenannte sichere Häfen an. Dazu zählen der Yen, Anleihen und das Gold. Der Yen ist so teuer wie zuletzt Anfang des Monats, der Dollar kostete zuletzt 108,91 Yen, verglichen mit rund 109,50 Yen zur gleichen Vortageszeit.

Daneben profitiere der Yen aber auch davon, dass japanische Unternehmen zum Ende des ersten Kalenderhalbjahres im Ausland erzielte Gewinne repatriierten, also in Yen umtauschten, sagten Händler. Der festere Yen drückte zusätzlich die Stimmung für japanische Aktien, vor allem bei solchen von Unternehmen mit starkem Exportgeschäft.

Der Nikkei-Index verlor 0,6 Prozent auf 22.358 Punkte, nachdem er sich im späten Geschäft von seinem Tagestief nach oben absetzen konnte. In Schanghai und Hongkong gaben die Indizes ähnlich stark nach.

Lediglich in Sydney legten die Kurse nach der vorangegangenen Verlustserie leicht zu. An einigen Handelsplätzen in Südostasien ruhte das Geschäft feiertagsbedingt. Die Zehnjahresrendite von US-Anleihen sank unterdessen weiter auf zuletzt 2,90 von 2,93 Prozent am Vortag.

Bericht über Apple-Oled-Pläne sorgt für Bewegung

Bewegung gab es bei Aktien aus der Apple-Zuliefererkette. Hintergrund ist ein Bericht von "Electronic Times" in Südkorea, wonach Apple ab 2019 alle neuen iPhones nur noch mit Oled-Bildschirmen ausstatten will. Bislang wird nur das Topmodell X mit der auf organischen Leuchtdioden basierenden Technik ausgerüstet. Die Modelle 8 und 8 Plus besitzen dagegen LCD-Schirme.

In Tokio knickte der Kurs des LCD-Screen-Herstellers Japan Display darauf phasenweise um 20 Prozent ein. Am Ende betrug das Minus 8 Prozent. Ende März hatte es Berichte gegeben, das Unternehmen plane eine Kapitalerhöhung, um künftig auch die fortschrittlicheren Oled-Schirme produzieren zu können.

Auf der anderen Seite konnte die Aktie von Samsung, bislang exklusiver Apple-Zulieferer bei Oled-Bildschirmen, davon nicht profitieren und verlor 1,3 Prozent. Weil sich Apple aber selten auf nur einen Zulieferer verlässt, machten in Asien schnell Spekulationen die Runde, dass LG Display ins Spiel kommen könnte. Der Kurs legte darauf um 5,2 Prozent zu.

In Schanghai gaben Ningbo Jinfeng um 1,1 Prozent nach. Einer Mitteilung des deutschen Autozulieferers Grammer zufolge hat das chinesische Unternehmen ein Übernahmeangebot vorgelegt.

Want Want lagen dagegen im Späthandel in Hongkong im unmittelbaren Vorfeld der Vorlage der Geschäftszahlen um über 5 Prozent höher. Die Analysten von Daiwa rechnen damit, dass der Reiskuchenhersteller erstmals nach zwei Jahren wieder ein Umsatzwachstum zeigen wird.

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DJG/DJN/gos/smh

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May 29, 2018 03:44 ET (07:44 GMT)

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