Alt 09.04.21, 19:18
Standard Rekordjagd dauert an - Erzeugerpreise belasten nicht
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NEW YORK (Dow Jones)--Die Rekordjagd an der Wall Street setzt sich zum Wochenausklang fort. Sowohl der Dow-Jones-Index als auch der S&P-500 haben neue Allzeithochs markiert. Damit belastet der überraschend starke Anstieg der US-Erzeugerpreise nicht. Die US-Notenbank hat in der jüngsten Vergangenheit immer wieder erklärt, dass sich Preisanstiege als vorübergehend erweisen dürften und dass sie gegen solche nicht vorgehen werde.

Der Dow-Jones-Index gewinnt gegen Mittag (Ortszeit New York) 0,2 Prozent auf 33.580 Punkte. Für den S&P-500 geht es um ebenfalls 0,2 Prozent nach oben. Der Nasdaq-Composite erholt sich von anfänglichen Verlusten und notiert 0,1 Prozent höher.

Tendenziell werde der Markt weiter von Aussagen aus den Reihen der US-Notenbank gestützt, die an ihrer ultralockeren Geldpolitik festhalten wolle, heißt es. Erst am Vortag hatte Fed-Chairman Jerome Powell deutlich gemacht, dass es noch einer kräftigen Konjunktur-Erholung bedürfe, bevor die Fed ihre unterstützende Geldpolitik zurückfährt.

"Es war eine weitere Woche, die uns daran erinnert hat, wie abhängig wir von politischer Unterstützung sind", so Georgina Taylor, Multi-Asset-Fondsmanagerin bei Invesco. "Einige der Kommentare aus den USA haben die Ansicht des Marktes zementiert, dass die Politik nicht so bald umschwenken kann, und das hat den Aktienmarkt unterstützt."

US-Erzeugerpreise steigen stärker als erwartet

Die US-Erzeugerpreise haben im März deutlicher zugelegt als erwartet. Sie erhöhten sich um 1,0 Prozent gegenüber dem Vormonat, während Volkswirte lediglich mit einem Anstieg um 0,4 Prozent gerechnet hatten. Auch in der Kernrate - ohne die volatilen Preise für Nahrungsmittel und Energie - fiel der Anstieg stärker als prognostiziert aus. Für die Zunahme seien vor allem die deutlich gestiegenen Benzinpreise verantwortlich, heißt es.

Dollar mit Erholung

Leicht erholt von den jüngsten Abgaben zeigt sich zum Wochenausklang der Dollar. Für den Dollar-Index geht es 0,2 Prozent nach oben. Weil weder der Euro noch der Dollar derzeit den Markt von sich überzeugen könnten, rechnet Commerzbank-Expertin Antje Praefcke damit, dass sich der aktuelle Seitwärtshandel vorerst fortsetzen dürfte.

Mit leichten Abgaben zeigen sich die Ölpreise. Der Handel verlaufe aber weiterhin in recht ruhigen Bahnen, so ein Teilnehmer. "Der Markt wird die Schlagzeilen zum Iran im Auge behalten, da die Verhandlungen heute voraussichtlich fortgesetzt werden", sagt Helge Andre Martinsen von DNB Markets. Hier besteht die Sorge, dass bald zusätzliches iranisches Öl auf den Markt kommen könnte. Zudem werden kommende Woche die Monatsberichte der Opec und der IEA veröffentlicht.

Mit dem steigenden Dollar gibt der Goldpreis nach. Nach Aussage von Fitch Solutions hat das Edelmetall zuletzt wichtige Unterstützungsmarken behauptet und dürfte sich daher auf kurze Sicht über diesen Niveaus halten. Vor allem eine weiter anziehende Inflation dürfte Gold stützen, heißt es.

Am Anleihemarkt holen die Renditen ihre Vortagesverluste wieder auf, doch steht die Rendite zehnjähriger Papiere weiter deutlich unter dem 14-Monatshoch bei über 1,77 Prozent von Ende März. "Wir sind der Meinung, dass das Risiko, dass die Fed präventive Maßnahmen ergreift, um ihr Anleihen-Kaufprogramm in den nächsten zwölf Monaten zu beenden, übertrieben wurde", heißt es von Amundi.

Levi Strauss legen nach guten Zahlen und Ausblick zu

Bei den Einzelwerten geht es für die Aktie von Levi Strauss 5 Prozent nach oben. Der Jeans-Hersteller hatte bessere Quartalszahlen als erwartet vorgelegt und sich optimistisch zum laufenden zweiten Quartal geäußert.

Amazon steigen um 1,5 Prozent. Die Mitarbeiter des Unternehmens am Standort Bessemer in Alabama haben mehrheitlich gegen die Gründung einer Gewerkschaft gestimmt.

Die Netflix-Aktie reduziert sich um 0,4 Prozent und profitiert damit nicht von einem auf fünf Jahre angelegten Lizenz-Abkommen mit Sony über Kinofilme.

Die Titel von Crown Holdings gewinnen 2,5 Prozent. Der Verpackungsmittelhersteller hat den Verkauf des Großteils seines Geschäfts European Tinplate für 2,3 Milliarden Dollar an das Beteiligungsunternehmen KPS Capital Partners mitgeteilt.

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April 09, 2021 12:09 ET (16:09 GMT)

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