NEW YORK (Dow Jones)--Nach dem kräftigen Anstieg vom Ostermontag ist es an der Wall Street am Dienstag zu kleineren Gewinnmitnahmen gekommen. Beim S&P-500 reichte es im Verlauf dennoch für ein neues Rekordhoch, auch wenn dieses nur geringfügig über dem vorigen lag. Starke Konjunkturdaten, darunter ein deutlich besserer US-Arbeitsmarktbericht für den März, hatten sowohl den S&P-500 als auch den Dow-Jones-Index am Vortag auf neue Rekordstände geführt.

Am Dienstag sank der Dow-Jones-Index nun um 0,3 Prozent auf 33.430 Punkte. Der S&P-500 verlor 0,1 Prozent und der Nasdaq-Composite ebenfalls 0,1 Prozent. Auf 1.965 (Montag: 2.095) Kursgewinner kamen 1.337 (1.238) -verlierer. Unverändert schlossen 122 (100) Titel.

"Es sieht so aus, als ob die US-Wirtschaft gerade auf das Gaspedal getreten ist", sagte Brian O'Reilly, Leiter Marktstrategie bei Mediolanum International Funds. Die jüngste Rally sei breit angelegt und konzentriere sich nicht alleine auf die konjunktursensiblen Sektoren, die 2020 am meisten unter der Pandemie gelitten hätten.

"Das Hauptrisiko ist immer noch eine Umkehr der Fed-Sprache", ergänzte O'Reilly. Die US-Notenbank hatte zuletzt immer wieder betont, an der ultralockeren Geldpolitik festzuhalten. Zudem müsse man auch ein Auge auf den Anstieg der Covid-19-Fälle in den USA haben, so der Teilnehmer. Der Sieben-Tage-Durchschnitt liegt laut einer Analyse des Wall Street Journal über dem 14-Tage-Durchschnitt, was darauf hindeute, dass die Neuinfektionen zunähmen.

Dollar gibt weiter nach - Ölpreise mit Erholung

Erneut mit Abgaben zeigte sich der Dollar am Dienstag. Der Dollar-Index büßte 0,3 Prozent ein. Im Gegenzug stieg der Euro wieder über die Marke von 1,18 Dollar. Commerzbank-Devisenanalyst Ulrich Leuchtmann hält Händler für kurzsichtig, die auf den Dollar wegen der schneller laufenden Corona-Impfungen setzen. Denn es sei absehbar, dass der Rest der Welt mit Impferfolgen und Lockdown-Beendigungen nachziehen werde. Zudem erhöhe sich die Risikobereitschaft der Anleger wieder, was den Dollar als "sicheren Hafen" weniger attraktiv mache.

Die Ölpreise machten einen Teil ihrer heftigen Verluste vom Vortag wett und zeigten sich fester. Gute Konjunkturdaten aus den USA und China befeuerten die Hoffnung auf eine starke konjunkturelle Erholung und damit eine anziehende Ölnachfrage, hieß es. Die Situation bleibe allerdings mit Unsicherheiten behaftet, mahnte ein Händler.

Für den Goldpreis ging es ebenfalls nach oben. Hier verwiesen Marktteilnehmer auf den nachgebenden Dollar und die abermals gesunkenen Anleiherenditen.

Trotz der guten Konjunkturdaten griffen Anleger zu Anleihen. Steigende Notierungen drückten die Rendite zehnjähriger Titel um fast 5 Basispunkte auf 1,65 Prozent. Die Erholung der Wirtschaft sei am Anleihemarkt schon in den zurückliegenden Wochen mit dem kräftigen Anstieg der Renditen vorweggenommen worden und nunmehr eingepreist, hieß es. Ende März hatte die Zehnjahresrendite bei über 1,77 Prozent ihren höchsten Stand seit 14 Monaten erreicht.

Oracle unbeeindruckt von schlechten Nachrichten

Die Oracle-Aktie (+0,2%) zeigte sich unbeeindruckt von Medienberichten, wonach die Google-Mutter Alphabet bei ihrer Finanz-Software vom US-Anbieter zu SAP wechseln wird. Roku stiegen um 9,5 Prozent, nachdem die Analysten von Evercore die Beobachtung der Aktie des Anbieters von Streaming-Hard- und Software mit "Outperform" aufgenommen hatten.

Die Papiere von Duck Creek Technologies fielen um 2,3 Prozent, obwohl der Software-Entwickler einen besseren Ausblick als erwartet für das Fiskaljahr und das dritte Quartal gegeben hatte. Mit Enttäuschung wurden auch die Geschäftszahlen von Paychex (-4,9%) aufgenommen.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/cln

(END) Dow Jones Newswires

April 06, 2021 16:11 ET (20:11 GMT)

Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc.