Alt 26.01.21, 04:48
Standard Uneinheitlich - Optimistische Erwartungen stützen Technologiewerte
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NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen haben sich am Montag zweigeteilt gezeigt. Der Dow-Jones-Index gab um 0,1 Prozent nach auf 30.960 Punkte, der S&P-500 gewann 0,4 Prozent. Besser hielten sich Technologiewerte, die nach Aussagen aus dem Handel von optimistischen Erwartungen an die laufende Bilanzsaison gestützt wurden. Für den Nasdaq-Composite ging es um 0,7 Prozent nach oben; kurz nach der Startglocke hatte der Index einen neuen Rekordstand markiert. An der Nyse kamen auf 1.279 (Freitag: 1.690) Kursgewinner 1.919 (1.481) -verlierer. Unverändert schlossen 65 (83) Titel.

Die Anleger blickten bereits auf die zur Wochenmitte anstehende Sitzung der US-Notenbank. Hier erhofft man sich positive Aussagen hinsichtlich einer andauernd lockeren Geldpolitik der Fed. Auch von der US-Regierung wird mit weiteren Stützungsmaßnahmen für die von der Corona-Pandemie angeschlagene US-Wirtschaft gerechnet. Die nach wie vor grassierende Pandemie belastete indessen das Sentiment.

Daneben rückt die Berichtssaison verstärkt in den Fokus. Mehr als ein Fünftel der im S&P-500-Index gelisteten Unternehmen und ein Drittel der Werte des Dow Jones-Index werden in dieser Woche ihre Geschäftszahlen veröffentlichen. Darunter Schwergewichte der Technologiebranche wie Apple, Microsoft, Facebook oder Tesla. Vor allem die Technologieriesen gelten als Profiteure der Corona-Pandemie.

"Die Art und Weise, wie die Geschäftsführung ihren Ausblick kommuniziert, wird für die Märkte entscheidend sein", so Sophie Chardon, Cross-Asset-Strategin bei Lombard Odier. "Investoren werden die Möglichkeit von Impfungen mit der Realität neuer Lockdowns abwägen müssen" - und deren Folgen für auf jedes Unternehmen.

Die Wirtschaftsaktivität in den USA hat sich im Dezember indessen verstärkt. Der Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) stieg auf einen Stand von plus 0,52, wie die Federal Reserve Bank of Chicago mitteilte. Für den November wurde der Indexstand auf plus 0,31 revidiert, nachdem zunächst ein Wert von plus 0,27 genannt worden war.

Johnson & Johnson von Hoffnung auf Covid-Einmalimpfung gestützt

Der US-Pharmakonzern Merck & Co hat die Entwicklung seiner beiden experimentellen Covid-19-Impfstoffe eingestellt. Frühe klinische Studiendaten hätten gezeigt, dass die Impfungen nur enttäuschende Immunantworten gegen das Virus erzeugten, teilte der Konzern mit. Das Unternehmen will sich nun auf die Weiterentwicklung von zwei experimentellen Medikamenten zur Behandlung von Covid-19 konzentrieren. Die Aktie schloss 0,2 Prozent höher.

Johnson & Johnson stiegen um 1,5 Prozent. Der US-Pharmakonzern rechnet in den kommenden Tagen mit Daten aus der Phase-3-Studie seines Covid-19-Impfstoffs. Sie sollen Aufschluss darüber geben, ob der Impfstoff als Einzeldosis wirksam ist. Dies würde ihm einen erheblichen Wettbewerbsvorteil verschaffen gegenüber denen von Biontech/Pfizer und Moderna, die beide jeweils zwei Dosen erfordern. Eine Notfall-Zulassung in den USA könnte schon im Februar möglich sein. Biontech und Pfizer stiegen um jeweils 2,0 Prozent.

Moderna kletterten um 12,2 Prozent nach oben. Das Unternehmen hatte mitgeteilt, dass sich sein Corona-Impfstoff in Labortests wirksam gegen Coronavirus-Varianten gezeigt hat. Aufgrund einer schwächeren Immunreaktion soll aber eine Auffrischungs-Impfung entwickelt werden, die auf die zuerst in Südafrika aufgetretene Variante abzielen soll.

Die Aktien von Gamestop sprangen um 18,1 Prozent nach oben, nachdem sie bereits am Freitag nach oben geschossen waren. Der Anstieg wurde mit bullischen Marktteilnehmern erklärt, die sich auf der beliebten sozialen Plattform Reddit bemühen, den Wert nach oben zu treiben.

Bei ungewöhnlich lebhaften Umsätzen schoss die schon in den vergangenen Tagen stark nachgefragte Blackberry-Aktie um 28,4 Prozent nach oben. Eine nachrichtliche Ursache hatte die Rally nicht. Auf Anfrage der kanadischen Investment Industry Regulatory Organization of Canada teilte Blackberry mit, dem Unternehmen seien keine geschäftlichen Entwicklungen oder Ereignisse bekannt, die den Kursanstieg oder die hohen Umsätze in der Aktie erklären könnten.

Euro vom gefallenen Ifo-Index belastet

Am Devisenmarkt zeigte sich der Euro etwas schwächer nach einem im Januar stärker als erwartet gefallenen Ifo-Geschäftsklimaindex. Die Gemeinschaftswährung notierte im späten US-Handel bei rund 1,2140 nach 1,2176 Dollar am Montagmorgen. Der Dollar-Index legte 0,2 Prozent zu, was Marktteilnehmer mit dem Ruf der US-Währung als sicherer Hafen in Krisenzeiten erklärten. Währungsexperte Lee Hardman von MUFG hält eine Dollarerholung indessen noch für verfrüht mit der Spekulation auf eine wieder restriktivere US-Geldpolitik. Stattdessen sieht er zunächst noch Luft nach unten in diesem Jahr. "Die Fed dürfte nicht vor nächstem Jahr damit beginnen, das Tempo (der quantitativen Lockerung) zu drosseln", sagt er.

Die Ölpreise pendelten zunächst hin und her, um im späten Geschäft dann deutlicher anzuziehen. Stützend wirkte, dass Ölproduzenten ein vorerst weiter knappes Angebot signalisiert hatten. Berichten zufolge plant der Irak, seine Fördermenge zu reduzieren als Ausgleich dafür, dass das Land im vergangenen Jahr seine Quote überzogen hat. Daneben hieß es, dass an einigen wichtigen libyschen Häfen Ölexporte im Streit um die Bezahlung festgehalten würden. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI stieg um 1,0 Prozent auf 52,77 Dollar, Brent verteuerte sich um 0,8 Prozent auf 55,88 Dollar.

Der Goldpreis profitierte nicht von der wiedererwachten Risikoaversion der Anleger und zeigte sich kaum verändert bei 1.855 Dollar. Beobachter verwiesen auf den festeren Dollar, der das Edelmetall für Käufer aus anderen Währungsräumen verteuert habe.

US-Anleihen waren aufgrund der Pandemie-Sorgen und in Erwartung der Fed-Sitzung am Mittwoch gesucht. Die Rendite zehnjähriger Papiere sank bei steigenden Notierungen um 5,7 Basispunkte auf 1,03 Prozent.

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January 25, 2021 16:11 ET (21:11 GMT)

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