Alt 03.04.13, 17:47
Standard Das hartnäckig unterschätzte Risiko
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Die absehbare Enteignung wird ignoriert.

Der Zypern-Schock sitzt tief: Die vorgenommene „Enteignung“ der Sparer steht weiterhin im Fokus der Anleger. Die fortgesetzte Niedrigzinspolitik der Zentralbanken sorgt seit geraumer Zeit dafür, dass die Verzinsung der angelegten Festgelder bei weitem nicht mit der Inflation Schritt halten kann. Reale Geldvernichtung ist die Folge. Dennoch vertrauen zahlreiche - vor allem deutsche - Investoren immer noch bedingungslos ihren Kontoguthaben.

Für viele Anleger ist Sicherheit weiterhin oberstes Gebot. Wohlwissend, dass unter dem Strich ein sicherer realer Verlust erwirtschaftet wird, werden Fest- und Tagesgeldanlagen dem Aktienmarkt aus Angst vor Schwankungen vorgezogen – obwohl dort erheblich größere Chancen verborgen sind. Ökonomisch sinnvoll erscheint diese Begründung jedenfalls nicht. Schlimmer noch: Das Gefühl der Sicherheit trügt!

Festgelder sind sicher?

Befragt man Anleger nach ihren größten Sorgen, wird häufig die Angst vor einem Zusammenbruch des Bankensystems genannt. Das Misstrauen in der Öffentlichkeit gegenüber der Bankenlandschaft ist groß. Geradezu paradox, dass durch die Anlageform der Festgeldanlage den Banken dennoch enorme Summen anvertraut werden. Das Beispiel Zypern hat gezeigt, dass diese Festgelder im Krisenfall alles andere als sicher sind. Sicherlich ist Zypern bisher noch ein Sonderfall, dennoch sollten sich Anleger auch in anderen Ländern im Klaren sein, dass lediglich 100.000 Euro Bankguthaben durch die europäische Einlagensicherung „gesetzlich garantiert“ sind. Beträge, die diese Grenze übersteigen, unterliegen den normalen Risiken. Speziell in Deutschland wäre bei einer Bankenkrise interessant, was das politische Versprechen der Bundesregierung wert ist, dass die Einlagen der Bürger „sicher“ sind. Ob die freiwilligen Einlagensicherungsfonds der jeweiligen Bankverbände im Falle einer nachhaltigen Krise als zusätzliche Absicherung funktionieren würden, ist jedenfalls durchaus fragwürdig.

Sachwerte Aktien als Ausweg

Wer Banken und Staaten misstraut und die wahren Wachstumschancen eher in den global aufgestellten Unternehmen sieht, für den ist der Aktienmarkt definitiv die attraktivste Anlageklasse. Die Vorteile sind zahlreich und durch den Aufschwung der letzten Monate und Jahre auch wieder verstärkt in den Fokus gerückt: Wer laufende Erträge generieren muss, der profitiert momentan von Dividendenrenditen deutlich mehr als von festverzinslichen Anlagen auf dem Anleihemarkt. Zusätzlich zeichnet sich der Aktienmarkt aus durch Flexibilität, Liquidität, Transparenz und den vielfältigen Möglichkeiten zur Risikostreuung. Und nicht zuletzt – für konservative Investoren mag dies irrational klingen - durch rechtliche Sicherheit! Zypriotische Bankkunden können Ihnen das bestätigen!

Die Begriffe der „risikolosen“ und „konservativen“ Renditen existieren heutzutage nicht mehr und müssen neu definiert werden. Wahre Sicherheit für langfristig orientierte Investoren können nur Beteiligungen an etablierten, global aufgestellten Unternehmen mit gesunden Geschäftsmodellen bieten.

Fazit

Wer Festgelder hortet, legt sein Geld vertrauensvoll in die Hände der Bank und gewährt dieser einen Kredit. Paradoxerweise widerspricht diese Anlagestrategie oftmals den eigenen Prinzipien und Überzeugungen. Denken Sie langfristig - dies wird die Nachteile eines sicheren realen Kaufkraftverlusts und die Vorteile der Aktienanlage noch ausgeprägter erscheinen lassen. Investieren Sie verstärkt in Produktivkapital! Sicherheit kann auch Schutz vor Zugriff von Bank und Staat bedeuten.

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Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Thomas Grüner die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
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