Alt 06.03.13, 15:14
Standard Der unbemerkte Rekord
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Dow Jones knackt sein Allzeithoch.

Selten fand ein Börsenrekord in solch einer Krisenstimmung statt. Trotz „Fiscal Cliff“ und Schuldenkrise in Europa: Die Bestmarke des Dow Jones vom 11. Oktober 2007 ist Geschichte. Am 05. März 2013 erreichte der US-Aktienindex im Tagesverlauf mit 14.286 Punkten ein neues Allzeithoch.

Erinnern Sie sich an 2008 zurück? Nach Ansicht vieler Experten wurden durch die Weltwirtschaftskrise 2008 nahezu „irreparable Schäden“ an den Märkten verursacht. Um eine nachhaltige Erholung zu erreichen, würden angeblich Jahrzehnte nötig sein, hieß es damals. Heute wissen wir: Es kam ganz anders! Innerhalb von „nur“ fünfeinhalb Jahren ein neues Rekordhoch beim Dow Jones Index.

Geschichte wiederholt sich: Auch während des Tiefs im Oktober des Jahres 2002 herrschte Weltuntergangsstimmung - lediglich vier Jahre später jedoch hatte der Dow Jones seine Verluste wieder komplett aufgeholt und markierte bereits im Oktober 2006 ein neues Allzeithoch. Bärenmärkte treten abrupt und heftig auf und sorgen für Resignation bei zahlreichen Anlegern. Die Geschwindigkeit der Gegenbewegung und das Ausmaß des neuen Bullenmarktes werden dadurch fast immer massiv unterschätzt.

Der ungeliebte Bullenmarkt

Der jetzige Hochpunkt markiert dabei keinesfalls den Schlusspunkt einer blasenähnlichen Hausse und lässt keinerlei Überbewertung des Aktienmarkts erkennen. Die fundamentalen Daten sprechen eine andere Sprache: Die Bewertungsrelationen für den Aktienmarkt sind immer noch günstig! Ein durchschnittliches KGV im Bereich von 10 bis 15 deutet noch immer auf eine relativ „billige“ Bewertung der Aktienmärkte hin. Aktien sind mehr denn je die attraktivste Anlageklasse, die Renditeschere zu den Anleihemärkten hat sich in den letzten Jahren stetig zu Gunsten der Aktienmärkte vergrößert. Wer die Ursachen der Kurszuwächse - wie viele Kommentatoren derzeit - auf die „Liquiditätsschwemme der Zentralbanken“ reduziert, verkennt das gesunde und nachhaltige Wachstum der Unternehmen in den letzten Jahren.

Während frühere Hochpunkte in Phasen der Euphorie erreicht wurden, hat sich der gegenwärtige Aufschwung geradezu unbemerkt vollzogen. Negative Schlagzeilen dominieren die Presselandschaft. Fiscal Cliff, Eurokrise, politische Querelen – zumeist altbekannte Ängste, deren negatives Überraschungspotential sich in den vergangenen Monaten sukzessive abgebaut hat. Mittelfristig betrachtet hat sich der Bullenmarkt als robust genug erwiesen, um die positive Grundtendenz trotz all dieser negativen Faktoren beizubehalten.

Weitere Indizes könnten folgen

Aller Voraussicht nach wird der Dow Jones im Jahr 2013 nicht der einzige Index bleiben, der neue Bestmarken erreicht. Für den deutschen Aktienindex DAX genügt bereits die Ausnutzung der üblichen Schwankungsbreite, um das bestehende Allzeithoch zu übertreffen. Während des Hochs im März 2000 wies der DAX ein KGV von 34 auf (dreimal so hoch als heute) - ein enormer Bewertungsunterschied zur gegenwärtigen Situation! Das Potential ist gegeben, um die alten Höchststände auf mittelfristiger Sicht sogar deutlich und nachhaltig zu übertreffen. Weitreichend ausdiskutierte und wohlbekannte Problemstellungen wie die Eurokrise dienen dabei eher als Hilfestellung, um neues, positives Überraschungspotential freizusetzen. Die Euphorie ist noch fern.

Fazit

Der Aktienmarkt wird nach wie vor unterschätzt und hat aus fundamentalen Gesichtspunkten mittelfristig immer noch enormes Steigerungspotential. Allen Schwankungen, politischen Sorgen und Schuldenproblematik zum Trotz – der Bullenmarkt ist noch nicht zu Ende.

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Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Thomas Grüner die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
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