Alt 11.12.18, 20:26
Standard Aktienmärkte stabilisiert - Unsicherheiten bleiben
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TOKIO / SCHANGHAI (Dow Jones)--Nach der Erholung im Tagesverlauf an den US-Börsen am Montag hat sich am Dienstag in Ostasien und Australien ein ähnliches Bild gezeigt. Bei nur geringen Ausschlägen war die Tagestendenz insgesamt uneinheitlich, die Erholung nach den schwachen Vortagen insgesamt fragil.

Für anhaltende Verunsicherung sorgte auch das Chaos um den Brexit, nachdem die für Dienstag vorgesehene Abstimmung im britischen Unterhaus zum Brexit-Deal verschoben wurde. Weiter unklar ist zudem, ob die in Kanada festgenommene Huawei-Managerin inhaftiert bleibt oder auf Kaution freikommt. Die Entscheidung über den Kautionsantrag der Huawei-Finanzchefin wurde auf Dienstagmorgen (Ortszeit) vertagt. Die Verteidiger der Managerin bieten eine Kaution in Millionenhöhe an. Der Vorgang belastet die US-chinesischen Beziehungen zusätzlich.

Für leichte Zuversicht an den Märkten sorgte am Dienstag, dass die US-chinesischen Verhandlungen über eine Beilegung des Handelsstreits in die nächste Runde gehen. So haben der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer, US-Finanzminister Steven Mnuchin und Chinas Vizepremier Liu He miteinander telefoniert. Dabei soll es laut dem Wall Street Journal um Käufe von Agrarprodukten durch China gegangen sein und die grundsätzliche chinesische Wirtschaftspolitik, ohne dass Details dazu bekannt wurden.

In Tokio büßte der Nikkei-Index 0,3 Prozent ein auf 21.148 Punkte. Öl-, Kohle- und Bergbauaktien gaben angesichts der weiter schwachen Rohstoffpreise deutlicher nach. In Schanghai und Hongkong lagen die Indizes leicht im Plus.

In Südkorea zeigte sich der Kospi kaum verändert und wenig beeindruckt davon, dass der Finanzminister ankündigte, die fiskalischen Impulse zu verstärken, um das Wachstum des Privatsektors anzukurbeln.

Im Zaum gehalten wurden die Aktien von den zuletzt gestiegenen Konjunktursorgen, insbesondere ausgehend von der Entwicklung in China. Die Analysten von Nomura warnten derweil davor, dass die Märkte zu viel Hoffnung darauf zu setzen schienen, was Tempo, Ausmaß und Effizienz Pekinger Konjunkturstimuli betreffe. Deshalb könnten sie unvorbereitet sein auf eine spürbare Abschwächung im zweiten Quartal.

Kurssprung bei Samsung Biologics nach Handelswiederaufnahme

Zu den Kursgewinnern in China gehörten Aktien, die vom Aufbau der 5G-Telekommunikationstechnologie profitieren. Einige größere Städte wie Peking und Schanghai haben mit dem Aufbau der 5G-Netz-Infrastruktur begonnen.

In Seoul sprangen Samsung Biologics um 17,8 Prozent nach oben. Die Aktie war fast einen Monat vom Handel ausgesetzt aufgrund des Vorwurfs von Buchhaltungsmanipluation. An den vier Tagen davor war der Kurs um fast 30 Prozent eingebrochen. Die südkoreanische Börse entschied nun, das Unternehmen nicht von der Börse zu nehmen. Samsung Biologics bestreitet jegliches Fehlverhalten und geht seinerseits gegen den Regulierer vor.

Im indischen Mumbai ging es zumindest anfangs erneut steiler abwärts mit den Kursen, nachdem schon am Vortag der überraschende Rücktritt des indischen Notenbankchefs für Kursverluste gesorgt hatte - bei Aktien wie auch bei der Landeswährung Rupie. Im Verlauf am Dienstag erholten sich die Kurse dann aber wieder. Der indische Notenbankchef Urjit Patel hatte seinen Rücktritt am Montag mit persönlichen Motiven erklärt. Zuvor hatte die Regierung Druck auf Patel ausgeübt, die Kreditbedingungen für Staatsbanken zu lockern und Überschüsse an die Regierung zu überweisen.

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December 11, 2018 03:37 ET (08:37 GMT)

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