Alt 07.12.18, 09:33
Standard Leichte Gewinne nach Börsentalfahrt - China stabil
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Nach einer zweitägigen Talfahrt haben sich die Börsen in Asien und Australien stabilisiert und sich mehrheitlich mit moderaten Aufschlägen gezeigt. Gestützt wurde die Stimmung am Freitag von der Kursentwicklung in den USA. Dort hatten sich die Börsen im späten Handel kräftig von den Tagestiefs erholt und damit den Schock um die Verhaftung der Huawei-Finanzchefin Meng Wanzhou weitgehend weggesteckt. Zwar ließ der US-chinesische Handelsstreit die Anleger weiter nicht los, doch verschob sich der Fokus zunächst auf die US-Geldpolitik. Von dort gab es taubenhafte Signale, die auch an den asiatischen Börsen wirkten.

Der Präsident der Federal Reserve von Atlanta, Raphael Bostic, signalisierte zwar, dass die Notenbank die Zinsen weiter erhöhen sollte, sah die Zinsen mittlerweile aber auch in "Rufweite" eines neutralen Niveaus. Dies weckte Spekulationen auf eine nur noch moderate Straffung der Geldpolitik im kommenden Jahr, was günstig für Aktien ist. Doch ohne Lösung des Handelsstreits bleibe die Stimmung insgesamt angeschlagen und es bestehe wenig Aussicht auf eine echte Erholung von der Talfahrt der vergangenen Wochen, hieß es im Handel: "Belastet von hoher Verunsicherung bleiben die Märkte nervös und dürften Gewinne kaum halten", sagte Händler Jayden Loh von IG in Singapur.

Chinas Börsen hinken hinterher

In Tokio schloss der Nikkei-225 mit Aufschlägen von 0,8 Prozent auf 21.679 Punkten. Der japanische Aktienmarkt baute seine Gewinne im Sitzungsverlauf aus, befeuert vom Devisenmarkt. Denn parallel zu den steigenden Aktiengewinnen gab der Yen nach. Der US-Dollar stieg auf 112,91 Yen nach Wechselkursen im Vortagestief unter 112,30.

Die chinesischen Börsen hinkten der regionalen Entwicklung hinterher. Der Schanghai-Composite verharrte auf Vortagesniveau und der HSI zeigte sich zum Handelsende etwas leichter. Die Huawei-Schlagzeilen seien noch nicht abgeschüttelt, hieß es. Volkswirte sprachen zudem von drastischem strukturellem Gegenwind für die Konjunktur der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt. Die Kapitalakkumulation verlangsame sich und die Erwerbsbevölkerung schrumpfe, so die Analysten von Capital Economics. "Mit Politikern, die wenig Interesse an Reformen zeigen, und einer Beschäftigung, die ihren Höchststand bereits erreicht hat, dürfte sich die nachhaltige Wachstumsrate von 5 auf 2 Prozent in den nächsten zehn Jahren abschwächen", hieß es weiter.

Unter Druck standen in China Pharmawerte, weil in Hongkong Preissenkungen für Pharmaprodukte unter einer neuen Lokalregierung drohen. Ein neuer Beschaffungsprozess für Generika hatte zudem zu einem deutlichen Rückgang der Einkaufspreise geführt.

In Südkorea legte der Kospi in Seoul um 0,3 Prozent zu. Das Handelsministerium rechnet mit einer kräftigen Auslandsnachfrage nach Speicherchips, Maschinen und petrochemischen Erzeugnissen. Die Exporte des asiatischen "Tigerstaates" dürften im laufenden Jahr erstmals die Marke von 600 Milliarden US-Dollar knacken. Alle drei Branchen verzeichneten Rekordexporte.

In Taiwan stieg der Taiex um 0,8 Prozent. Für die Aktien des Apple-Zulieferers Largan ging es um 2,1 Prozent nach oben. Die Analysten von JP Morgen erwarten, dass der Linsenhersteller im ersten Geschäftsquartal wieder zum Wachstum zurückkehren werde, da der Trend zu mehr Kameras in Mobiltelefonen anhalte. Zudem glauben sie, dass der Konzern endlich Samsung als Kunden gewinnen konnte und die Frontlinsen für das Mobiltelefon GS10 liefern werde. Dies sei eine "bedeutende Wachstumschance" für Largan, so JPM.

Unter den Einzelaktien stiegen BYD in Hongkong um 0,9 Prozent. Der Automobilhersteller setzte im November 5 Prozent mehr Fahrzeuge ab als ein Jahr zuvor. Damit verfehlte der Konzern jüngste Spitzenwerte deutlich. Allerdings verdoppelte sich der Absatz mit alternativen Antrieben, dieses Segment steht bereits für 60 Prozent des Gesamtabsatzes.

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December 07, 2018 03:33 ET (08:33 GMT)

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