Alt 30.11.18, 09:41
Standard Börse Schanghai trotzt vor G20 mauen Konjunkturzahlen
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Im Vorfeld des mit Spannung erwarteten G20-Gipfels in Buenos Aires haben sich die asiatischen Aktienmärkte am Freitag uneinheitlich gezeigt. Während sich Schanghai, Hongkong und Tokio behaupteten, gaben Sydney und Seoul deutlicher nach.

In China belastete der leicht unter den Erwartungen gebliebene Einkaufsmanagerindex für November kaum. Die Unsicherheit in Bezug auf das mit Spannung erwartete Gespräch zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem Amtskollegen Xi Jinping manifestierten sich jedoch in einem volatilen Handelsverlauf. Der Schanghai-Composite pendelte über weite Strecken zwischen leichten Gewinnen und Abgaben, ehe er gegen Handelsende anzog und 0,8 Prozent auf 2.588 Punkte zulegte.

Die Aktivität in der chinesischen Industrie hat aufgrund des langsameren globalen Wirtschaftswachstums und der Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Handelsstreit zwischen China und den USA im November etwas stärker als erwartet abgenommen. Der entsprechende Index erreichte exakt den Wert 50. Ein Stand über 50 Zählern deutet auf eine Expansion hin, Werte darunter auf eine Schrumpfung. Ebenfalls rückläufig, aber immer noch deutlich im expansiven Bereich, war der Index des Dienstleistungssektors.

Die Experten von ANZ sehen in den schwächeren Einkaufsmanagerindizes ein Signal, dass das chinesische Bruttoinlandsprodukt (BIP) im vierten Quartal mit erwarteten 6,4 Prozent etwas schwächer ausfallen dürfte als im Vorquartal.

Treffen zwischen Trump und Xi Jinping im Fokus

Erwartungsvolle Blicke richteten sich vor allem auf das am Samstag stattfindende Vier-Augen-Gespräch zwischen Trump und Xi. Damit verbunden ist die Hoffnung auf eine baldige Lösung des Konflikts zwischen den beiden größten Volkswirtschaften. Und diese hatten zugleich einen Dämpfer erhalten. Medienberichten zufolge nimmt der als Falke bekannte handelspolitische Berater des US-Präsidenten, Peter Navarro, nun doch an dem Gipfel teil. Am Markt wurde dies als Zeichen gesehen, dass Trump in den Gesprächen eine härtere Linie fahren könnte.

Derweil war aus Kreisen bekannt geworden, dass im Vorlauf zum Gipfel beide Seiten offenbar seit Wochen ein Abkommen zur Entschärfung des Konflikts erörtert haben. Demnach würden die USA weitere Abgaben bis zum Frühjahr aussetzen und China sich im Gegenzug zu Verhandlungen über weitreichende Änderungen in seiner Wirtschaftspolitik bereit erklären. Allerdings sei dies noch nicht in trockenen Tüchern, hieß es.

Sydney klarerer Tagesverlierer - Kursdebakel für Coca-Cola Amatil

In Hongkong stieg der Hang-Seng-Index um 0,3 Prozent. Gestützt wurde der Index von Ölaktien, nachdem die Ölpreise zuletzt leicht gestiegen sind. Diese bleiben im Vorfeld des Opec-Treffens in der kommenden Woche allerdings weiter hochgradig volatil. Offen ist, ob das Kartell eine Senkung der Fördermenge beschließen wird. CNOOC gewannen 3,6 Prozent hinzu. Für Petrochina ging es um 1,3 Prozent nach oben. Beide Aktien profitierten auch von einer optimistischen Einschätzung von JP Morgan.

In Tokio stieg der Nikkei-Index um 0,4 Prozent auf 22.351 Punkte. Der Index hat damit für die Handelswoche einen Gewinn von 3,3 Prozent erzielt. Rückenwind erhielt er etwas von Konjunkturdaten. Die Industrieproduktion ist im Oktober um 2,9 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen. Ökonomen hatten nur mit 1,2 Prozent gerechnet.

Für die Börse in Sydney ging ein enttäuschender November schwach zu Ende. Der Index fiel am letzten Handelstag der Woche um 1,6 Prozent, womit sich das Monatsminus auf 2,8 Prozent beläuft. Nach unten gedrückt wurde der Index vor allem vom Einzelhandelssektor, der 4,1 Prozent nachgab. Hintergrund waren erneute negative Geschäftsnachrichten von Coca-Cola Amatil. Die Aktien des Getränkeabfüllers knickten um 14,5 Prozent ein. Woolworths verloren 3,1 Prozent und Coles Group 5,5 Prozent. Der Finanzsektor gab um 1,6 Prozent nach.

Won nach Zinserhöhung in Korea etwas leichter

In Südkorea gab der Kospi 0,8 Prozent nach. Eine Leitzinserhöhung der heimischen Notenbank um 25 Basispunkte auf 1,75 Prozent kam zwar für die meisten Marktteilnehmer wie erwartet, aber nicht für alle. Laut Commerzbank-Analyst Hao Zhou hatten einige Volkswirte auch für möglich gehalten, dass die Notenbank aufgrund des schwächelnden Wachstums und der Inflationsdynamik erst einmal abwarten würde. Der Won gab nach der Erhöhung etwas nach, laut Zhou ein typisches "Sell-the-Fact"-Phänomen.

Unter den Einzelwerten gaben in Hongkong die Aktien des Juweliers Luk Fook um weieter 2,4 Prozent nach. Das Unternehmen hatte am Vortag einen Umsatzrückgang in China, Hongkong und Macau mitgeteilt. Goldman Sachs sieht das Unternehmen aber "besser positioniert" als den Wettbewerber Chow Tai Fook, da er "mehr Massenprodukte" anbiete. Letztere Aktie stabiliserte sich, nachdem sie am Vortag ebenfalls stark unter Druck gestanden hatte.

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November 30, 2018 03:42 ET (08:42 GMT)

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