Alt 23.11.18, 10:15
Standard US-Warnung vor Huawei belastet Börse in Schanghai
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die asiatischen Aktienmärkte haben sich zum Ende der Woche mehrheitlich mit Abgaben gezeigt. Sydney konnte sich jedoch behaupten, in Schanghai ging es dagegen mit Schlagzeilen um Huawei deutlich nach unten. Feiertagsbedingt fand an der Börse in Japan kein Handel statt. Zudem kamen keine Impulse von den US-Börsen, da die Wall Street am Donnerstag aufgrund des Thanksgiving-Feiertages geschlossen hatte und zum Wochenschluss am so genannten "Black Friday" in den USA nur ein verkürzter Handel stattfindet.

Belastet wurden die Märkte erneut von dem schwelenden Handelskonflikt zwischen den USA und China. Einem Bericht des Wall Street Journal zufolge haben die USA versucht, ihre ausländischen Verbündeten davon zu überzeugen, Telekommunikationsprodukte des chinesischen Konzerns Huawei aufgrund von Sicherheitsbedenken nicht zu verwenden. In der Folge standen chinesische Technolgiewerte unter Abgabedruck. In Schanghai Foxconn Industrial Internet verloren 5 Prozent und ZTE reduzierten sich um 3,4 Prozent. Der Schanghai-Composite gab 2,5 Prozent nach.

Huawei-Schock belastet China-Börsen

Die Meldung des Journals kam vor dem Hintergrund des in der kommenden Woche stattfindenden G20-Gipfels, auf dem US-Präsident Donald Trump und sein Amtskollege Xi Jinping aufeinander treffen. "Realistisch gesehen, ist das Beste, was wir von dem G20-Gipfel erwarten können, eine Vereinbarung zwischen den USA und China, weiter miteinander zu reden", so Chefanalyst Jasper Lawler von der London Capital Group. Die Geschichte der Handelsstreitigkeiten habe den Punkt einer schnellen Lösung überschritten. Lawler erwartet, dass der Konflikt zwischen den beiden größten Volkswirtschaften auch 2019 Thema bleiben werde.

Zudem lastete die Sorge über schwache US-Einzelhandelsumsätze auf dem Sentiment. Der "Black Friday" gilt in den USA als der inoffizielle Start in die Weihnachtssaison des Einzelhandels. Da ein großer Teil des US-Konsums durch Importe aus Asien gedeckt wird, ist dieser für den US-Einzelhandel eminent wichtige Tag auch in Asien Thema. Zuletzt hatte das Verbrauchervertrauen in den USA aber bereits deutliche Bremsspuren gezeigt, Anleger in Asien hielten sich daher vor ersten Umsatzzahlen mit Aktieninvestitionen zurück. Für Zurückhaltung sorgten auch die im Tagesverlauf anstehenden Einkaufsmanagerindizes aus diversen Regionen der Welt. Denn sie dürften eine Abschwächung der globalen Konjunktur offenbaren.

In Hongkong zeigte sich der Hang-Seng-Index um 0,4 Prozent schwächer. Das Index-Schwergewicht Tencent gab auch mit den Schlagzeilen um Huawei 2,2 Prozent nach. Zudem hatte Meituan Dianping, in die das Internet-Unternehmen investiert ist, erstmals Geschäftszahlen seit dem Börsengang im September vorgelegt. Die Drittquartalszahlen des Anbieters eines Online-Bestellservices konnten den Markt nicht überzeugen. Die Aktien brachen 11,6 Prozent ein. Unter den niedrigen Ölpreisen litten chinesische Energiewerte: CNOOC gaben 1,7 Prozent nach, Petrochina verloren 0,9 Prozent.

Syndey behauptet - Kathmandu mit starken Umsatzzahlen

Die Börse in Sydney schloss mit einem Plus von 0,4 Prozent. Gestützt wurde der Index von Finanzwerten. ANZ stiegen um 2,3 Prozent. Die Aktien der vier größten australischen Banken legten in dieser Woche jeweils um bis zu 3 Prozent zu und dies, obwohl sich Bankenvertreter erneut einer Anhörung zum Fehlverhalten des Finanzsektor stellen mussten. Allerdings war hier schon viel Negatives eingepreist.

Die Aktien des Sportartikelherstellers Kathmandu sprangen nach Vorlage von starken Umsatzzahlen um 12,9 Prozent nach oben. Der Umsatz stieg in den vergangenen 15 Wochen bei konstanten Wechselkursen um 8,4 Prozent. Wesfarmers erholten sich um 1,8 Prozent, nachdem der Konzern in dieser Woche die Supermarktkette Coles abgespalten hatte. Die Citigroup stufte Wesfarmers in der Folge auf "Verkaufen" ab. Als Lieferland für US-Konsum spielt Australien als Produktionsstandort keine Rolle, daher hatte der "Black Friday" Anleger hier eher kalt gelassen.

Der Kospi in Südkorea gab 0,6 Prozent nach. Das Schwergewicht Samsung schloss nahezu unverändert, nachdem der Elektronikriese sich für Krebsfälle bei Arbeitern seiner Halbleiter- und LCD-Bildschirm-Fabriken entschuldigt hatte. Nach Hyundai Motor am Vortag auf ein frisches Neunmonatstief gesunken waren, erholte sich der Wert nun um knapp 1 Prozent.

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November 23, 2018 03:50 ET (08:50 GMT)

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