Alt 10.08.20, 22:26
Standard Zykliker fest - Technologiewerte leichter
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NEW YORK (Dow Jones)--Die Aktienkurse an der Wall Street sind am Montag in gegensätzliche Richtungen gelaufen. Die teilweise zurückgebliebenen konjunktursensitiven Aktien waren gefragt, während die heißgelaufenen Technologiewerte gemieden wurdem. Der Dow wurde gestützt von Industriewerten wie Boeing (+5,5 Prozent), Raytheon (+4,9 Prozent) oder Caterpillar (+5,3 Prozent).

Positiv vor allem für Konsum- oder Energieaktien wurde zudem gewertet, dass US-Präsident Donald Trump per Dekret eine Reihe von Hilfsmaßnahmen angeordnet hat - unter anderem eine wöchentliche Unterstützungszahlung an Arbeitslose. Diese beträgt mit 300 Dollar pro Woche jedoch nur noch die Hälfte der bisherigen Hilfe. Zuvor hatte sich der Kongress nicht auf ein neues Hilfspaket einigen können.

Der Dow-Jones-Index stieg um 1,3 Prozent auf 27.791 Punkte, der S&P-500 gewann 0,3 Prozent. Der technologielastige Nasdaq-Composite gab dagegen um 0,4 Prozent nach. An der Nyse wurden 2.184 (Freitag: 1.810) Kursgewinner und 834 (1.169) -verlierer gesehen. Unverändert schlossen 46 (66) Titel.

Einen freundlichen Akzent setzte auch die Meldung, dass die USA zuletzt die niedrigste Zahl an täglichen Corona-Neuinfektionen seit einer Woche gesehen haben. Allerdings wurde am Wochenende die Marke von fünf Millionen Infizierten überschritten. Nun regte sich die leichte Hoffnung, dass eine Überwindung der Corona-Krise ohne weitere Lockdowns geschafft werden kann, die eine zusätzliche Belastung für die US-Wirtschaft darstellen würden.

Als bullishes Zeichen wurde die Stärke des Dow Jones Transportation Average gewertet, dessen Aktien FedEx (+9 Prozent) und United Parcel Service (+1,7 Prozent) kräftig vorrückten. Hier half die Hoffnung, dass die Lieferdienste von steigenden E-Commerce-Volumen und besseren Preisen profitieren werden.

Unverändert angespannt ist die Lage dagegen zwischen den USA und China. Peking kritisierte die jüngsten US-Sanktionen gegen die Regierung in Hongkong scharf und hat nun ebenfalls Sanktionen gegen Einzelpersonen aus den USA verhängt. Betroffen sind elf US-Bürger, darunter die Senatoren Marco Rubio und Ted Cruz.

Dollar legt zu mit Trump-Dekret

Der Dollar legte leicht zu, nachdem US-Präsident Trump am Wochenende verschiedene Dekrete zur Verlängerung der US-Arbeitslosenunterstützung unterzeichnet hat. Diese seien etwas überraschend gekommen, der Markt habe eigentlich umfangreichere Wirtschaftsstimuli von Seiten der US-Politik erwartet, so die Danske Bank. Für den Dollar-Index ging es um 0,1 Prozent nach oben. Gegen den Euro gewann der Greenback deutlicher, nämlich um 0,4 Prozent.

Auch die Ölpreise stiegen mit den beschlossenen Corona-Hilfen in den USA. Händler setzten auf eine steigende US-Nachfrage. Daneben stützten Aussagen von Aramco-CEO Amin Nasser, wonach die globale Nachfrage nach Öl anziehe, nachdem sich die Volkswirtschaften nach der Lockerung der Coronavirus-Sperren wieder geöffnet hätten. So soll die Nachfrage für Benzin- und Diesel in China nahezu wieder auf dem Niveau von vor der Coronavirus-Krise liegen. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI stieg um 2,0 Prozent auf 42,04 Dollar, Brent gewann 1,4 Prozent auf 45,00 Dollar.

Der Goldpreis zeigte sich leichter, belastet vom festen Dollar und von Konjunkturoptimismus. Die Feinunze gab um 0,5 Prozent ab auf 2.026 Dollar.

US-Anleihen waren ebenfalls nicht gesucht. Die Rendite zehnjähriger Papiere stieg um 1,6 Basispunkte auf 0,58 Prozent.

Berkshire Hathaway mit Gewinnsprung im zweiten Quartal

Bei den Einzelwerten ging es für die Aktien von Berkshire Hathaway um 1,5 Prozent nach oben. Das Investmentvehikel von Großinvestor Warren Buffett hat im zweiten Quartal massiv von der Erholung der Aktienmärkte profitiert. Das Unternehmen verbuchte einen Gewinnsprung um 86 Prozent. Die Gewinne im umfangreichen Versicherungsgeschäft stiegen, während die Ergebnisse im Eisenbahn-, Versorgungs- und Energiebereich sowie anderen Bereichen zurückgingen.

Die Hotelkette Marriott hat im zweiten Quartal einen Verlust geschrieben, da die normalerweise lukrative Sommerreisesaison angesichts der Covid-19-Pandemie ausblieb. Das Unternehmen sieht aber Zeichen für eine Erholung. Die Aktie kletterte um 3,6 Prozent.

Die Aktie der angeschlagenen Eastman Kodak verloren rund 28 Prozent. Ein Staatskredit für das Unternehmen ist wieder in Frage gestellt worden, da von Seiten der Politik und der Regulierer Einwände erhoben werden.

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August 10, 2020 16:12 ET (20:12 GMT)

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