Alt 31.07.20, 15:33
Standard Uneinheitlich - Gute Konjunkturdaten stützen in China
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Am Freitag war an den Börsen in Ostasien und Australien keine einheitliche Tendenz auszumachen. Während es in Japan und Australien mit den Kursen nach schwachen Vorgaben aus den USA kräftig nach unten ging, schlossen Aktienmärkte auf dem chinesischen Festland im Plus, nachdem der offizielle Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in China überraschend gestiegen war. Die Technologiewerte in der Region erhielten Rückenwind von den überzeugenden Quartalsausweisen, die Apple, Amazon und Facebook am Donnerstag nach US-Börsenschluss vorgelegt hatten.

In Tokio fiel der Nikkei-225-Index um 2,8 Prozent auf 21.710 Punkte, belastet von der Aufwertung des Yen zum US-Dollar und schwachen Geschäftszahlen heimischer Unternehmen. Der S&P/ASX-200 gab in Sydney um 2 Prozent nach. Hier dämpften die wieder steigende Zahl der Corona-Infektionen die Kauflaune. Der Kospi in Seoul sank um 0,8 Prozent.

In Schanghai ging es mit dem Composite-Index um 0,7 Prozent nach oben. Shenzhen und Chinext schlossen 1,3 respektive 1,9 Prozent höher. In Hongkong tendierte der Hang-Seng-Index im späten Handel knapp behauptet.

Schwache Quartalsausweise und starker Yen belasten Tokioter Börse

An der Börse in Tokio brachen Panasonic um 13,3 Prozent ein. Das Unternehmen ist im ersten Geschäftsquartal in die Verlustzone gerutscht. Komatsu hat derweil einen Gewinneinbruch um 66 Prozent gemeldet, was die Aktie um 8,6 Prozent drückte. Bei Ajinomoto stieg dagegen der Gewinn im Quartal um 36 Prozent; die Aktie sprang daraufhin um 11,4 Prozent nach oben.

In Sydney stürzten AMP um 12,8 Prozent ab, nachdem der Finanzdienstleister einen enttäuschenden Ausblick auf das erste Halbjahr gegeben hatte. Die Aktien der Hochtief-Tochter Cimic zeigten sich 1,2 Prozent schwächer. Das Unternehmen hatte am Vortag nach Börsenschluss einen Gewinneinbruch vermeldet, hält die Dividende aber dennoch stabil. Überdies verhandelt Cimic mit dem Investor Elliott Advisors über eine Beteiligung an dem Bergbaudienstleister Thiess. Diese ziele auf eine Beteiligung von Elliot von 50 Prozent am Grundkapital von Thiess ab, was nach Meinung der UBS die Bilanz von Cimic stärken würde.

In Hongkong rückten China Evergrande um 1,9 Prozent vor. Das Unternehmen plant die Abspaltung und den Börsengang seiner Immobilienverwaltungssparte.

Am Devisenmarkt erreichte die japanische Währung ein neues Viermonatshoch bei 104,16 Yen je US-Dollar. Am Vortag kostete der Greenback in der Spitze noch etwas über 105 Yen. Konjunktursorgen verschafften dem als sicherer Hafen in Krisenzeiten geltenden Yen Zulauf, nachdem am Donnerstag verheerende Wirtschaftsdaten aus Übersee gemeldet worden waren. Sowohl in Deutschland als auch in den USA ist die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal aufgrund der Coronakrise in historischem Ausmaß eingebrochen.

Die Ölpreise profitierten von den chinesischen Konjunkturdaten und dem schwächeren Dollar. Der Preis für das Barrel der global gehandelten Sorte Brent stieg um 1,0 Prozent auf 43,35 Dollar.

Auch Gold war gesucht; die Feinunze verteuerte sich um 0,9 Prozent auf 1.977 Dollar. Nach Meinung der australischen Bank ANZ hat Gold noch Luft nach oben. Die lockere Geldpolitik der großen Zentralbanken werde das Interesse an dem zinslos gehaltenen Edelmetall hoch halten, erwarten die Analysten. Sie rechnen überdies mit einem schwachen US-Dollar, wodurch Gold für Käufer aus dem Nicht-Dollarraum billiger und somit attraktiver würde.

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July 31, 2020 04:17 ET (08:17 GMT)

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