Alt 29.07.20, 16:44
Standard Börsen rutschen leicht ins Minus
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FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen rutschen am Mittwochnachmittag leicht ins Minus. Am fundamentalen Bild hat sich mit Blick auf die Coronakrise nichts geändert - latent belastet die Sorge vor einer zweiten Infektionswelle. Das schwache Verbrauchervertrauen aus Europa mache Sorgen, heißt es im Handel. Sowohl in Frankreich als auch in Schweden hätten die Daten im Juli nicht nur unter den Erwartungen gelegen, sondern sich gegenüber dem Vormonat sogar noch verschlechtert.

Der DAX notiert 0,3 Prozent im Minus bei 12.800 Punkten, der Euro-Stoxx-50 gibt 0,3 Prozent auf 3.294 Zähler nach. Daneben halten sich die Anleger vor der geldpolitischen Entscheidung der US-Notenbank am Abend zurück. Dort werde auf weitere Signale für eine lockere Geldpolitik, also das 'lower for longer', gesetzt, sagt Seema Shah von Principal Global Investors. Der Euro ist im Vorfeld gut unterstützt und notiert bei 1,1750 Dollar.

Ansonsten setzt die Berichtssaison die Akzente. Für die Aktie von BASF geht es um 4,8 Prozent nach unten. BASF bleibt nach einem coronabedingten Einbruch des Geschäfts im zweiten Quartal einen Ausblick auf das gesamte Geschäftsjahr weiter schuldig. Die Unternehmensprognose für das EBIT im dritten Quartal impliziert laut Citi eine Senkung der Konsenserwartungen für das EBIT 2020 um 14,1 Prozent. Die Zweitquartalszahlen haben keine großen Überraschungen enthalten.

Viele Zahlen aus dem Bankensektor

Deutsche Bank geben 4,5 Prozent nach. Die Bank hat im zweiten Quartal trotz Corona-Pandemie überraschend einen Gewinn erzielt und profitierte dabei von leicht höheren Erträgen und deutlich niedrigeren Kosten. Die Citigroup zweifelt indes an der Nachhaltigkeit der Ergebnisse. Die Analysten bleiben hinsichtlich der Ziele für 2022 einschließlich einer Eigenkapitalrendite von über 8 Prozent skeptisch.

Auch die DWS (minus 2,7 Prozent) hat Zahlen vorgelegt. Der bereinigte Vorsteuergewinn habe im zweiten Quartal mit 189 Millionen Euro um 2 Prozent über dem Vorjahreswert sowie um 8 Prozent über den Marktschätzungen gelegen, so die Citi-Analysten. Hierzu hätten auch geringere Kosten einen Beitrag geleistet. Die Marge habe die Erwartungen allerdings deutlich verfehlt.

Daneben hat Barclays (minus 5,2 Prozent) Zahlen ausgewiesen: Der Vorsteuergewinn hat sich im ersten Halbjahr mehr als halbiert. Gründe waren ein schwaches zweites Quartal sowie hohe Wertberichtigungen bei Krediten. Das zweite Halbjahr werde schwierig, warnte die britische Bank zudem.

Banco Santander (minus 5,6 Prozent) hat wegen Abschreibungen einen kräftigen Verlust im zweiten Quartal verbucht. Wie die spanische Bank mitteilte, wurde aufgrund der Auswirkungen der Pandemie auf die Wirtschaftsaussichten eine Wertminderung von 12,6 Milliarden Euro vorgenommen. Der Nettoverlust lag bei 11,13 Milliarden Euro bei Einnahmen von 10,46 Milliarden Euro.

In Frankreich legt die Aktie von Kering 3,9 Prozent zu. Nach LVMH am Vortag reagieren die Anleger erleichtert. Nach Einschätzung der Citigroup zeigt sich bei Kering eine Verbesserung. Die Umsätze im zweiten Quartal seien wechselkursbereinigt um 43 Prozent gesunken, wohingegen die Analysten und die Konsenserwartungen von einem Rückgang um 48 Prozent ausgegangen waren. Im Juni und Juli sei eine Erholung im Einzelhandel zu sehen gewesen, heißt es.

Glaxosmithkline-Zahlen enttäuschen

Glaxosmithkline reagieren verschnupft auf die Zweitqartalszahlen. Der bereinigte Gewinn je Aktie ist mit 19,2 Pence unter der Konsensschätzung von 19,63 Pence ausgefallen. Auch der Umsatz blieb mit 7,62 Milliarden Pfund unter der Prognose von 7,69 Milliarden. Glaxosmithkline verlieren an der Londoner Börse 2,7 Prozent.

Schneider Electric gewinnen 3,1 Prozent. Deutlich oberhalb der Markterwartung sehen die Analysten von Jefferies das EBITA, das den Konsens um 23 Prozent übertroffen habe. Nach Halbjahreszahlen geht es für Aston Martin sogar um 11,3 Prozent nach oben. Citigroup spricht von einer positiven Überraschung. Die Zahlen seien nicht so schlimm wie befürchtet ausgefallen. Der EBIT-Verlust von 145 Millionen Pfund sei besser als im Konsens (minus 184 Millionen) erwartet.

Bei Telefonica Deutschland gibt es laut Citigroup viel zu tun. Das Unternehmen habe durchwachsene Ergebnisse veröffentlicht, wobei die Auswirkungen von Covid-19 stärker belastet hätten als dies bei Mitbewerbern der Fall gewesen sei. Telefonica Deutschland verlieren 3,7 Prozent.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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July 29, 2020 10:02 ET (14:02 GMT)

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