Alt 01.02.21, 15:58
Standard Freundlicher Beginn an Wall Street nach Wochenverlust
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NEW YORK (Dow Jones)--Nach der Talfahrt zum Wochenausklang bzw. in der Vorwoche stehen die Börsenampeln an der Wall Street am Montag auf grün. Die Vorwoche lieferte die schwärzeste Handelswoche seit Oktober. Aktuell steigt der Dow-Jones-Index kurz nach dem Start um 0,9 Prozent auf 30.244 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite rücken um 1,1 bzw. 1,5 Prozent vor. Damit wird zumindest ein Teil der heftigen Freitags- und Wochenverluste wieder aufgeholt. Der Volatilitätsindex, das "Angstbarometer", sinkt um 6 Prozent - im Januar hatte der Zuwachs hier bei 45 Prozent gelegen. Im Handel spricht man von einer sinkenden Leerverkaufsquote unter Hedgefonds, daher könnte die Volatilität in der laufenden Woche weiter nachlassen.

Etwas Mut machen die positiven Schlagzeilen um die Impfstoffversorgung in Europa. Aber auch die jüngst rückläufigen Infektionsraten in den USA stützen das Sentiment. Auch Krankenhausbelegung und Todesfälle deuten auf eine leichte Entspannung. Aus China kommt das Signal, dass die dortige Erholung der Wirtschaft zwar etwas an Kraft verliert. Gleichwohl befindet sich die Konjunktur dort weiter auf Expansionskurs. In den USA wird die Revision des Einkaufsmanagerindexes sowie der ISM-Index zum verarbeitenden Gewerbe veröffentlicht - außerdem Daten zum Immobilienmarkt.

"Der breite Aktienmarkt wird seine Rally in diesem Jahr wahrscheinlich fortsetzen. Wir glauben, dass die Märkte in naher Zukunft wirklich gut abschneiden werden, weil die Hoffnung umgeht, dass die Wirtschaft besser laufen wird und wir eine Menge politische Unterstützung sehen", sagt Chefmarktstratege Mark Dowding von BlueBay Asset Management.

Unter den Einzelwerten steigen die Öltitel Chevron und Exxon um 0,5 bzw. 0,8 Prozent. Am Wochenende ist bekannt geworden, dass die Chefs der beiden Ölkonzerne im vergangenen Jahr die Möglichkeit eines Zusammenschlusses ausgelotet haben. Auch die steigenden Ölpreise stützen die Kurse. Property Solutions Acquisition schnellen um 9,7 Prozent empor, die Gesellschaft übernimmt den E-Mobilitätshersteller Faraday Future. Thermo Fisher Scientific ziehen um 1,4 Prozent an. Der Analysegerätehersteller profitierte von der Coronapandemie und verbuchte deutlich verbesserte Gewinnkennziffern und Erlöse.

Spekulanten lassen nicht locker

Auch die zuletzt als Spekulationsobjekte aufgefallenen Titel Gamestop, AMC Entertaintment und Koss zeigen sich einmal mehr auffällig. Während die Kurse von Gamestop und Koss um 10 bzw. 21 Prozent einbrechen, schnellen die Papiere des Kinobetreibers AMC um weitere 27 Prozent in die Höhe. Privatanleger sprechen sich über Soziale Netzwerke ab und treiben seit Wochen die Kurse ausgewählter Aktien ohne fundamentalen Hintergrund nach oben. Immer mehr Händler rufen nach den Regulierungsbehörden.

Der Euro reduziert die Tagesverluste zum Dollar etwas. Aktuell geht er mit 1,2097 Dollar um nach Wechselkursen im Tageshoch um 1,2148 Dollar. Der Versuch der EZB, den Euro mittels Drohung einer Zinssenkung schwach zu reden, sei eine sehr gefährliche Strategie, blickt die Danske Bank auf die Vorwoche zurück. Die EZB könne ein solches Signal nicht allzu oft aussenden, ohne tatsächlich danach zu handeln, sonst riskiere sie ihre Glaubwürdigkeit, warnt Marktstratege Piet Haines Christiansen. Der Dollar-Index zeigt sich indes etwas fester.

Die Erdölpreise ziehen mit den chinesischen Konjunkturdaten und den gestiegenen Hoffnungen in der Coronakrise an. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI legt um 1,7 Prozent auf 53,11 Dollar zu, europäisches Referenzöl der Sorte Brent verteuert sich um 1,2 Prozent auf 55,71 Dollar.

Gold legt, befeuert von einer Rally bei Silber, um 1,0 Prozent auf 1.865 Dollar zu - trotz der Dollar-Stärke. Händler sprechen von spekulativen Silber-Käufen - befeuert durch entsprechende Aufrufe in den Sozialen Medien. Nach Gamestop sei nun Silber an der Reihe, sagt ein Händler.

Die positive Stimmung am Aktienmarkt drückt die Rentennotierungen ins Minus. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen steigt um 2,1 Basispunkte auf 1,08 Prozent.

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February 01, 2021 09:45 ET (14:45 GMT)

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