Alt 31.07.09, 14:08
Bonds weekly: Rentenreport KW 31
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Der Bund-Future konnte sich in dieser Woche trotz neuer Jahreshöchststände am Aktienmarkt behaupten, tendierte zuletzt sogar wieder fester. Offenbar wurde am Rentenmarkt weniger auf die Rallye des DAX geachtet, sondern vielmehr auf die aktuelle konjunkturelle Entwicklung. Denn es sieht zwar nach einer Bodenbildung am US-Immobilienmarkt aus, aber die übrigen Daten zur größten Volkswirtschaft der Welt blieben hinter den Erwartungen zurück.

So waren das Verbrauchervertrauen und die Auftragseingänge für langlebige Güter in den USA rückläufig. Außerdem stieg die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe mit 584.000 etwas stärker, als dies Analysten vorhergesagt hatten. US-Präsident Barack Obama sieht dann auch im Abbau der Arbeitsplätze ein „riesiges Problem“. Außerdem gab er bereits vor der am Freitag veröffentlichten ersten Schätzung zum Bruttoinlandsprodukt bekannt, dass die US-Wirtschaft im zweiten Quartal weiter geschrumpft sei. Marktexperten rechnen damit, das vor allem die Daten zur Industrieproduktion und die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden dies bestätigen. All dies und die vom Markt überraschen gut aufgenommen Neuemissionen von US-Staatsanleihen stützten die Notierungen an den Rentenmärkte.

Bemerkenswert ist auch die weiterhin negative Inflationsrate in Deutschland. „Allerdings sollte dies aufgrund der stark gesunkenen Energie- und Lebensmittelpreise nicht überbewertet werden, denn diese Komponenten hatten genau im Juli letzten Jahres ihre historischen Höchststände“, sagt Sabine Traub, Leiterin des Rentenhandels an der Börse Stuttgart, und ergänzt: „So lange die Konsumgüterpreise nicht rückläufig sind, hält sich die Deflationsgefahr in Grenzen“.

Aus charttechnischer Sicht hat der Bund-Future den seit Mitte Juli herrschenden Abwärtstrend verlassen und ging nun in eine neutrale Seitwärtsbewegung im Bereich von 120,40 und 121,70 Punkten über.

Anlegertrends: Tui-Anleihen unter Druck

Im Bereich der Unternehmensanleihen gerieten die Papiere von Tui unter Druck. Belastend wirkten hier vor allem die Herabstufungen durch die Rating-Agenturen S&P und Moody’s. Zudem ist der Ausblick für die gesamte Branche derzeit eher negativ zu bewerten.

Seit dem 28.07. wird an der Börse Stuttgart eine neue Fiat-Anleihe gehandelt (WKN: A1AKT2). Das Papier läuft bis zum 30. Juli 2012 und verzinst sich mit neun Prozent. Die Mindeststückelung liegt hier allerdings bei nominal 50.000 Euro. „Die Nachfrage bei diesem Bond ist bereits ordentlich. Aufgrund der Mindeststücklung von 50.000 Euro greifen aber vor allem institutionelle Investoren zu dem Papier“, berichtet Sabine Traub.

Ebenfalls am 28.07. wurde die neue Anleihe des weltweit größten Erdgasförderers Gazprom zum Handel an der Stuttgarter Börse aufgenommen (WKN: A1AKSL). Diese ist am 04.02.2015 fällig und hat einen festen Kupon von 8,125 Prozent. Die Mindeststückelung beträgt hier ebenfalls nominal 50.000 Euro.

Ab dem 31.07. ist auch die Citigroup mit einer neuen Anleihe vertreten. Die Laufzeit beträgt zehn Jahre und der feste Zins liegt bei 7,375 Prozent. Auch hier liegt die kleinste handelbare Einheit bei privatanlegerunfreundlichen nominal 50.000 Euro.

Aufgrund der Urlaubsmonats August kommt es derzeit traditionell zu einer vorübergehenden Flaute bei den Neuemissionen. Dies dürfte sich aber ab September schnell wieder ändern.

Quelle: boerse-stuttgart AG
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