Alt 17.07.09, 14:53
Aktienmarktrallye belastet Bund-Future
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In der vergangenen Handelswoche geriet das Anleihenbarometer Bund-Future unter Druck. Ein großer Belastungsfaktor war die Kursrallye an den Aktienmärkten.

Zum Wochenauftakt verlief der Handel in relativ ruhigen Bahnen. Marktbewegende Konjunkturdaten standen nicht auf der Agenda. Belastend waren die Kursgewinne an den Aktienmärkten. „Der Risikoappetit der Anleger stieg und es kam zu Umschichtungen von Anleihen in Aktien“, berichtet die Leiterin des Rentenhandels Sabine Traub. Zugute kam den Anleihen in Laufe der gesamten Woche aber, dass es weniger Neuemissionen, als fällige Anleihen gab. Freie Gelder wurden in bereits laufende Anleihen investiert.

Am Dienstag erntete unter anderem der ZEW-Index Aufmerksamkeit. Dieser gilt als Stimmungsindikator, und insbesondere die Konjunkturerwartungen finden Beachtung an den Märkten. Entgegen der Erwartungen ging der ZEW-Index von 44,8 Punkten auf 39,5 Zähler zurück. Die Konjunkturerwartungen trübten sich leicht ein. Leicht über den Prognosen lagen die US-Einzelhandelsumsätze im Juni mit 0,6 Prozent. Die Erzeugerpreise in den USA überraschten mit einem Anstieg um 1,8 Prozent. Für eine Belastung sorgten einmal mehr die Aktienmärkte. Auch die guten, und deutlich über den Prognosen liegenden Ergebnisse der US-Bank Goldman Sachs, sorgten für Zuversicht an den Märkten. „Obwohl die Aktienmärkte in den letzten Tagen eine kleine Rallye erlebten, fallen die Kursverluste bei Anleihen noch moderat aus“, berichtet Sabine Traub.

Der Mittwoch stand wieder in der Gunst der Aktien und sorgte bei Anleihen für weiteren Abgabedruck. Aus den USA kam zudem eine regelrechte Flut an Konjunkturdaten an die Märkte. Einen Lichtblick lieferte der Geschäftsklimaindex der New York Fed. Der Index verbesserte sich im Juli auf -0,6 Punkte. Dies ist der höchste Stand seit April 2008. Die US-Preiszahlen fanden wenig Beachtung, machten aber klar, dass sich am Bild eines geringen Preisdrucks nichts geändert hat.

Am Donnerstag konnte sich das Anleihenbarometer trotz der freundlichen Aktienmärkte im Tagesverlauf wieder etwas erholen. Anfänglich drückte noch das chinesische Bruttoinlandsprodukt, das mit 7,9 Prozent Wachstum besser als erwartet ausgefallen war, leicht auf die Kurse, doch im Laufe des Tages drehten die Anleihenmärkte ins Plus. Händler verwiesen auf eine technische Gegenbewegung und die Sorgen um den vor dem Bankrott stehenden US-Mittelstandsfinanzierer CIT Group.

Zum Wochenausklang präsentierte sich der Bund-Future stabil. Am Nachmittag stehen noch Daten vom US-Immobilienmarkt auf der Agenda. So werden die Baubeginne und die Baugenehmigungen vom vergangenen Monat veröffentlicht. Die Vorlage der Quartalsergebnisse von Citigroup und Bank of America könnte die Finanzmärkte auch noch bewegen.

Anlegertrends: TUI Anleihen im Vorfeld der Ratingherabstufung unter Druck

Wenig erfreulich verliefen die vergangenen Tage für die Anleihen des Touristikkonzerns TUI. Bevor am Markt endgültig bekannt wurde, dass die Ratingagentur S&P ihre Einstufung zurücknimmt, gerieten die Anleihen schon unter Druck. Wie bekannt wurde, hat S&P das Kreditrating nun auf „B-“ herabgestuft und mit einem negativen Ausblick versehen. Mittlerweile haben sich die Anleihenkurse auf dem etwas erniedrigten Niveau stabilisiert.

Sabmiller, der zweitgrößte Brauereikonzern der Welt, ist ebenfalls mit einer Neuemission vertreten. Bei 50.000 Euro nominal liegt die kleinste handelbare Einheit. Der Kupon beträgt 4,5 Prozent, am 20. Januar 2015 wird die Anleihe fällig (WKN: A1AKBM). Zu Sabmiller gehören unter anderem die Marken Miller, Castle und Pilsner Urquell.

Der französische Automobilhersteller Peugeot hat eine neue Anleihe emittiert, die sich bereits guter Umsätze erfreut. Mit einem Kupon von 8,375 Prozent ist die Anleihe ausgestattet, die am 15. Juli 2014 fällig wird. Die kleinste handelbare Einheit und zugleich auch die Mindeststückelung liegen bei 1.000 Euro nominal (WKN: A1AJ7Z).

Auch die National Australia Bank ist mit einer neuen Anleihe vertreten. Mit einer festen Verzinsung von 4,75 Prozent ist die am 15. Juli 2016 fällige Anleihe ausgestattet. Bei 50.000 Euro liegt die kleinste handelbare Einheit (WKN: A1AKAK).

Die LBBW hat eine neue Synthia-Anleihe emittiert, bei der Berkshire Hathaway, die Beteiligungsgesellschaft von Börsenlegende Warren Buffett zugrunde liegt. Die Anleihe ist mit einem jährlichen Zins von vier Prozent ausgestattet und wird am 20.09.2012 fällig. Zins- und Rückzahlung hängen von der Bonität des Referenzunternehmens ab. Im Falle eines Kreditereignisses kommt es zum vorzeitigen Barausgleich (WKN: LBW59W).

Die Credit Agricole hat einen Pfandbrief begeben, der seit heute am Börsenplatz Stuttgart handelbar ist. Mit einem festen Kupon von 3,5 Prozent ist die Anleihe ausgestattet, am 21. Juli 2014 endet die Laufzeit. Die kleinste handelbare Einheit liegt bei 50.000 Euro nominal (WKN: A1AKAL).

Einer der größten Mischkonzerne der Welt, General Electric, steuert ab Montag eine neue Anleihe bei. Die Neuemission notiert in Euro, verfügt über eine fünfjährige Laufzeit und ist mit einem Kupon von 3,75 Prozent ausgestattet. Privatanlegerfreundlich ist die kleinste handelbare Einheit: Sie liegt bei 1.000 Euro nominal (WKN: A1AJ32).

Quelle: boerse-stuttgart AG
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