Alt 12.06.09, 13:10
Bund-Future vollzieht Seitwärtsbewegung
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In einer relativ ruhigen Handelswoche bewegte sich das Anleihenbarometer Bund-Future per Saldo seitwärts. Marktbewegende Konjunkturdaten standen kaum auf der Agenda, so dass die Aktienmärkte oftmals den Takt vorgaben. Infolge des Feiertags blieben einige Akteure dem Handel an den Finanzmärkten auch fern.

Der Wochenbeginn verlief für das Anleihenbarometer Bund-Future recht freundlich. Die Nachricht über eine erneute Herabstufung der Kreditwürdigkeit Irlands hat die deutschen Anleihen gestützt. Das Rating des Eurolandes wurde von der zweitbesten Notenstufe “AA+” auf “AA” zurückgenommen. Den Ausblick ist laut S&P “negativ”. Irland ist wegen seines großen Finanzsektors und des Preisverfalls am Immobilienmarkt besonders hart von der Wirtschaftskrise betroffen. „Auch die schwächeren Aktienmärkte haben die Anleihen am Montag beflügelt“, berichtet der Anleihenhändler Oliver Gebhard. Von Seiten der EZB war zu hören, dass die Leitzinsen im Falle einer Erholung der Wirtschaft wieder zügig angehoben werden müssten. Bundesbankpräsident Weber forderte ein schnellstmögliches Absaugen der Überschussliquidität.

Am Dienstag ging es für das Anleihenbarometer per Saldo leicht nach oben. Nachdem die Aktienmärkte nach anfänglichen Kursgewinnen ins Minus rutschten, drehten die Anleihen wieder ins Plus. Vor allem die enttäuschend ausgefallenen Daten zur Produktion in Deutschland haben den Konjunkturoptimismus gedämpft. Die Produktion im Verarbeitenden Gewerbe sei preis- und saisonbereinigt im Vergleich zum Vormonat um 1,9 Prozent zurückgegangen. Ökonomen hatten hingegen mit einem leichten Anstieg um 0,23 Prozent gerechnet.

Zur Wochenmitte und auch am Donnerstag präsentierte sich erneut ein lehrbuchmäßiges Bild: Die Kursgewinne am Aktienmarkt sorgten für Umschichtungen, unter denen die Anleihen litten. Am Donnerstag verlief der Handel zudem sehr ruhig. In einigen Bundesländern war Feiertag, und so waren die Umsätze vergleichsweise gering. Die am Donnerstagnachmittag veröffentlichte Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA und die Einzelhandelsumsätze im Mai waren etwas niedriger als erwartet ausgefallen. Die Anleihen erholten sich daraufhin etwas von ihren zuvor noch deutlicheren Verlusten.

Anlegertrends: Arcandor meldet Insolvenz an – Wandelanleihe notiert nun flat

Der Tourismus- und Warenhausbetreiber Arcandor hat am Dienstag Insolvenz angemeldet. Die Wandelanleihe wurde am Dienstag zunächst vom Handel ausgesetzt, ist seit Mittwoch aber wieder handelbar. Allerdings notiert sie nun flat, d.h. ohne Stückzinsen. Nachdem die Anleger bislang das Recht hatten, ihre Anleihe in eine festgelegt Anzahl Aktien zu wandeln, ist daraus nun quasi eine Verpflichtung geworden. „Zugrunde liegen der Wandelanleihe aber Aktien von Thomas Cook, nicht von Arcandor“, erklärt der Anleihenhändler Christof Wolf. „Nun werden diese Aktien verkauft, und der Erlös wird dann den Anleihegläubigern der Arcandor-Wandelanleihe zugute kommen“, so der Experte.

Der Automobilzulieferer Robert Bosch ist in dieser Woche mit zwei neuen Anleihen vertreten. Eine vierjährige Anleihe mit einem festen Kupon von 3,75 Prozent (WKN: A0Z12Q), sowie eine achtjährige Anleihe, die sich mit 5,125 Prozent verzinst (WKN: A0Z12P). Die kleinste handelbare Einheit beträgt bei beiden Anleihen 50.000 Euro nominal.

Seit Mittwoch ist der Arzneimittelkonzern Novartis erstmals mit einer Anleihe an der Stuttgarter Börse vertreten (WKN: A1AHRB). Die Neuemission ist mit einem festen Kupon von 4,25 Prozent und einer Laufzeit bis zum 15. Juni 2016 ausgestattet. Bei 50.000 Euro nominal liegt die kleinste handelbare Einheit.

Die neue Anleihe des Energiekonzerns RWE ist privatanlegerfreundlich gestaltet und mit einer kleinsten handelbare Einheit von 1.000 Euro nominal ausgestattet. Am 16. September 2011 wird die Anleihe fällig. Der feste Kupon beträgt 2,5 Prozent (WKN: A1AH10).

Seit Donnerstag ist die Neuemission der US-Bank Citigroup an der Stuttgarter Börse handelbar. Die Anleihe notiert in Euro, läuft bis zum 16. Juni 2014 und verzinst sich mit einem festen Kupon von 7,375 Prozent. Bei 50.000 Euro nominal liegt die kleinste handelbare Einheit (WKN: A1AHXT).

Quelle: boerse-stuttgart AG
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