Alt 22.05.09, 12:53
Anleihenbarometer mit leichten Kursverlusten
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Kursgewinne am Aktienmarkt und über den Erwartungen liegende Konjunkturdaten brachten das Anleihenbarometer Bund-Future in der vergangenen Woche per Saldo etwas unter Druck.

Zum Wochenauftakt konnte der Bund-Future zunächst ansteigen. Gegen später belastete die gute Stimmung an den Aktienmärkten Zunehmens die Notierungen der Anleihen und das Anleihenbarometer schloss nur mit einem kleinen Plus. „Die Risikoneigung der Anleger nahm wieder zu und der sichere Hafen der Anleihen war in diesem Umfeld nicht mehr so gesucht“, berichtet Claudia Smetko, Anleihenhändlerin an der Stuttgarter Börse.

Der Dienstag stand ganz im Zeichen der Aktien und sorgte bei Anleihen für deutlichen Abgabedruck. „Nach langem Kämpfen konnte der DAX die magische Marke von 5.000 Punkten wieder überschreiten, dies belastete die Anleihen“, so die Anleihenhändlerin. Zudem sorgte der ZEW Index für den Mai für eine positive Überraschung. Die Konjunkturerwartungen stiegen wieder auf 31,1 Punkte, nach 13 Punkten im Monat zuvor. Die Beurteilung der aktuellen Lage hat sich hingegen verschlechtert. Die schwachen Daten zum US-Immobilienmarkt hatten kaum Auswirkungen auf die Anleihenmärkte. Dabei gingen die Zahl der Baubeginne und der Genehmigungen im April entgegen den Erwartungen zurück und fielen auf neue Tiefststände.

Zur Wochenmitte war den Datenkalender relativ leer. Einzig die Veröffentlichung des Protokolls der letzten Fed-Sitzung nach Börsenschluss in Deutschland stand auf der Agenda. Die Fed präsentierte sich sehr vorsichtig: die Prognose für das Bruttoinlandsprodukt im laufenden Jahr wurde gesenkt und die Notenbank rechnet mit steigender Arbeitslosigkeit. Zudem möchte die Notenbank möglicherweise weitere US-Staatsanleihen aufkaufen.

Am Donnerstag verlief der Handel feiertagsbedingt recht ruhig. Konjunkturdaten aus den USA waren am Nachmittag aber zu verarbeiten. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe lagen mit 631.000 im Rahmen der Erwartungen, der Index der Philadelphia Fed lag dagegen unter den Schätzungen der Analysten.

Zum Wochenausklang gab der Bund-Future einen Teil der Kursgewinne vom Vortag wieder ab. Aufgrund des Brückentags blieben einige Akteure dem Handel fern und es war erneut ruhig am Markt.

Anlegertrends: Escada möchte Anlegern Anleihentausch vorschlagen -Zahlreiche Neuemissionen an der Börse Stuttgart

Der Modekonzern Escada möchte den Anlegern seiner im April 2012 fälligen Anleihe einen Anleihenumtausch vorschlagen (WKN: A0EJ83). Mit diesem Umtausch würden die Anleger einen Abschlag von mehr als 50 Prozent auf den Nennwert hinnehmen müssen. „Das Unternehmen steckt tief in den roten Zahlen. Der Anleihenumtausch soll ein Teil des Restrukturierungsplans sein“, so Oliver Gebhard, Anleihenhändler an der Stuttgarter Börse. Kreisen zufolge soll den Anlegern Ende Mai bis Anfang Juni ein Angebot vorgelegt werden. „Die betroffen Anleihe hat auf die Nachricht kaum reagiert. Aufgrund der derzeitigen Situation des Unternehmens notiert sie bereits bei Kursen um die 30 Prozent“, so der Anleihenhändler.

Aktuell kommt es zu einer regelrechten Flut an neuen Anleihen. Einige Anleihen möchten wir Ihnen im Folgenden vorstellen. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der unten stehenden Tabelle “Aktuelle Neuemissionen an der Börse Stuttgart“.

Die WL Bank und die Eurohypo haben neue Jumbo-Pfandbriefe begeben, die seit dieser Woche in Stuttgart handelbar sind. Mit einem Kupon von 3,00 Prozent und einer Laufzeit bis 20. November 2014 ist die neue Anleihe der WL Bank ausgestattet (WKN: A0XFGH). Der Pfandbrief der Eurohypo wird am 25. Mai 2016 fällig und verzinst sich mit einem Kupon von 3,75 Prozent (WKN: EH1A3M). Die kleinste handelbare Einheit beträgt bei der WL Bank Anleihe 50.000 Euro nominal und 1.000 Euro nominal bei der Eurohypo Anleihe.

Die KfW ist mit einem neuen Agency in dieser Woche vertreten. Der festverzinsliche Kupon liegt bei 2,25 Prozent, am 21. Mai 2012 endet die Laufzeit. Privatanlegerfreundlich sind die kleinste handelbare Einheit und die Mindeststücklung: Sie liegen jeweils bei 1.000 Euro nominal (WKN: A0XXM8).

Seit Dienstag ist eine neue Bundesanleihe am Markt. Die Neuemission ist mit einem Kupon von 3,5 Prozent ausgestattet und läuft bis zum 4. Juli 2019. Das Emissionsvolumen liegt bei 7 Milliarden Euro (WKN: 113538).

Der Ölkonzern Shell hat eine neue Anleihe emittiert, die seit Donnerstag in Stuttgart gelistet ist. Mit 4,375 Prozent verzinst sich die Neuemission, fällig wird sie am 14. Mai 2018. Die Mindeststückelung liegt bei 1.000 Euro nominal (WKN: A0T9QV).

Seit heute ist der Energiekonzern E.ON mit einer neuen Unternehmensanleihe an der Stuttgarter Börse vertreten. Bei 2,5 Prozent liegt der feste Kupon, die Anleihe wird am 30. November 2011 fällig. Die kleinste handelbare Einheit beträgt 1.000 Euro nominal (WKN: ENAG05).

Quelle: boerse-stuttgart AG
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