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TOKIO/HONGKONG (Dow Jones)--Risikovermeidung lautet das Gebot der Stunde an den Börsen. Die Anleger an den Aktienmärkten in Ostasien und Australien haben sich am Montag nicht nur der leichteren Vorgabe der Wall Street vom Freitag angeschlossen, sondern die Börsen haben noch darüber hinaus an Terrain eingebüßt. Die weltweit zunehmend bedrohlicher klingenden Nachrichten zur Ausweitung der Corona-Pandemie trieben die Anleger auf die Verkäuferseite.
Während sich einerseits die neue Virusvariante Omikron rasend schnell ausweitet und wieder Lockdown-Maßnahmen drohen bzw. bereits ergriffen wurden, herrscht andererseits weiter keine Klarheit über die Schwere der Krankheitsverläufe. Unter anderem erreichten die kritischen Fälle in Südkorea trotz eingeleiteter Gegenmaßnahmen am Wochenende ein Rekordhoch. Hinzu kam als Belastungsfaktor für die Börsen die Aussicht auf eine global straffer werdende Geldpolitik. In diesem Umfeld wurden Risikopapiere wie Aktien verkauft und sichere Häfen angesteuert; dazu zählten Anleihen, Gold und am Devisenmarkt Währungen wie Dollar und Yen. Steil abwärts um rund 3,5 Prozent ging es mit den Ölpreisen, weil zu den potenziellen Folgen der sich wieder ausweitenden Pandemie auch eine sinkenden Ölnachfrage zählt. Der Nikkei-Index in Tokio verlor 2,1 Prozent auf 27.937 Punkte, in Seoul ging es um 1,8 Prozent nach unten und in Hongkong (Späthandel) um 1,9 Prozent. Schanghai (-1,1%) hielt sich nur unwesentlich besser. Dass Chinas Zentralbank den Leitzins für einjährige Kredite wegen der sich abschwächenden Wirtschaft, die durch einen Einbruch im Immobiliensektor belastet wird, auf 3,80 von 3,85 Prozent gesenkt hat, stützte nicht. Immer neue Zahlungsprobleme im chinesischen Immobiliensektor Auf die Stimmung an den chinesischen Börsen drückte auch, dass das Immobilienunternehmen Kaisa Zahlungstermine auf verschiedene vorrangige Anleihen hat verstreichen lassen und Gespräche mit Anleihegläubigern über eine Umschuldung führt. Für die Aktie, die erstmals seit ihrer Aussetzung am 8. Dezember wieder gehandelt wurde, ging es um gut 14 Prozent abwärts. Das Bauunternehmen ist nach Evergrande einer der größten ausländische Kreditnehmer im chinesischen Immobiliensektor. China Evergrande verloren weitere gut 8 Prozent. Unterdessen zeigt ein von der Ratingagentur Fitch durchgespieltes Stressszenario, dass ein ernsthafter Abschwung in der Immobilienbranche Ansteckungseffekte auf verbundene Branchen wie Bau und Rohstoffe hätte. In Sydney (-0,2%) sackten Magellan Financial um 33 Prozent ab, weil der Vermögensverwalter einen wichtigen Vertrag verloren hatte. Ölwerte standen wie auch andernorts klar auf der Verliererseite. Woodside, Beach Energy und Santos verloren zwischen 2,9 und 4,8 Prozent, in Tokio traf es Inpex (-4,7%) und Idemitsu Kosan (-4,0%). CSL erholten sich um 0,6 Prozent von der jüngsten Kursschwäche in Folge einer Kapitalerhöhung. Für Bewegung im Goldminensektor sorgte die Übernahme von Bardoc Gold (+14,6%) durch St. Barbara (-6,5%). Viva Energy legten nach stark ausgefallenen Geschäftszahlen um 3,7 Prozent zu. Bei Samsung Electronics (-1,2%) verpuffte in der breiten Marktschwäche in Seoul die Nachricht, dass das Unternehmen ein Spezialteam ins Leben gerufen hat, das für höhere Umsätze in China sorgen soll. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/gos/flf (END) Dow Jones Newswires December 20, 2021 02:44 ET (07:44 GMT) Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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