Alt 09.08.18, 13:46
Standard Börsen kaum verändert - Berichtssaison tobt
Beitrag gelesen: 202 x 

FRANKFURT (Dow Jones)--Wenig verändert zeigen sich die Börsen in Europa am Donnerstagmittag. Bewegung in Einzelwerte bringt die laufende Berichtssaison. So spurten Adidas nach Zahlen um fast 8 Prozent nach oben, während es für die Darmstädter Merck um knapp 3 Prozent nach unten geht. Die Berichtssaison für das zweite Quartal hat nun ihren Höhepunkt erreicht, von dieser Seite dürften die Impulse in der kommenden Woche wieder abnehmen.

Der DAX gewinnt 0,2 Prozent auf 12.657 Punkte, der Euro-Stoxx-50 notiert mit 3.489 Punkten knapp behauptet. Für den Aktienmarkt in London geht es um 0,6 Prozent nach unten, hier macht sich im Kursindex bemerkbar, dass etliche Unternehmen ihre Dividende auszahlen.

Im Handelsstreit zwischen China und den USA hat die Volksrepublik wie erwartet reagiert und Zölle von 25 Prozent auf US-Einfuhren von 16 Milliarden Dollar angekündigt. Diese treten am 23. August in Kraft, am selben Tag also, ab dem US-Zölle in gleicher Höhe auf chinesische Einfuhren von 16 Milliarden Dollar erhoben werden. Derweil ist die Inflation in China auf ein Viermonatshoch gesprungen. Die Produzentenpreise stiegen im Juli um 4,6 Prozent und die Verbraucherpreise um 2,1 Prozent auf Jahressicht.

Starke Zahlen treiben Adidas

Adidas-Aktien machen einen Sprung von 7,5 Prozent auf 204,90. Umsätze, EBIT und Gewinn hätten die Erwartungen übertroffen, heißt es im Handel. Insgesamt sei der Bericht "sehr gut" ausgefallen. Equinet verweist auf die Gewinnentwicklung des Sportartikelherstellers, die viel besser als erwartet ausgefallen sei. Nach dem deutlich über den Erwartungen liegenden Anstieg der Bruttomarge betrachtet Equinet die Unternehmensprognose für das Geschäftsjahr als konservativ.

Eher negativ werden die Geschäftszahlen der Merck KGaA im Handel gewertet. Der Darmstädter Pharma- und Spezialchemiekonzern hat im zweiten Quartal weniger verdient als von Analysten erwartet. Vor allem der schwache Dollar hinterließ kräftige Bremsspuren beim Wachstum.

Für die Aktie der Deutschen Telekom geht es nach Zahlenvorlage um 0,4 Prozent nach oben. Umsatzziel leicht verfehlt, aber die Erwartungen an das EBITDA übertroffen: So stellen sich nach Einschätzung von Jefferies die Zweitquartalszahlen der Deutschen Telekom dar. Das Kerngeschäft in Deutschland sei überdies völlig im Rahmen der Erwartungen, sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn.

Thyssenkrupp hat die Prognose für das lange erfolgreiche Aufzugsgeschäft gesenkt, für die Aktie um 0,5 Prozent nach unten. Die Kommentare zu den mittelfristigen Zielen, nun für das Geschäftsjahr 2021, seien positiv aufgenommen worden, doch enttäuschten die breit angelegten Senkungen, vor allem bei Aufzügen.

Nach Zahlenvorlage verlieren Dürr 2,3 Prozent - im Handel ist von Margendruck die Rede. Aurubis geben nach Zahlenausweis 4,4 Prozent nach, während Ströer auf ihre Zahlen mit Aufschlägen von 4,1 Prozent reagieren.

Adecco enttäuscht mit Gewinnrückgang

Für leichte Enttäuschung sorgen die Geschäftszahlen von Adecco im Handel. Das Zeitarbeitsunternehmen hatte im zweiten Quartal einen überraschenden Rückgang des Nettogewinns vermeldet, obwohl es mit dem Umsatz nach oben ging. Adecco-Aktien verlieren 3,6 Prozent. Nach Einschätzung von AJ Bell ist der Kurseinbruch der Tui-Aktie von 7 Prozent darauf zurückzuführen, dass Anleger Zweifel daran hegten, ob der Reisekonzern das Ergebnis im laufenden Geschäftsjahr tatsächlich um einen zweistelligen Prozentwert werde steigern können. Hintergrund könnte Thomas Cook sein - der Mitbewerber hatte in der vergangenen Woche die Ziele nach unten angepasst.

Ryanair beenden ihren einwöchigen Erholungstrend und fallen um 1,6 Prozent. Im Fokus der Marktteilnehmer steht weiter der Streik am Freitag. Analysten wie bei Goodbody setzen hier stark auf den Ausgang von Mediationsgesprächen zwischen der Airline und den irlandbasierten Piloten. Dies werde kommende Woche ein wichtiges Barometer für den Umgang mit den Gewerkschaften innerhalb des Ryanair-Netzwerks werden. Der Billigflieger wird am Freitag von Piloten in Irland, Schweden, Belgien, den Niederlanden und Deutschland bestreikt. Goodbody weist darauf hin, dass dies die größte Geschäftsunterbrechung seit Bestehen der Gesellschaft sein wird.

Im TecDAX hat Evotec starke Geschäftszahlen vorgelegt, die Titel gewinnen 3,9 Prozent. Die Umsätze sind laut Berenberg 16 Prozent über den Konsensschätzungen ausgefallen, beim bereinigten EBITDA sind es sogar 21 Prozent gewesen.

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl/cln

(END) Dow Jones Newswires

August 09, 2018 07:05 ET (11:05 GMT)

Copyright (c) 2018 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 16:37 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]