Alt 14.08.18, 12:43
Standard Aufschläge bröckeln - Lage bleibt kritisch
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FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten zeigen sich die Kurse trotz guter Wirtschaftsdaten am Dienstagmittag nur noch leicht erholt. Der DAX zieht um 0,2 Prozent auf 12.387 Punkte an, der Euro-Stoxx legt um 0,4 Prozent auf 3.421 Punkte zu. Damit liegen beide Indizes schon wieder unter ihren Tageshöchstständen.

Zwar deuten neue Wirtschaftsdaten aus Deutschland und der Eurozone auf weiteres Wachstum hin. Das Wachstum der chinesischen Wirtschaft hat sich zuletzt aber etwas abgekühlt. Und trotz einer leichten Erholung der Lira misstrauen Händler der Situation in der Türkei und sprechen von einer Atempause statt von einer Wende.

"Ich gehe davon aus, dass Gewinne schnell wieder zu Verkäufen genutzt werden", so ein Aktienhändler bereits am Morgen. Denn das Umfeld habe sich nicht über Nacht geändert. Bislang gibt es keine Anzeichen dafür, dass die türkische Zentralbank die Leitzinsen anheben wird.

Die DZ Bank hat wegen der erhöhten globalen Unsicherheiten ihr Kursziel für den DAX reduziert. Sie erwartet den deutschen Leitindex bis Jahresende nur noch bei 12.600 Punkten nach bislang 13.700 Punkten.

RWE mit soliden Zahlen

Die niedrigen Strompreise aus der Vergangenheit haben den Energiekonzern RWE im ersten Halbjahr zwar belastet. Dennoch ist die Ergebnisseite etwas über den Schätzungen der Analysten ausgefallen. Der Versorger bestätigte die Prognosen. RWE peilt einen bereinigten Betriebsgewinn zwischen 1,4 und 1,7 Milliarden Euro an sowie einen bereinigten Gewinn zwischen 500 und 800 Millionen Euro. Für die RWE-Aktie geht es um 3,6 Prozent nach oben. Im Schlepptau ziehen Eon um 1,4 Prozent an.

Dagegen fallen im MDAX Ceconomy um 8,1 Prozent. Die Argumente dafür liefern die Analysten von Bryan Garnier, die für das vierte Quartal skeptisch sind. So verweisen sie auf das Wetter in Deutschland, das sich negativ auf die Umsätze niederschlagen dürfte. Aber auch der andauernd starke Wettbewerb wie auch hohe Lagerbestände trübten das Bild.

Aareal Bank brechen um 6,1 Prozent ein. Die Zahlen entsprechen den Erwartungen, werden allerdings offensichtlich zum Ausstieg genutzt.

Symrise mit besserem organischen Umsatzwachstum

Symrise wiederum steigen um 4,8 Prozent. Die Zweitquartalszahlen sind nach Einschätzung von Davy besser als erwartet ausgefallen. Das EBITDA habe 0,7 Prozent über den Konsensschätzungen gelegen. Positiv heben die Analysten das organische Umsatzwachstum von 10,6 Prozent hervor, das über der Konsensschätzung von 8,1 Prozent liege. Bemerkbar mache sich vor allem die gute Entwicklung bei Scent & Care - hier ging es organisch um 13,6 Prozent nach oben.

Die Halbjahreszahlen von Nordex sind nach Einschätzung eines Händlers noch schlechter als befürchtet ausgefallen. Die Zahlen lägen durch die Bank unter den Erwartungen. Der Konzernverlust beläuft sich auf 40 Millionen Euro, hier sei mit einem Minus von nur 34 Millionen Euro gerechnet worden. Dem Konzern macht der scharfe Wettbewerb zu schaffen. Positiv stimmt einzig der stark gestiegene Auftragseingang. Für das Nordex-Papier geht es um 3 Prozent nach unten.

Nach Zahlen fallen HHLA um 6,5 Prozent. "Hamburg verliert Container-Umsätze an Rotterdam und Antwerpen", so Pierre Gröning, Analyst bei Hauck & Aufhäuser. Während diese Häfen jüngst ein Umschlags-Plus von 6 Prozent vermeldeten, stagniert dieser in Hamburg. Auf der anderen litten die Kosten unter den großen Container-Schiffen, die den Hafen in Hamburg anfahren. Auch für das zweite Halbjahr sei kaum Besserung in Sicht, da die Container-Reederei Hamburg Süd mit ihren Schiffen in Zukunft wohl verstärkt den Eurokai anfahren dürfte.

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August 14, 2018 07:03 ET (11:03 GMT)

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