Alt 09.08.18, 22:27
Standard Wall Street leicht im Minus - S&P-500 und Nasdaq nahe Rekordhochs
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NEW YORK (Dow Jones)--Mit einer leicht negativen Tendenz hat die Wall Street am Donnerstag den Handel beendet. Dabei bewegten sich die in Indizes über den gesamten Verlauf in recht engen Bahnen. Allerdings notierten der S&P-500 und der Nasdaq-Composite nur knapp unter ihren Rekordhochs. Die Investoren hätten zwischen dem weiterhin schwelenden Handelskonflikt zwischen den USA und China auf der einen Seite sowie der gut verlaufenen US-Berichtssaison und der gesunden Weltkonjunktur auf der anderen Seite abgewogen, so ein Teilnehmer. Mit den guten Unternehmensergebnissen erweise sich der Markt relativ wiederstandsfähig gegenüber den geopolitischen Sorgen.

"In den USA sieht es gut aus mit überzeugenden Unternehmenszahlen und robusten Konjunkturdaten, doch in China, Europa und den Schwellenländern zeigt sich die Situation nicht ganz so rosig", sagte Portfolio-Managerin Suzanne Hutchins von Dreyfus Global Real Return Fund. Eine Schwäche in diesen Regionen könnte auch für Gegenwind in den USA sorgen, ergänzte die Teilnehmerin. "Der US-Markt schiebt derzeit mit dem S&P-500 in der Nähe seines Rekordhochs und der geringen Volatilität jede Art von Risiken beiseite, doch dies könnte sich als Fehler erweisen, denn der globale Handel könnte herausfordernder werden", sagte die Portfolio-Managerin.

Der Dow-Jones-Index reduzierte sich um 0,3 Prozent auf 25.509 Punkte. Der S&P-500 fiel um 0,1 Prozent auf 2.854 Punkte. Er befindet sich damit weiter in Reichweite des Rekordhochs bei 2.873 Punkten. Für den Nasdaq-Composite ging es um 3 Punkte auf 7.892 Punkte nach oben, womit der Index den achten Handelstag in Folge mit einem Plus schloss. Zuletzt war ihm dies im Oktober gelungen. Umgesetzt wurden 648 (Mittwoch: 659) Millionen Aktien. Auf 1.469 (1.350) Kursgewinner kamen 1.449 (1.559) -verlierer. Unverändert gingen 142 (148) Titel aus der Sitzung.

US-Daten überzeugen erneut

Die vor Börsenstart veröffentlichten Daten bestätigten die robuste Wirtschaftslage in den USA. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gingen in der Vorwoche überraschend zurück. Ohnehin herrscht praktisch Vollbeschäftigung in den USA. Auch der Inflationsdruck ist gering. Die Erzeugerpreise stagnierten im Juli insgesamt, in der Kernrate stiegen sie um 0,1 Prozent. Damit blieben sie unter den Erwartungen der Volkswirte, die im Konsens insgesamt und in der Kernrate einen Anstieg um je 0,2 Prozent prognostiziert hatten.

Etwas getrübt wurde die Stimmung von den neuen US-Sanktionen gegen Russland. Die USA haben wegen des Giftanschlags auf den ehemaligen russischen Doppelagenten Sergej Skripal und seine Tochter im englischen Salisbury weitere Sanktionen gegen Russland beschlossen, die in rund zwei Wochen in Kraft treten sollen. Nach Angaben eines Beamten des US-Außenministeriums zielen die Sanktionen auf Exporte bestimmter Technologien ab.

Geplatzte Fusion lässt Rite Aid abstürzen

Unter den Einzelwerten standen die Aktien von Rite Aid unter Druck, nachdem die Drogeriekette die Fusion mit dem Supermarktbetreiber Albertsons abgesagt hat. Damit reagierten die Unternehmen auf die zunehmenden Proteste von Investoren. Rite Aid brachen um 11,5 Prozent ein.

Nach einem zwischenzeitlich deutlicheren Plus verlor die Aktie von L Brands schließlich 0,4 Prozent. Der Einzelhändler hat mit dem Umsatz im zweiten Quartal die Erwartungen übertroffen und sieht das Ergebnis je Aktie im Quartal nunmehr am oberen Ende der zuvor genannten Spanne. Für die Dropbox-Aktie ging es nach besser als erwarteten Zahlen für das zweite Quartal um 9,1 Prozent nach oben.

Die Aktien von Vaccinex fielen an ihrem ersten Handelstag um 5,2 Prozent auf 11,38 Dollar und lagen damit klar unter dem Ausgabepreis von 12 Dollar. Diesen hatte das Biopharma-Unternehmen auf das untere Ende der Preisspanne von 12 bis 15 Dollar festgelegt. Insgesamt begibt das Unternehmen 3,3 Millionen Aktien und erwartet einen Erlös von 39,6 Millionen Dollar.

Anleihen legen leicht zu

Am Anleihemarkt legten die Notierungen leicht zu. Teilnehmer verwiesen auf die etwas schwächer als erwartet ausgefallenen Inflationsdaten. Diese deuteten nicht auf eine weitere Beschleunigung bei den Zinserhöhungen durch die US-Notenbank hin. Am Markt wird von zwei weiteren Anhebungen bis zum Ende des Jahres ausgegangen. Bei der Auktion 30-jähriger Staatsanleihen blieb die Nachfrage hinter den Erwartungen zurück. Die Rendite zehnjähriger Titel sank um 4 Basispunkte auf 2,92 Prozent.

Der Goldpreis kam nach zuletzt zwei Handelstagen mit Aufschlägen leicht zurück. Zum US-Settlement fiel der Preis für die Feinunze um 0,1 Prozent auf 1.220 Dollar.

Die Ölpreise konnten ihre anfängliche Erholung vom Einbruch am Mittwoch nicht behaupten und fielen erneut zurück. Die US-Sorte WTI reduzierte sich zum US-Settlement um 0,2 Prozent auf 66,81 Dollar. Brent gab um 0,3 Prozent auf 72,07 Dollar nach. Auf der einen Seite lastet der Handelsstreit auf den Preisen, denn es gibt Befürchtungen, dass die chinesische Ölnachfrage zurückgehen könnte. Andererseits erhält der Markt Unterstützung von Spekulationen, dass als Folge der US-Sanktionen gegen Iran weniger iranisches Öl auf den Markt kommen könnte.

Der Dollar legte mit den jüngsten geopolitischen Entwicklungen leicht zu, denn die Sanktionen der USA gegen andere Länder spielten auch am Devisenmarkt eine Rolle. So fiel die türkische Lira zum Dollar auf ein Rekordtief. Ursächlich ist der Streit um einen in der Türkei inhaftierten US-Pastor. Die USA hatten deswegen in der vergangenen Woche neue Sanktionen beschlossen. Die Verschärfung der US-Sanktionen gegen Russland setzte den Rubel unter Druck, der auf ein Zweijahrestief gegenüber dem Dollar abrutschte. Auch gegenüber dem Euro machte der Dollar Boden gut. Die Gemeinschaftswährung notierte im späten US-Handel bei 1,1531 Dollar, nach gut 1,16 Dollar am Vorabend.

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August 09, 2018 16:20 ET (20:20 GMT)

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