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Starlight
16-05-2004, 00:18
Süd-Afrika erhält den Zuschlag für die Fußball-WM 2010

Land feiert 14:10-Sieg gg. Marokko im 1. Wahldurchgang
Damit leer ausgegangen: Ägypten, Libyen und Marokko

Südafrika liegt im Freudentaumel: Zehn Jahre nach dem Ende der Apartheid hat der Weltverband (FIFA) dem Land an der Südspitze Afrikas die Ausrichtung der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 zuerkannt. Im ganzen Land wurde die Entscheidung über den ersten WM-Gastgeber Afrikas gefeiert, die im ersten Wahlgang mit 14:10 Stimmen zu Gunsten der Heimat Nelson Mandelas und gegen Marokko gefallen war.

Südafrika hatte sich bereits für die WM 2006 beworben, war jedoch Deutschland mit einer Stimme unterlegen. Nach der folgenden Zusage des FIFA-Präsidenten Joseph Blatter, die WM 2010 erstmals an Afrika zu vergeben, sah Südafrika seine Bewerbung auch als politische Geste: Die Ausrichtung der WM sollte die erfolgreiche Abkehr des Landes vom Apartheid-System hin zu einem demokratischen multikulturellen System symbolisieren.

Im Mittelpunkt stand vor allem ein Mann: Nelson Mandela, Freiheitsheld und erster schwarzer Präsident Südafrikas, war trotz seiner 85 Jahre nach Zürich gereist, um gemeinsam mit den beiden anderen Friedensnobelpreisträgern Bischof Tutu und Frederik de Klerk sowie Staatspräsident Thabo Mbeki die Kandidatur zu unterstützen. Nach Bekanntgabe der Entscheidung durch Blatter hielt Mandela jubelnd den FIFA-Pokal in die Höhe. "Ich fühle mich wie ein junger Mann mit 50 Jahren", rief Mandela. Er hatte angekündigt, sich nach der Bewerbung weitgehend aus dem öffentlichen Leben zurückzuziehen.

Größte Veranstaltung auf südafrikanischem Boden
Die Fußball-WM wird die größte Veranstaltung, die jemals auf südafrikanischem Boden stattgefunden hat. Die milliardenschwere WM soll nicht zuletzt der kriselnden Wirtschaft des 44-Millionen-Einwohnerlandes einen Impuls verleihen. Die Veranstalter gehen von 157.000 neuen Jobs aus. Die Arbeitslosenrate in Südafrika liegt bei 40 Prozent.

Südafrika war als großer Favorit in die FIFA-Endausscheidung gegen Marokko, Ägypten und Libyen gegangen. Libyen hatte sich bei der Präsentation am Freitag um die letzte, kleine Chance gebracht, als die Organisatoren erklärten, im Fall der Wahl keine israelischen Fußballer einreisen zu lassen.

Vor der Abstimmung hatten die FIFA-Inspektoren Südafrika ein hervorragendes Zeugnis ausgestellt. Angesichts des "gewaltigen Enthusiasmus" in dem Land seien "exzellente" Titelkämpfe zu erwarten, hieß es in dem Inspektionsbericht. Infrastruktur, Unterkünfte und medizinische Versorgung seien sehr gut. Allerdings bescheinigten die Inspektoren dem Organisationsteam eine gewisse Blauäugigkeit in Finanzfragen: Die auf 467 Millionen Dollar (402 Millionen Euro) veranschlagten Erlöse aus Ticketverkäufen würden "sehr schwer zu erreichen" sein. Kritische Nachfragen löste außerdem die Kriminalitätsrate aus, die zu den höchsten der Welt zählt.

Für die WM, für die 13 Stadien vorgesehen sind, will Südafrika fünf neu bauen und fünf vorhandene renovieren. Für Südafrika bedeutet die Ausrichtung der WM einen glanzvollen Abschluss des Aufstiegs aus der internationalen Isolation ins Zentrum des weltweiten Sportinteresses: 1976 war das Land wegen der Apartheid-Herrschaft aus der FIFA ausgeschlossen worden, 1992 kehrte es in den Verband zurück.


News.at

OMI
16-05-2004, 01:41
Ich gönne es ihnen - hauptsache sie haben die WM 2006 nicht bekommen;)