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namenlos
23-07-2002, 11:57
Ich habe ein paar Minuten Zeit gefunden, um mich Euch mal wieder zuzuwenden (Unser XETRA-Server macht heute Urlaub :-(

Überall höre ich, daß derzeit der Ausverkauf an den Börsen stattfindet. Aber wo genau? Schau ich mir die Umsätze an, kann ich dies nicht so recht glauben: Gestern im DAX 105 Millionen gehandelte Aktien, im Dow Jones 448 Millionen Aktien. O.K. letzteres ist sehr, sehr ordentlich und deutet doch auf einigen Abgabedruck hin. Auch an der Nasdaq wurden gestern endlich mal wieder über 2 Milliarden Stücke herumgereicht. Aber spricht nicht die erwartete Wende gegen diesselbe? Werden wir wirklich jetzt eine Erholung bekommen wenn jedermann darüber spricht?

Ihr merkt schon, die vielen "wenn´s". Meiner Meinung nach sind wir im Dow Jones nahe dem Boden. Bei der Nasdaq bin ich mir dessen noch nicht so sicher. Selbst wenn ich mir die KGV´s für 2003 und 2004 anschaue ist doch einiges noch sehr ambitioniert bewertet. Auch das KGV vom S&P500 liegt weiterhin weit über dem normalen Maß. Was schließe ich daraus? Mein Pulver noch trocken halten und weiterhin nur sehr selektiv mit engen Stopp´s im Markt agieren.

Bis demnächst!

Euer

Sven Kleinhans

P.S.: Mein langer Favorit WebEx Communications hat wieder hervorragende Zahlen vorgelegt. Ich sehe hier letzte Möglichkeiten noch zu günstigen Kursen einzusteigen (auf Sicht von 3 bis 5 Jahren). Kürzel WEBX.

Snowfun
23-07-2002, 12:17
Hi,

schön das du dich mal wieder blicken lässt.

Kannst du die Aktie bitte mal hier vorstellen? Hab noch nie was davon gehört.

Danke

namenlos
23-07-2002, 13:03
Na klar, kein Problem. Um es etwas zu verkürzen habe ich das aktuelle Unternehmensprofil aus maxblue-Deutsche Bank kopiert.



WebEx Communications glänzt erneut mit Rekordquartal

Wieder einmal mehr konnte der Spezialist für Online-Konferenzsysteme WebEx Communications (Nasdaq: WEBX, WKN: 939025) in den vergangenen drei Monaten mit einem Rekordquartal aufwarten. Nicht nur, dass die Umsatzerlöse um 80 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum kletterten, auch konnte der Softwarespezialist die Gewinnschätzungen der Analysten in den Schatten stellen und weitere Firmenkunden für seine Internet-Plattform gewinnen. Darunter namhafte US-Unternehmen wie Best Buy, American Reinsurance, Exxon oder Pfizer. Aber auch in Europa zeigt das Unternehmen seinen Expansionsdrang. Mit einer Dependance in Amsterdam will das Unternehmen künftig seinen Vertrieb in Europa, sowie in Afrika und dem mittleren Osten weiter voranbringen. Mit Erfolg: WebEx zählt bereits 250 Großunternehmen, darunter ABN Amro, France Telecom und Teilia zu seinen Kunden.

Auch eine Studie des Marktforschers Frost & Sullivan (Stand: April 2002) sieht das Internet-Unternehmen weiter im Aufwind. Demnach konnte WebEx seinen Konkurrenten weitere Marktanteile abnehmen, so dass sich der Softwarespezialist mit einem Marktanteil von 57,5 Prozent nicht nur weiterhin an der Spitze des Marktes behaupten kann, sondern auch seinen Marktanteil um 13 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr ausbauen konnte.
Diese Erfolge werden bislang noch nicht im WebEx-Aktienkurs wiederreflektiert. Bedingt durch die allgemeine Technologieschwäche an der Hightech-Börse Nasdaq gerieten auch die Papiere von WebEx unter die Räder. Vielmehr notiert der Wert seit März dieses Jahres in einer Spanne zwischen 11 und 20 Dollar seitwärts.
Kurzportrait

Die erst im Jahre 1996 gegründete und im kalifornischen San Jose ansässige Gesellschaft, schaffte schnell einen bemerkenswerten Aufstieg. Mit lediglich 500.000 Dollar wurde das Unternehmen seiner Zeit aus dem Privatvermögen des heutigen WebEx-Chef Subrah Iyar und Min Zhu gegründet.

WebEx präsentiert sich heute als ein führender Anbieter von Videokonferenzsysteme und Kommunikationssysteme, welche es Unternehmen erlauben soll, Geschäftstermine bzw. Treffen in virtuellen Geschäftsräumen wahrzunehmen, um entsprechende Vertragsverhandlungen zu führen und Geschäftsabschlüsse zu erzielen. Gleichzeitig können Verhandlungspartner nicht nur Dokumente austauschen, sondern auch ganze Softwareanwendungen und Applikationen demonstrieren. Die von WebEx entwickelte Infrastruktur ist mit verschiedenen Plattformen kompatibel. Ob ein Windows, Macintosh oder Solaris-Betriebssystem eingesetzt wird, spielt im Endeffekt keine Rolle, da die Kommunikation mittels einfachem Web-Browser erfolgt. Ein modulares Framwork und standardisierte API´s ergänzen die Kommunikationsplattform von WebEx. Derzeit betreut das Unternehmen mehr als 5.000 Geschäftskunden, sowie mehr als Hunderttausend Einzelanwender in Sachen Video-Konferenzsysteme im Web. Zuletzt konnte das Unternehmen vor allem in Europa expandieren. Durch sein europäisches Hauptquartier in Amsterdam betreut Web Ex nunmehr auch europäische Top-Adressen, wie ABN Amro, Akzo Nobel, Rolls Royce und France Telecom. In Sachen Vertrieb setzt WebEx nicht nur in Europa, sondern auch in den USA auf Reseller-Verträge mit strategisch wichtigen Telekom-Providern.

Zu den namhaften Geschäftskunden, welche auf die Plattform WebEx Meeting Center setzen, zählen des weiteren auch die deutsche Siemens AG, sowie der Datenbankspezialist Oracle Systems, als auch der Softwarespezialist TIBCO Software. Die Infrastruktur-Plattform WebEx Meeting Center trägt derzeit mehr als 75 Prozent der gesamten Umsätze des Unternehmens. Die Investmentbank Vanenburg Group, welche von Baan-Gründer Jan Baan indirekt geleitet wird, hält zusammen mit dem Bruder Paul Baan etwa 20 Prozent der gesamten Anteile an WebEx Communications.

Zahlen

Auch das vergangene zweite Quartal 2002 war für WebEx widerrum ein Rekordquartal. Mit einem Umsatzzuwachs von 80 Prozent auf 33,2 Mio. Dollar, sowie mit einem Nettogewinn von 3,3 Mio. Dollar oder sechs US-Cent je Aktie konnte der Internet-Spezialist die Erwartungen der Analysten deutlich übertreffen, welche im Vorfeld lediglich mit einem Plus von vier Cent je Anteil gerechnet hatten.

Für das vergangene Gesamtjahr 2001 steht damit ein Umsatzwachstum von etwa 220 Prozent auf 81,2 Mio. Dollar zu Buche, nachdem WebEx im Vorjahr lediglich 25,4 Mio. Dollar umsetzen konnte. In diesem Zusammenhang musste das Unternehmen jedoch einen Nettoverlust in Höhe von 27,6 Mio. Dollar oder 42 Cent je Aktie hinnehmen.
Ausblick

Für das laufende dritte Quartal prognostiziert das Unternehmen einen nochmaligen Umsatzzuwachs von 36 bis 37 Mio. Dollar. In diesem Zusammenhang will der Softwarespezilist einen Nettogewinn von sechs bis sieben Cent je Aktie erwirtschaften. Auch für das laufende Gesamtjahr 2002 geht WebEx von einem deutlich Umsatzzuwachs auf 140 Mio. Dollar aus. Diesbezüglich soll am Jahresende ein operativer Gewinn von 20 bis 25 Cent je Aktie zu Buche stehen. Im nachfolgenden Geschäftsjahr 2003 sollen die Umsatzerlöse dann auf etwa 200 Mio. Dollar anziehen, wobei WebEx einen Nettogewinn von 50 bis 55 Cent je Aktie einfahren will.

Markt und Wettbewerb

Der Marktführer WebEx Communications sieht sich im wachsenden Markt für Online-Videokonferenzsysteme und Services, in welchem die Firma einen Marktanteil von 57,5 Prozent hält, inzwischen zahlreichen Konkurrenten gegenüber. Vor allem Branchengrößen, wie der Softwareriese Microsoft und der Datenbankspezialist Oracle Systems versuchen ihrerseits in diesem Bereich Fuß zu fassen.

Demgegenüber stehen eine Reihe von Nischenanbietern und Softwareherstellern, welche sich auf diesen Bereich spezialisiert haben. So auch das US-Unternehmen Centra Software, welches ebenfalls auf ein rasantes Umsatzwachstum verweisen kann. Während sich Centra eher auf den Bereich E-Learning und der Weiterbildung von Mitarbeitern spezialisiert hat, setzt der Mitbewerber Placeware voll auf den Trend Konferenzsysteme. Die noch junge Placeware nutzt ebenfalls das World Wide Web als Infrastruktur und kann bereits mit Charles Schwab, Ariba und Cisco Systems namhafte Kunden vorweisen. Ein weiterer Wettbewerber, welcher ebenfalls auf dreistellige Umsatzwachstumsraten verweisen kann, ist das Unternehmen Raindance Communications. Der Spezialist Raindance betreut derzeit etwa 1.600 Kunden in Sachen Web-Konferenzsysteme und ist mit einem Jahresumsatz von knapp 40 Mio. Dollar deutlich kleiner als WebEx Communications.

Bewertung

Zuletzt wurden WebEx-Aktien bedingt durch gute Abschneiden im vergangenen Quartal kurzzeitig wieder bei über 14 Dollar gehandelt, womit sich derzeit ein Unternehmenswert von 560 Mio. Dollar für das aufstrebende Internet-Unternehmen ergibt. Auf Basis der aktuellen Gewinnschätzungen für das laufende Geschäftsjahr 2002 ergibt sich für WebEx ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 56. Für das Folgejahr 2003 beträgt dieses immer noch 25. Zwar kann die Gesellschaft nach wie vor mit hohen zweistelligen Wachstumsraten aufwarten, doch dürften sich diese in den kommenden Geschäftsjahren normalisieren, so dass sich auch WebEx traditionellen Bewertungsmethoden stellen muss.

Die aktuelle Bewertung reflektiert vielmehr bereits die Vormachtstellung mit einem Marktanteil von mehr als 57 Prozent im Bereich der Online-Videokonferenzsysteme und Services. Eine anziehende US-Konjunktur könnte dem Unternehmen helfen die Gewinnschätzungen der Analysten wie in der Vergangenheit weiterhin deutlich zu übertreffen, so dass der Internet-Spezialist als unterbewertet gelten kann.


Euer

Sven Kleinhans