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OMI
12-03-2007, 16:31
Unentdeckte Öl-Aktie
12:55 12.03.07
Quelle: www.geldanlage-report.de

Die größte ungarische Ölgesellschaft gibt es aktuell zum Schnäppchen-preis. Aber nicht mehr lange: MOL will massiv zukaufen, ist aber auch mögliches Opfer.



Der Ölpreis erholt sich nach dem Abverkauf zu Jahresbeginn immer mehr und ist in seinen langfristigen Aufwärtstrend zurückgekehrt. Der Wintereinbruch in den USA, dem weltweit größten Ölverbraucher, sorgte genauso für positives Sentiment wie die fortschreitende Privatisierung der venezuelanischen Ölwirtschaft.



In Kombination mit dem Schwächeanfall des Gesamtmarktes rücken damit defensive Ölwerte wieder in den Blickpunkt des Anlegerinteresses. MOL gehört mit einer Markt-kapitalisierung von neun Mrd. US-Dollar zu den größten ungarischen Unternehmen und produziert täglich rund 100.000 Barrel Öl wird aber international (noch) kaum beachtet. Aktuelle Analysteneinschätzungen sind kaum zu bekommen.



Das vierte Quartal fiel zudem schwach aus, weil die temporäre Schließung einer slowakischen Raffinerie Einnahmeausfälle verursachte. Die Slowakei ist nach Ungarn der zweitwichtigste Markt für MOL.



Auf Einkaufstour



Nach dem Verkauf des Gasgeschäfts für 82 Milliarden HUF (Ungarische Forinth; entspricht 324 Millionen Euro) ist MOL aber jetzt nahezu schuldenfrei und kann auf Einkaufstour gehen. Dank der exzellenten Bonität können Kredite bis zu 3,2 Milliarden US-Dollar in Anspruch genommen werden. Entsprechend ehrgeizig sind die Pläne: Bis 2010 soll die Tagesproduktion auf 300.000 Barrel verdreifacht werden!



Eine erste kleinere Akquisition (Baitex/Russland) wurde bereits durchgeführt. Neben dem Ausbau der bestehenden Beteiligungen in Russland, Kroatien und Kasachstan lotet MOL nun auch im Mittleren Osten Übernahmeziele aus. Besonders interessant ist dabei die geplante Beteiligung an Pakistan Petroleum, das momentan noch fest in staatlicher Hand, aber bereits zur Privatisierung ausgeschrieben ist.



Auch Angola, das mittlerweile Nigeria den Rang abgelaufen und sich zum größten afrikanischen Ölproduzenten entwickelt hat, ist eine Option. Der kroatische Partner INA hat in dem aufstrebenden Land bereits seit längerem eine Explorations-Lizenz.



Selbst Übernahmeziel?



Durch die Forcierung der eigenen Expansion will MOL aber wohl vor allem auch verhindern, dass man selbst von einem größeren Player geschluckt wird. Die österreichische OMV ist bereits mit zehn Prozent an MOL beteiligt. Der Großteil der Aktien sind aber frei handelbar. Das macht Interessenten eine mögliche Übernahme einfacher. Ein attraktives Ziel geben die Magyaren allemal ab: Osteuropa bleibt ein Wachstumsmarkt - auch bei der Energienachfrage. Nach den jüngsten Kursverlusten ist die Aktie mit einem KGV von unter zehn wieder attraktiv bewertet.



Unser Fazit

Die Aktie eignet sich für wertorientierte Investoren mit mittelfristigem Zeithorizont als defensive Depotbeimischung. Zusätzlich besteht Übernahmefantasie.


Viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage wünscht Ihnen

Ihr
Armin Brack
Chefredakteur Geldanlage-Report
www.geldanlage-report.de