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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : physisches gold und silber für krisenzeiten?


simplify
12-02-2006, 11:23
ich möchte mal ein thema anschneiden, das immer mehr interesse findet.
einige möchten für den fall, dass es zu einer welt-schuldenkrise kommt sich mit gold o. silber absichern.
wie macht man das am besten?
die mehrzahl kauft wohl derzeit gold o. silber in form von papier. ich meine damit die zertifikate, optionsscheine usw.
diese papiere sind aber nicht mit gold o. silber hinterlegt, sondern spiegeln nur den preis des metalls wider.

was also bleibt ist gold o. silber in form von barren o. münzen.

was soll man nun von beiden nehmen, barren o. münzen o. beides?

ist es besser gold o. silber in krisenzeiten zu haben?

wenn man die wahl getroffen hat, wo soll man es lagern?

wo kauft man am besten das physische metall?
ich hoffe auf anregungen und eine interessante diskussion :)

Tester32
12-02-2006, 14:10
Die Zentralbanken werden so eine Kriese wie in Argentinien oder die Weltwirtschaftskriese 1929/1932 nicht akzeptieren. Wer anderer Meinung ist, der ist in meinen Augen ein hoffnungsloser Träumer.

Und außerdem hat Europa die geringste Verschuldung im Vergleicht zu USA uns Japan. In den USA liegt sie bereits bei ca. 800% des BIP, bei uns weniger als 200%. Daher haben wir noch viele %-te nach oben und können währenddessen die Schritte der Amis und Japaner beobachten und daraus lernen.

simplify
12-02-2006, 15:43
hallo tester,

wie alles kommt, das kann man nur schwer vorraussagen. am mittwoch den 23. oktober 1929 hat auch niemand daran gedacht, was am 24. oktober alles möglich ist.
im februar 2000 hätte niemand gedacht, dass der neue markt von 8000 auf 200 fällte und dazu noch in kürzester zeit.

ich kann mich noch erinnern, dass meine grossmutter immer erzählt, wie sie eine 20 reichsmarkmünze aus reinem gold umgetauscht hat in "normales" geld, weil die banken und auch der staat es so wollte.
"gold gab ich für eisen" war damals der spruch.

ich denke, vorsicht ist die mutter der porzellankiste und darum ist etwas physisches gold nicht verkehrt.

621Paul
12-02-2006, 17:51
Etwas...
Ich besitze 100gr. Gold. War ein Hochzeitgeschenk.
Naja, einen Monat könnte ich davon Leben, wenn meine Frau maßvoll bleiben würde.

Gruß
621Paul

Tester32
12-02-2006, 18:56
Original geschrieben von simplify
am mittwoch den 23. oktober 1929 hat auch niemand daran gedacht, was am 24. oktober alles möglich ist. Aber 1989 bei den bröckelnden Kursen hat Grünspan bereits ohne zu zögern die Geldpresse angeworfen. Die Börse entwickelt sich zwar in Zycklen, aber diese sind nie gleich und die Fehler der Vergangenheit werden nie in gleicher Form wiederholt.

im februar 2000 hätte niemand gedacht, dass der neue markt von 8000 auf 200 fällte und dazu noch in kürzester zeit. Und wieder haben die Fed und die EZB die Notenpressen angeworfen. Diese Kriese hatte das Zeug, eine Kopie der 1929er Kriese zu werden: ein Jahrzehnt eines Technologiebooms mit teilweise erheblicher Fehllenkung des Kapitals mit einem abrupten Boomende. Und was wurde daraus? Zwar die längste Baisse aller Zeiten, aber nicht abrupt, sondern ein Salami-Kräsch. Während seiner Dauer habe sowohl ich als auch meine Ex-Kollegen es geschafft, von den untergehenden Firmen in andere zu wechseln, die nicht untergegangen sind. Der Markt ist so gefallen, daß die Realwirtschaft und vor allem der Arbeitsmarkt davon kaum getroffen wurden.

Ich sehe keinen Grund, warum es nächstes Mal anders kommen soll, wenn dieser Bubble-Platz-Mechanismus so gut mit geringen Folgen für die Realwirtschaft funktioniert.

mrbomb
13-02-2006, 08:23
Hallo,

auch ich besitze div. Münzen in meiner privaten Schatulle. Nicht für Krisenzeiten sondern eher für oder besser gegen Hartz IV.

Ich kaufe meine Münzen ( und nur die kaufe ich ) über meine Firma.

simplify
13-02-2006, 08:31
hallo tester,
gerade das anwerfen der geldpressen führt zu inflation und somit zu einer entwertung von papiergeld.

mrbomb, gegen hartz IV gold zu lagern ist eine gute idee. man kann es im notfall schnell und problemlos bei der bank verkaufen.
wenn man nicht auffallen will, könnte man auch z.B. in österreich verkaufen o. das goldstück gegen bares einem privaten käufer überlassen.

übrigens wusstet ihr, dass z.B. in den usa der 30ger jahre der besitz von gold verboten war?
auch in der nazizeit durfte man kein gold besitzen.

der besitz von silber war dagegen noch nie verboten. das problem bei silbermünzen ist allerdings, dass man einen kleinen handwagen ziehen muss, um auf einen vernünftigen betrag zu kommen :rolleyes:

welche münzen kauft ihr?

Karl
13-02-2006, 11:47
Hallo simplify,

ich hab in München ein gutes Geschäft, in dem ich Goldmünzen online ordern und persönlich abholen kann:
www.proaurum.de
Von den Münzen habe ich alle gängigen Münzen im Depot:
Krügerrand, Känguruh, Maple Leaf, Philharmoniker (ATS und € Prägung) und Panda (China).

Karl.

mrbomb
14-02-2006, 13:56
Hallo simp,

ich dachte mir einfach nur, dass man die Münzen notfalls auch schnell beiseite schaffen kann. Mein Chef hat ´ne ganze Menge davon, der kauft nur Krüger, weil die am häufigsten und gängisten sind.

Ich persönlich finde Krüger eher unattraktiv, was aber nur an der Farbe des Goldes liegt. Krüger kommen halt aus Südafrika und die haben traditionell einen sehr hohen Kupferanteil, welches das Gold rot färbt. Obwohl ich auch eine habe...

Ich kaufe nur austr. Nuggets, die gefallen mir aufgrund des wechselnden Kängaruhmotiv sehr gut. Ausserdem ist es richtiges Gelbgold und das gefällt mir auch besser.

Aber mal zurück zum Thema, Hartz IV ist immer ein Thema. Wenn Gold mal wieder verlieren sollte ( und das kommt auch irgendwann mal wieder) , hat man trotzdem immer was bleibendes. Sollte mal wieder die Inflation explodieren, kann ich immer noch mit der Raspel ein wenig abhobeln und damit mein Brot kaufen :D .

Mich juckt´s schon wieder in den Fingern und eigentlich möchte ich gerne noch ein bischen kaufen, aber der Preis ist mir im Moment zu hoch. Abwarten und Tee trinken.

Überigens : Nur ungefähr 4 % der Goldreserven sind auch wirklich im Umlauf....

621Paul
18-02-2006, 13:48
Edelmetalle
Vorsicht bei Münzen und Medaillen


17. Februar 2006 Der Rohstoff- und Edelmetallboom der vergangenen Monate hat nicht nur die Anleger zunehmend sensibilisiert, sondern auch die Anbieter. Das gilt sowohl für Aktien, Zertifikate, Fonds - und auch für Münzen und Medaillen.


Denn gerade Edelmetalle lassen sich auch in Münzform käuflich erwerben. Zu den bekanntesten Anlagemünzen zählen der südafrikanische Krügerrand, der American Eagle, der chinesische Panda, die australischen Nuggets und das Kangaroo, das kanadische Maple Leaf, der Wiener Philharmoniker, die britische Britannia und nicht zuletzt auch das Schweizer Vreneli.

Umlaufende Münzen haben nur geringen „inneren” Wert


Dieser "Quarter Eagle" hat Sammlerwert
Jahrhunderte lang wurden Gold- und Silbermünzen als Zahlungsmittel verwendet, wobei der Materialwert in etwa dem aufgeprägten Nennwert entsprach. In der Vergangenheit stellten Münzen aus diesem Grund für Otto-Normalbürger oftmals eine Möglichkeit dar, das hart erarbeitete und gesparte Geldvermögen vor einer Papiergeldentwertung, die in zyklischer Regelmäßigkeit die Geld- und Kapitalmärkte erschütterte, zu schützen.

Heute ist das natürlich immer noch denkbar, allerdings nicht mit den sich im Umlauf befindenden und täglich benutzten Münzen. Denn ihr Materialwert liegt deutlich unter dem Nominalwert. Sondern heute muß sich der Blick auf jene Münzen richten, deren materieller Wert Substanz hat. Das heißt, sie müssen aus wertvollen Metallen wie Gold, Silber, Platin oder anderen gefertigt sein.



Das ist jedoch nicht alles. Sondern der Preis für so ein „Goldstück” muß sich - abgesehen von raren Sammlerstücken - am Marktwert des Fertigungsmetalls richten. Das heißt, der Wert einer Goldmünze richtet sich nicht danach, welche Zahl oder welches Wappen darauf abgebildet ist. Er richtet sich alleine danach, wie rein das Metall ist, aus dem die Münze gefertigt ist und wie schwer sie ist. Setzt man diese Größen ins Verhältnis zum Preis, den eine Unze Gold an den internationalen Märkten im Moment kostet, so kann man herausfinden, ob eine Münze den verlangten Preis wert ist oder nicht.

Die Anlagemünzen werden größtenteils in verschiedenen Größen, beispielsweise als 1, 1/2, 1/4, 1/10 Unzen angeboten. Eine Unze (oz) entspricht 31,1035 Gramm. Die Preise der Münzen schwanken täglich und sind vom jeweiligen Edelmetall-Tagespreis, der Handelsspanne des Verkäufers und der jeweiligen landestypischen Mehrwertsteuer abhängig. Theoretisch können Edelmetallmünzen und Barren bei fast jeder Bank ge- und verkauft werden. Ob sie sie gerade vorrätig haben ist eine andere Frage. Preisvergleiche sollten im Vorfeld unbedingt vorgenommen werden, da größere Schwankungen keine Seltenheit darstellen.

Im Zweifel immer am Materialwert orientieren

Angebote, die als„offizielle Gedenkprägungen”, „streng limitiert”, „höchste Prägequalität”, „aus reinstem Silber” und so weiter angepriesen werden, sollten kritisch betrachtet werden. Denn jedermann kann solche Medaillen herstellen. Entscheidend ist bei solchen Stücken alleine der Materialwert, über den man beim Kauf nach sorgfältiger Überprüfung nicht zu weit hinausgehen sollte. In der Regel haben neue Stücke keinerlei Sammlerwert. Ob sich jemals einer einstellen wird, kann niemand verläßlich prognostizieren.

Abgesehen vom Grundsätzlichen dürfe es ratsam sein, den Kauf von physischem Gold kritisch zu überdenken und zu beschränken. So beruhigend der Gedanke sein mag, in Krisenzeiten ein universell fungibles Zahlungsmittel verfügbar zu haben, so gering war bisher die Eintrittswahrscheinlichkeit. Gleichzeitig verursacht der Ankauf von Gold in physischer Form einen Aufschlag zwischen 2,5 Prozent und mehr als zehn Prozent auf den reinen Materialwert. Bei kleineren Einheiten - also etwa kleinen Goldbarren und Goldmünzen - sind die Aufschläge besonders hoch. Neben dem Problem der Lagerung kommt in Deutschland noch Mehrwertsteuer hinzu.

Aus diesem Grund können physisch unterlegte Goldzertifikate interessanter sein. Denn sie bilden die Preisentwicklung des Goldes relativ günstig ab und sind zumindest theoretisch auch in das gelbe Metall konvertierbar.

Franki.49
14-09-2008, 21:04
Original geschrieben von simplify


was also bleibt ist gold o. silber in form von barren o. münzen.

was soll man nun von beiden nehmen, barren o. münzen o. beides?

ist es besser gold o. silber in krisenzeiten zu haben?

wenn man die wahl getroffen hat, wo soll man es lagern?

wo kauft man am besten das physische metall?
ich hoffe auf anregungen und eine interessante diskussion :)

Wow Simplify, am 12.Februar 2006 habt ihr ein Thema begonnen, ich habe es gefunden und wieder hochgezerrt, welches nun noch aktueller ist. Eine Inflation von ca. 3,5 %, die gefühlte bei 11, Energie wird noch dramatisch steigen und eine Krisenzeit könnten sich noch deutlicher darstellen.

Ich bin total physisch investiert und habe vor es weiter so zu machen. Meine Frage an Dich Simplify währe einfach paar Ansichten zu obigen Fragen.

Ich denke nicht der Einzige zu sein, der hier was lernen will um richtig umgehen zu könnte mit Physischen.

Vielen Dank im voraus ( schade morgen fahre ich wieder weg und komme erst wieder am kommenden WE!)